Neues Buch über Ludwig Hirsch

Ein emotionales Portrait des Künstlers von drei langjährigen Wegbegleitern

von
Menschen - Neues Buch über Ludwig Hirsch

Bertl, der Hirsch 32 Jahre lang begleitete und mit ihm in mehr als 4.000 Konzerten auftrat, verfasste das Buch gemeinsam mit Cornelia Köndgen, Ehefrau des im November 2011 verstorbenen Publikumslieblings, und dem Journalisten Andy Zahradnik. Es zeichnet das Bild eines vielseitigen wie freigeistigen Künstlers. "Einer, der keine gedanklichen Grenzen akzeptierte, einer, der überhaupt keine Grenzen akzeptierte, weil er keine kannte", resümiert Bertl über Hirsch.

Emotionales Portrait

Anhand der Erinnerungen von Schwester Luitgard Scholz, seines Managements, der künstlerischen Begleiter, von Sohn Moritz und anderer privater oder beruflicher Weggefährten entstand ein würdiges, mitunter emotionales Porträt. Vieles ist der breiten Öffentlichkeit vielleicht nicht bekannt: Aufgewachsen in der Vorgartenstraße beim Wiener Prater spielte Elvis-Fan Hirsch 1967 in seiner ersten Band "The Clan", die in der Steiermark als "The Vienna Beatles" gastierte. Nach drei Tagen beim Bundesheer wurde er heimgeschickt, in Istanbul lebte Hirsch "eine Zeit lang mehr schlecht als recht davon, bunte Steine und selbst gebastelten Schmuck als Hippie-Souvenirs an ältere Touristinnen zu verkaufen".

Später machten Songs wie "I lieg am Ruckn", "Spuck den Schnuller aus" oder "Gel' du magst mi" Hirsch zum Fixstern am Austropop-Himmel. Darüber hinaus wirkte er in TV-Serien, Filmen und Theaterproduktionen mit. Sein künstlerisches Credo ("keine Grenzen") galt auch für sein Leben, wie Bertl schreibt: Trotz aller Warnungen habe er mit dem Rauchen nicht aufgehört. "Er wollte diese Einschränkung, die Begrenzung seiner persönlichen Freiheit einfach nicht hinnehmen. Da bezahlte er lieber mit dem Leben."

© Ueberreuter

"Erinnerungen an Ludwig Hirsch"
von Johnny Bertl, Cornelia Köndgen und Andy Zahradnik
175 Seiten, zahlreiche Abbildungen
Verlag ueberreuter, gebunden, 19,99 Euro

Kommentare