Mensdorff-Pouilly in London festgenommen:
Waffenlobbyist bleibt vorerst hinter Gittern

Am 5. Februar entscheidet Gericht über Enthaftung profil: "Verabredung zur Korruption" vorgeworfen

Mensdorff-Pouilly in London festgenommen:
Waffenlobbyist bleibt vorerst hinter Gittern

Am 5. Februar kann Mensdorff-Pouilly, für den die Unschuldsvermutung gilt, eine Freilassung gegen Kaution beantragen, führte der Sprecher aus. "Bis dahin bleibt er in Haft." Ob Mensdorff-Pouilly, sollte er gegen Kaution freigehen, das Vereinigte Königreich verlassen darf, wollte er nicht kommentieren. Es gelte, die Entscheidung des Gerichts abzuwarten.

Nächster entscheidender Schritt im Verfahren ist dann der 26. Februar, hieß es weiter seitens des SFO. Dann steht zwar noch keine Verhandlung, sondern ein weiteres "Hearing" an, auf Grund dessen das Gericht die weiteren Schritte festlegen werde.

Überraschende Festnahme
Für den Anwalt des Waffenlobbyisten kam die Festnahme seines Klienten äußerst überraschend. "Damit haben wir nicht gerechnet. Das hat sich erst zum Schluss ergeben", sagte er der APA. Ob er eine allfällige Kaution zahlen werde, müsse Mensdorff selbst entscheiden, so sein Rechtsvertreter, er selbst habe aber noch nicht mit ihm reden können. Laut "Zeit im Bild" soll Mensdorff eine solche ausgeschlagen haben.

Von einer offiziellen Anklage wisse er jedenfalls weiterhin nichts, betonte der Anwalt. Mensdorff wird Verabredung zur Korruption vorgeworfen, ein Tatbestand, der in Großbritannien im Gegensatz zur österreichischen Rechtslage strafbar ist. Konkret soll es um Bestechungsgelder an Amtsträger und Regierungs-"Agenten" beim Verkauf des Abfangjägers Gripen in Ungarn und Tschechien gegangen sein. Als drittes Land nennt das SFO Österreich.

(apa/red)