Wie Handys unseren
Beziehungen schaden

Smartphones stören Kommunikation, Gesprächsqualität und Aufmerksamkeit

von
Liebeskiller - Wie Handys unseren
Beziehungen schaden

Man sitzt mit dem Liebsten am Esstisch, redet über den Tag - und checkt nebenbei alle paar Minuten sein Smartphone. Oder liegt abends im Bett und schaut via Handy noch schnell nach, was sich in der Welt getan hat. Anstatt seine volle Aufmerksamkeit dem Partner zu schenken, wird ein Bild auf Facebook geliket.

Permanente Reizüberlastung

Durch das Telefon ist der Konversationspartner abgelenkt und hält folglich mit seinem Gegenüber weniger Blickkontakt. So entgehen ihm wichtige Änderungen in Ton, Mimik und Haptik seines Partners, welche die Basis für eine bedeutsame Unterhaltung sind. Wissenschafter erklären diese Szenarien so: Wir fühlen uns durch die Reizüberlastung gezwungen, ständig E-Mails und Social-Network-Profile abzurufen. Zudem nutzen User das Smartphone als Zugang zur Netzwerk-Welt von oberflächlichen Beziehungen. Dieses Verhalten schirmt die Nutzer von der Gegenwart ab, was zu Unmut beim Partner, aber auch bei der Familie und Freunden führt.

Aktuelle Studie belegt negativen Effekt

Untersucht wurde dies nun in einer Studie der Virgina Tech. Unabhängig vom Gesprächsthema hat das Forschungsexperiment ergeben, dass in 29 von 100 Gruppen jemand während des Gespräches sein Telefon zückte. In Konversationen, in denen Handys genutzt wurden, fühlten sich die Teilnehmer weniger verstanden und auch mit ihrem Gesprächspartner weniger verbunden. Bei Paaren mit einer engen Verbindung hatte das Smartphone einen noch größeren Einfluss auf die Gesprächsqualität als unter Bekannten.

Dauerhafter Einfluss auf Beziehung

"Google, Amazon, Windows sowie viele weitere elektronische Datenspeicher schränken unsere Meinung, unseren Informationshorizont, unsere Entscheidungen und Objektivität ein. Außerdem haben sie negative Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen", erklärt Medienexperte Bernd Höhne. "Der Höhepunkt dieser Entwicklung ist noch nicht erreicht. Es wird noch in etwa vier bis fünf Jahre dauern, bist die Nutzer völliges Bewusstsein über den Einfluss der Smartphone-Technologie erlangen. Man wird erkennen, dass man sich in einer Kommunikations-Sackgasse befindet."

Notbremse ziehen

Doch warum solange warten? Lieber sollte man die aktuelle Studie zum Anlass nehmen, um die Notbremse zu ziehen - und öfter das Handy und seine virtuellen Möglichkeiten ungenutzt lassen. Regeln wie kein Smartphone im Schlafzimmer oder am Esstisch können dabei helfen

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