Kritik an neuem Fortpflanzungsgesetz

Kirche reagiert negativ. FPÖ gegen Kinderwunsch-Erfüllung für Homosexuelle.

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Medizin - Kritik an neuem Fortpflanzungsgesetz

Der für Ehe und Familie zuständige Bischof Klaus Küng - der von der Bischofskonferenz allerdings nicht als Vertreter für die Familiensynode 2015 nominiert wurde - sprach von einem "Dammbruch". Er sei "erschüttert, wie schnell diese noch vor kurzem als tabu geltenden bioethischen 'heißen Eisen' nun Gesetz werden sollen", und stelle sich Fragen über das dahinter stehende Menschenbild.

Kinder als Produkt der Fortpflanzungsindustrie

Durch die Zulassung von Samenspende für In-vitro-Fertilisation (IVF), die Eizellenspende und die Präimplantationsdiagnostik (PID) würden im Namen einer Fortschrittlichkeitsgläubigkeit eine ganze Reihe von Problemen und Leiden geschaffen. Kinder, deren erstes Recht es sei, "Vater und Mutter zu kennen und mit ihnen aufzuwachsen", würden mehr und mehr zu einem Produkt der "Fortpflanzungsindustrie", so Küng.

Kritik übte auch die Aktion Leben. "Wir haben den Eindruck, hier soll ein Gesetz an allen kritischen Kräften vorbei beschlossen werden", so Generalsekretärin Martina Kronthaler. Ähnlich wie Küng argumentierte Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreichs (KFÖ), im Ö1-"Mittagsjournal". Zur Menschenwürde gehöre nicht nur, seine Eltern zu kennen, sondern sie auch lieben zu dürfen; "das wird diesen Kindern genommen".

"Krasse Liberalisierung"

Von einer "krassen Liberalisierung" sprach der Anti-Abtreibungsverein "Jugend für das Leben". Die Rede war von einem "weiteren ethischen Dammbruch mit massiven negativen Folgen für Frauen, Kinder sowie letztlich die gesamte Gesellschaft". FPÖ-Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller sprach sich dagegen aus, "Lesbierinnen" in Lebensgemeinschaften ihren Kinderwunsch zu erfüllen. "Kinder haben Mutter und Vater verdient", meinte sie.

Kommentare

Wie war das nochmal? Ach ja - die Österreicherinnen bekommen zu wenig Kinder und deshalb brauchen wir Zuwanderer.
Nur mal so zum Nachdenken für die br.. äh - blauen Wortspenden. Wenn ich als Frau schwanger werden will (und kann), dann werde ich das auch. Wie viele Kinder können ihre/n Papi/Mami gar nicht lieben, weil der/die sich aus dem Staub gemacht hat? Wo genau ist da jetzt der Unterschied?

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