Mehr als Science Fiction: Wie
Elon Musk den Mars besiedeln will

Die größte Rakete aller Zeiten soll ab 2025 Menschen zum roten Planeten bringen

von Großer Plan - Mehr als Science Fiction: Wie
Elon Musk den Mars besiedeln will © Bild: SpaceX

Elon Musk hat einen Plan. Einen großen Plan. Sein Vortrag auf dem Raumfahrtkongress im mexikanischen Guadalajara am Donnerstag trug den Titel "Wie wir den Menschen zu einer multiplanetaren Spezies machen". Mit seinem Unternehmen SpaceX will er die Kolonisierung des Mars durch die Menschheit einleiten. Der Gründer von PayPal, Tesla und eben SpaceX hat schon mehrfach gezeigt, dass er seine Visionen von neuen Technologien auch umsetzen kann. Und obwohl Musk selbst meint, dass auf dem Weg dorthin noch vieles schiefgehen kann, ist auch diese Vision keineswegs absurd.

Ein "Back-up für die Menschheit"

Kern des Plans ist das "Interplanetary Transport System", oder, wie Musk selbst sie nennt, die "big fucking rocket". Die mit Abstand größte Rakete, die je gebaut wurde, soll über 120 Meter hoch sein, so groß wie ein 40-stöckiges Hochhaus. Sie soll um die hundert Menschen und einige hundert Tonnen Fracht transportieren können, spätere Versionen noch mehr. Denn Musk und SpaceX geht es nicht darum, einfach nur den "ersten Menschen auf den Mars" zu bringen. Das allein bringe die Menschheit nicht voran, meinen sie. Der wichtigste Punkt sei, dort auch eine selbsterhaltungsfähige Zivilisation aufzubauen. Dazu brauche es regelmäßige Flüge (und immer mehr davon) alle zwei Jahre und eben auch ein verdammt großes Raumschiff.

Dahinter steht der Gedanke, nicht weniger als ein "Back-up der Menschheit" zu schaffen. Dass sich alle Menschen auf einem einzigen Planten aufhalten, hält Musk längerfristig für gefährlich. Im Falle einer natürlichen oder menschengemachten Katastrophe drohe ihr sofort die Auslöschung. Deshalb brauche es die Mars-Kolonie, die auch unabhängig von Lieferungen von der Erde überleben können muss. Dafür benötige es dort rund eine Million Menschen und eine große industrielle Basis, damit unser "zweites Standbein" auch dauerhaft krisenfest ist. Musk spricht von einer "Lebensversicherung für die Spezies".

Größtes Problem sind die Kosten

Das größte Hindernis auf dem Weg dorthin ist ihm zufolge nicht die Technologie, sondern das Geld. In einer Auskunft der NASA gegenüber dem US-Kongress hieß es, fünf Personen zum Mars zu schicken würde heute in etwa 50 Milliarden Dollar kosten, 10 Milliarden Dollar pro Person. Musk meint, für den Anfang genügend Interessierte finden zu können, wenn er den Preis auf rund 500.000 Dollar drückt. Doch das ist ein Zwanzigtausendstel der jetzigen Kosten. Wie das gehen soll? Die Raumfähren müssten wiederverwendet werden können. Und das hat SpaceX nun bereits mehrmals mit (natürlich kleineren) Raketen geschafft. Die Raumfahrt ist derzeit vor allem deshalb so teuer, weil Fähren bei ihrer Landung zerstört werden. Außerdem soll die "big fucking rocket" im All betankt und der Treibstoff für den Rückflug am Mars hergestellt werden, was ebenfalls die Kosten senkt.

© SpaceX Zusätzlich angetrieben von riesigen Solarpanelen startet die Fähre ihre Reise

Elon Musks Zeitplan für das Projekt ist extrem ambitioniert, wie er auch selbst zugibt. Eine Rakete zum Mars zu schicken zahlt sich nur alle 26 Monate, wenn Erde und Mars sich am nächsten sind, wirklich aus. Bereits bei der nächsten Mars-Opposition (so der Fachbegriff) im Juli 2018 will SpaceX eine "Dragon"-Raumfähre mit Fracht hinschicken. 2020 sollen mehrere Dragons mit mehr Fracht folgen. Und im Oktober 2022 soll die geplante Super-Rakete bereits ihren Jungfernflug zum Mars absolvieren, dabei allerdings ebenfalls nur mit Fracht beladen. Bei der darauffolgenden Opposition vom Jänner 2025 ist es dann so weit: Erstmals werden Menschen auf dem Mars landen. Von da an sollen bei jeder Mars-Opposition mehr Fähren Richtung roter Planet starten. Das Ziel von einer Million "Marsianern" könnte dann schätzungsweise im Jahr 2074 erreicht werden.

Kommentare

Henry Knuddi

alle gierige reichen sollen dorthin fahren und ihr geld mitnehmen .....

Marcel Schmexx

Es wäre sehr überraschend wenn diese Zukunftsvision wie geplant stattfinden wird. Erstmal gucken ob 2018 die Dragon 2 sicher auf den Mars landet. Ohne vorher Fracht zum Mars zu schicken wäre eine bemannte Marsmission kaum möglich. Dann drücke ich dem Herrn Musk mal die Daumen ...

Alex Mahrt

Interessanter Artikel! @Roland Mösl, die Webseite ist ja eine einzige Katastrophe, wer soll da noch Informationen gewinnen? :)

Roland Mösl

Elon Musk September 2015 in Berlin. Sein größter Wunsch an die Politik: die CO2 Steuer. Damit läßt sich eine Investitionslawine lostreten und ein Wirtschaftsboom auslösen. http://Boom.PEGE.org

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