"Michaelis wird sich nicht mehr bewerben":
ÖIAG schreibt den Vorstandsposten neu aus

Bis Ende Juni 2011 laufender Vertrag nicht verlängert SPÖ: Kräuter fordert sofortigen Rückzug Michaelis'

Der zuletzt massiv unter Beschuss geratene Chef der Staatsholding ÖIAG, Peter Michaelis, räumt das Feld. Der ÖIAG-Aufsichtsrat habe die Neubesetzung des Vorstandsposten eingeleitet, da Michaelis' Vertrag mit Ende Juni 2011 endet, hieß es in einer ÖIAG-Aussendung. "Michaelis wird sich nicht mehr bewerben", sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Mit der Nachfolgersuche soll gleich im Jänner begonnen werden. Die Kanzlerpartei SPÖ hatte mehrfach die Auflösung der Staatsholding gefordert, Partner ÖVP will sie hingegen stärken.

"Michaelis wird sich nicht mehr bewerben":
ÖIAG schreibt den Vorstandsposten neu aus

Dafür, dass Michaelis vorzeitig gehen könnte, "gibt es überhaupt keinen Grund", betonte die Sprecherin. Michaelis stand zehn Jahre an der Spitze der ÖIAG.

Nun wurde der Personalausschuss ermächtigt, ein Beratungsunternehmen mit der Ausschreibung des Chefpostens zu beauftragen. "Auf Basis des aktuellen Beteiligungsportfolios" werde neuerlich ein Alleinvorstand für die ÖIAG gesucht, wie es heißt. Nach dem Notverkauf der AUA an die deutsche Lufthansa hält die ÖIAG nur mehr die Staatsbeteiligungen von Post, Telekom und OMV. Weiters sind die GKB-Bergbau, die FIMBAG und die APK Pensionskasse unter ihrem Dach angesiedelt.

Kräuter fordert sofortigen Rückzug
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter fordert eine möglichst rasche Auflösung der ÖIAG und einen freiwilligen Rückzug von Peter Michaelis mit 1. Jänner 2011. Michaelis habe eine "Horrorbilanz" zu verantworten, "angefangen von der Verschleuderung der Austria Tabak über das AUA-Desaster bis hin zu den skandalösen Beraterverträgen", so Kräuter.

Die ÖIAG habe längst ihre Berechtigung verloren, Finanzminister Josef Pröll (V) soll nun rasch Doppelstrukturen abschaffen, mahnt Kräuter ein. Schließlich wäre dies ein Prüfstein für eine Verwaltungsreform. Kräuter warnte, nun mittels teurer Beraterverträge einen Nachfolger für Michaelis zu suchen, dies wäre eine weitere Geldverschwendung. 2007 wurde der Vertrag von Michaelis noch verlängert. Für Kritik sorgte unter anderem sein Gehalt von rund 700.000 Euro brutto jährlich.

(apa/red)

Kommentare

Ob sich diesmal die SPÖ wieder über den Tisch ziehen lässt? Frl. Rudas will die ÖIAG auflösen, die ÖVP weiterhin einige Parteigünstlinge mit hochbezahlten Jobs lebenslang versorgen.
Wir dürfen gespannt sein wer sich durchsetzen wird. (Ob die SPÖ wieder einmal umfällt?)

keinbrauner melden

Endlich einmal eine gute Nachricht Endlich einmal eine gute Nachricht, dass einer der schwächsten und überheblichsten Manager das Feld verlässt. Einige Milliönchen an Abfertigung und Bonis sollte uns das schon wert sein.

christian95 melden

Re: Endlich einmal eine gute Nachricht Es ist auch bei der ÖIAG kein Nachteil, wenn man ein Parteibuch hat, das Richtige natürlich. Damit bekommt man einen hochbezahlten Posten, Mio Abfertigungen und eine lebenslange Pension. Davon können Arbeitsloe und ASVGler nur träumen!

Herr Michaelis müsste eigentlich die Provisionen und Bonuszahlungen wieder zurückgeben! Immerhin sind Unternehmen unter seiner Führung in den Ruin getrieben worden. Wie habgierig muss man sein, um die verbliebenen Unternehmen noch weiter bis aufs Blut auszupressen?? Die ehemaligen Staatsbetriebe zahlen für die Leute an der Basis mittlerweile einen Hungerlohn und haben ständig Personalmangel. Dieser Posten ist überflüssig und für diese Jahresgage sollte wieder Personal zu einem vernünftigen Gehalt eingestellt werden!!

Niemand braucht wirklich diesen Posten! Wenn man das richtige Parteibuch hat, wird man wiederum mit einem hochbezahlten Posten verwöhnt!

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