Von der Bloggerin zur jüngsten Friedensnobelpreisträgerin

Pakistanische Schülerin bezahlte für ihren Einsatz mit einer Kugel im Kopf

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Porträt - Von der Bloggerin zur jüngsten Friedensnobelpreisträgerin

Malala lebt heute in Großbritannien. Ihr Ziel ist es, trotz aller Bedrohungen durch Extremisten nach Pakistan zurückzukehren. Sie will Politikerin werden, sagt sie. Ihr Vorbild ist die 2007 ermordete Ministerpräsidentin Benazir Bhutto.

Bloggerin mit elf Jahren

Das Mädchen hatte schon im Alter von elf Jahren unter dem Pseudonym Gul Makai für den Sender BBC ein Tagebuch in Urdu geführt. Sie beschrieb in dem Blog das Leben in ihrer Heimat, dem Swat-Tal, unter der Herrschaft der Taliban. Am 14. Jänner 2009 schrieb sie bang: "Es könnte sein, dass ich nie wieder zur Schule gehe." Einen Tag später schlossen die Taliban Mädchenschulen.

Kampf gegen Taliban

Als Pakistans Armee Monate später die Kontrolle über das Tal im Nordwesten Pakistans zurückeroberte, ging Malala in die Öffentlichkeit. In der Region, in der die Taliban zahlreiche Mädchenschulen in die Luft gesprengt hatten, setzte sie sich beherzt für das Recht von Mädchen auf einen Schulbesuch ein. Dafür nutzte sie Plattformen wie Fernsehinterviews und öffentliche Veranstaltungen - trotz Morddrohungen der Extremisten, die sie wegen ihrer "westlichen Werte" kritisierten. Mit 15 waren sie und ihre Kampagne für Mädchen-Bildung in ganz Pakistan bekannt.

Grausamer Terrorakt an Schülerin

Weltbekannt wurde die Schülerin nachdem sie Opfer eines Taliban-Anschlags wurde. Die Extremisten überfielen ihren Schulbus am 9. Oktober 2012. "Wer ist Malala?", soll einer der Angreifer gefragt haben. Dann schoss er dem Mädchen kaltblütig in den Kopf. Sie hatte Glück: Die Kugel war ihr quer durch den Schädel gedrungen, hatte aber nicht das Hirn verletzt. Im Gesicht sieht man noch Narben, das Gehör ist geschwächt. Doch Malala hat gekämpft - und tut dies weiterhin.

Unterstützung erhielt Malala von ihrem Vater, der die Mädchenschule Khushal in Mingora leitet, auf die auch Malala ging. Er sehe eine Politikerin in ihr, sagte er immer wieder. Eigentlich will sie Ärztin werden. "Ich denke, dass meine Leute mich brauchen, deswegen erhebe ich meine Stimme", erklärte Malala in einem Interview mit dem US-Sender CNN. Sie verteidige das Recht auf Bildung, auf Spielen, auf Singen, auf Reden, auf Marktbesuche. Dafür wurde sie nun von den Taliban niedergeschossen.

"Sie ist großartig", sagt eine ihrer ehemaligen Klassenkameradinnen. "Wir wollen alle sein wie sie. Sie verdient den Nobelpreis."

Kommentare

hier wurde ein deutliches Zeichen gesetzt gegen die "Hinterwäldler" weltweit.
Tausendmal besser als Nobelpreise für Politiker a la Obama und Konsorten

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