So gefährlich sind die schlauen Pillen

Jeder fünfte Student nimmt vor Prüfungen leistungssteigernde Medikamente.

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Medikamente - So gefährlich sind die schlauen Pillen

Für Angelika S. wurde es auf Dauer zu viel: Der ständige Druck, alle Prüfungen mit Bestnoten zu bestehen. Daneben der Job an der Bar, mit dem sie sich das Studium finanziert hat. Und aufs Privatleben wollte die angehende Ärztin auch nicht verzichten. "Irgendwann war es dann vorbei, ich hatte keine Energie mehr, wollte nur schlafen und keine Menschen um mich herum haben", erzählt die 27-Jährige.

Einen Gang runterschalten kam für Angelika aber nicht in Frage. "Irgendwann erzählte mir ein Freund von Aufputschmitteln, die angeblich die Leistungsfähigkeit steigern und wachhalten. Ich dachte mir, warum nicht. Damals wäre mir jedes Mittel recht gewesen, denn aufgeben wollte ich nicht“, erzählt sie.

Das Gehirn auf Hochtouren

Die 27-Jährige ist eine von rund 44.000 Studenten in Österreich, die zumindest einmal die sogenannten "Smart Drugs“ genommen haben, um im Studium mehr Leistung erbringen zu können.

"Die darin enthaltenen Wirkstoffe lösen eine zentrale Wirkung im Gehirn aus, indem sie in den Stoffwechsel und den Neurotransmitterhaushalt eingreifen und hemmende Einflüsse im Zentralnervensystem unterdrücken“, erklärt Psychiaterin Jutta Leth.

Die meist online gehandelten Pillen lassen sich dabei in drei Gruppen unterteilen: Amphetamine, Antidementiva und Antidepressiva. Die am häufigsten eingenommenen Präparate: "Ritalin“ und "Modasomil“. Ersteres kommt beim Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitässyndrom (ADHS) bei Kindern zum Einsatz. Die "Ritalin“-Wirkstoffe gleichen bei ADHS den Dopamin-Spiegel im Gehirn aus, während sie bei Gesunden eine Überproduktion provozieren, die erregt. Und das wiederum führt zur Leistungssteigerung und Wachheit.

Modafinil, der Wirkstoff von Modasomil, ist ein Mittel zur Behandlung von Narkolepsie und führt ebenfalls zu einer Beschleunigung von Prozessen im Gehirn - die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt deutlich zu.

Das Präparat besitzt eine anregende Wirkung, die Tagesschläfrigkeit effektiv lindert. Gleichzeitig erhöht sich die Konzentrationsfähigkeit über einen bestimmten Zeitpunkt.

"Die natürlichen hemmenden Mechanismen, die dem Zentralnervensystem und dem gesamten Körper das vorläufige Ende seiner physischen und mentalen Leistungsfähigkeit signalisieren sollen, werden von Modafinil unterdrückt“, so die Psychiaterin.

Und Neurologe Stefan Seidel bestätigt: "Nach der Einnahme ist man auf jeden Fall viel aufmerksamer. Die Wirkung zeigt sich schon ab der ersten Tablette“.

Was die übrigen Präperate in Ihrem Körper auslösen und wie Angelika S. von den Medikamenten loskam, lesen Sie im aktuellen NEWS im Zeitschriftenhandel oder als E-Paper Version.

Diese Experten berieten NEWS
Jutta Leth. Fachärztin für Psychiatrie in Wien. www.juvenismed.at
Harald Sitte. Professor für Psychopharmakologie an der Med-Uni Wien
Stefan Seidel. Neurologe & Leiter des Bereichs Schlaf, AKH Wien

Kommentare

Man muss hier den Kinder des Zorns Link reinkopieren um klar zu machen warum die Studierten dann nach der Uni so viele Todesfaelle bedingen. Die Journalistik kann den Zusammenhang nicht herstellen, dazu reicht das Schmiergeld nicht.

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