Getümmel bei "Amour"

Neuestes Werk des Austro-Regisseures feierte unter großem Andrang Premiere

von Michael Haneke mit Ehefrau Susi und Hauptdarstellerin Emmannuelle Riva im Gartenbaukino © Bild: APA/Neubauer

Ob es nach der Goldenen Palme in Cannes dieses Jahr auch mit dem Oscar klappen wird? "Da lassen wir uns überraschen", meinte Haneke. Ginge es nach der heimischen Prominenz, wäre dem österreichischen Regisseur die kleine Goldstatue jedoch schon sicher. "Da kann man nur die Daumen halten, ich würde es ihm wünschen", meinte Hannes Androsch, den eine lange Freundschaft mit Haneke verbindet.

Ehe auf der Probe

Trotz der ausgelassenen Stimmung vor dem Saal erwartete das Premierenpublikum mit "Amour" ein durchaus ernsthafter Film. Er erzählt die Geschichte eines Ehepaars, die beide in ihren Achtzigern immer noch glücklich verheiratet sind. Als die Frau Anne (Emmanuelle Riva) einen Schlaganfall erleidet und zunehmend verfällt, wird die Ehe der beiden auf eine harte Probe gestellt.

Schmied ließ Cannes aus, kam aber jetzt

Im Allgemeinen waren sich die Besucher der ernsten Thematik jedoch bewusst. "Ich nehme an, dass es ein sehr trauriger Film werden wird", erzählte Unterichtsministerin Schmied, die es nicht nach Cannes, aber ins Gartenbaukino geschafft hatte, "vor allem wenn man wie ich auch Eltern in diesem Alter hat." Helga Rabl-Stadler, Präsidentin der Salzburger Festspiele, erwartete ebenfalls einen Film, der Betroffenheit erzeugt.

Pröll wurde vorgewarnt

Landeshauptmann Pröll wurde von Haneke persönlich vorgewarnt, "dass es heute nicht unbedingt eine Komödie zu werden scheint." Dabei wollte der Regisseur mit "Amour" gar keinen bestimmten Eindruck bei seinen Zusehern hinterlassen. "Ich habe keine Wünsche an die Empfindungen der Zuschauer. Wir haben ihnen ein Angebot gemacht, jetzt muss das Publikum selbst überlegen, was es empfindet", so Haneke.

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