Mythos Maya-Kalender

Was wirklich dahinter steckt und warum es so viele Verschwörungstheorien gibt

von Maya-Kalender © Bild: Istockphoto.com/frentusha/Lukiyanova Natalia

Die Verschwörungstheorien

Verschwörungstheoretiker haben den uralten Kalender auf ihre Art und Weise interpretiert: Am 21. Dezember 2012 endete der Maya-Kalender und genau dann sollte es unter anderem zu einer Inversion der Magnetpole der Erde kommen. Denn laut Verschwörungstheoretikern haben alte Prophezeiungen der untergegangenen Hochkultur für diesen Endzeittag schlimme Ereignisse vorhergesagt. So sollte der Gott Bolon Yokte Kuh vom Himmel herabsteigen.

Viele der Endzeit-Theorien von 2012 basierten auf einer einzigen Maya-Handschrift, dem "Codex Dresdensis" (Hier finden Sie den Codex digital). Er ist das älteste und qualitätvollste erhaltene Buch der Maya und liegt in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden. Die letzte Seite des Dokuments enthält ein gefundenes Fressen für Verschwörungstheoretiker: Darauf sind Szenen von Überschwemmungen dargestellt, die mit dem Ende des Maya-Kalenders in Verbindung gebracht werden.

Passiert ist letztendlich nichts davon. Und Experten halten herzlich wenig von den Verschwörungstheorien rund um den Maya-Kalender. Eine Faszination übt das erstaunlich hoch entwickelte Kalendersystem der Maya aber allemal aus.

Die Fakten

Fakt ist, dass die Hochkultur der Maya hat sich bereits sehr intensiv mit Astronomie beschäftigt. Die Blütezeit der Maya liegt zwischen 300 und 900 n. Chr. Ihr Langzeitkalender beginnt im Jahr 3114 v. Chr. und unterteilt die Zeit in 394-Jahr-Zyklen, diese Zyklen nennt man Baktuns. Am 21. Dezember 2012 endete der 13. Baktun und damit der Zyklus des Kalenders, der damit nach über 5.000 Jahren von vorne begonnen hat. Von einem Weltuntergang kann also nicht die Rede sein. Für die Mayas bedeutete das Datum so etwas Ähnliches wie für uns Silvester. Die Maya selbst sprachen nie davon, dass die Welt untergehen würde.

Doch was steckt wirklich hinter dem geheimnisvollen System? Der Maya-Kalender lässt sich grundsätzlich in drei Kategorien: der Astronomische Kalender (Lange Zählung), der Zivile Kalender (Haab) und der Religiöse Kalender (Tzolkin).

  • Die Lange Zählung dient der Tageszählung im System der Maya. Diesen zusätzlichen Kalender verwendeten die Mays für präzise astronomische Berechnungen und die Geschichtsaufzeichnung. Dieser Kalender ermöglichte dem Volk längere Zeiträume eindeutig zu beschreiben.
  • Der Zivile Kalender umfasst - ähnlich wie unser heutiger Kalender - 365 Tage, also rund ein Sonnenjahr. Unterteilt ist der Kalender in 18 Monate mit je 20 Tagen und dem 19. Monat mit 5 Tagen. Dieser Kalender wurde vor allem für den Agrarbereich verwendet und sollte die idealen Saat- und Erntezeiten bestimmen.
  • Der Religiöse Kalender wurde ausschließlich für rituelle und religiöse Zwecke benutzt. Dieser Kalender umfasst eine Periode von 260 Tagen und besteht aus zwei Kalenderrädern. Jeder Tag ist eine Kombination aus einer Zahl und dem Namen einer Schutzgottheit. Die Zahlen reichen von 1 bis 13 und stellen die Monate dar. Dem gegenüber stehen 20 Namen von Schutzgöttern, die in einer bestimmten Reihenfolge aufgelistet sind und den 20 Tagen eines Monats entsprechen. Jeder Tag wird durch die Kombination einer Zahl mit einer Schutzgottheit erfasst. So heißt ein Tag beispielsweise "1 Imix", der nächste "2 Ik" und so weiter.

Was der Erde wirklich gefährlich werden kann

In einigen Milliarden Jahren könnte laut Astrophysikern tatsächlich das Ende der Welt drohen. Die Sonne könnte der Erde gefährlich werden. Die Helligkeit der Sonne wird laut Prognosen in 3,5 Milliarden Jahren derart zunehmen, dass das gesamte Wasser auf der Erdoberfläche verdampft. In etwa 7,5 Milliarden Jahren wird sich die Sonne laut Schätzungen zu einem Roten Riesen entwickeln, sie dehnt sich aus und könnte dabei Merkur und Venus vernichten. Ob auch die Erde betroffen sein könnte, ist bis jetzt noch nicht sicher.

Kommentare