Wie lebt es sich
als Wedding Planner

So romantisch ist dieser Berufsstand tatsächlich

Vom Heiratsantrag bis zur romantischen Suite für die Hochzeitsnacht: Viele Paare wollen ihre Liebe mit ganz besonderen Momenten feiern. Und nichts dem Zufall überlassen. Es ist aber nicht jedermanns und jederfraus Sache, diesen schönsten Tag im Leben alleine zu planen. Hier springen Wedding Planner ein. Seit neuestem setzen diese auch auf eine Zertifizierung. Grund genug für News, den Traumjob für Berufsromatiker genauer unter die Lupe zu nehmen.

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Angela Lindner war eine der ersten Wedding Planner in Österreich. Ihre Ausbildung musste das sprach-talentierte, quirlige Organisationstalent noch in den USA abschließen. Heutzutage ist das einfacher: "Man kann einen Kurs am WIFI oder am Bfi absolvieren, oder ein Praktikum bei einem zertifizierten Wedding Planner machen." So weit die Theorie. Aber welche Eigenschaften sollte ein Hochzeitsplaner mitbringen? Der Blick fürs Romantische alleine kann es ja nicht sein. Organisieren muss man können, den Überblick behalten. "Und immer ein Backup bereit haben".

"Ein Wedding Planner macht Sinn, um Geld, Zeit und Nerven zu sparen", versicherte Lindner schon bei der Präsentation der neuen Zertifizierung. Wer denkt denn schon daran, dass man als Brautpaar auch für Schäden haftet, die bei einer wilderen Hochzeit in der Traumlocation entstehen können? Mit wenigen Euro für eine Haftpflichtversicherung ist man hier auf der sicheren Seite. Der Trend, per Drohne Aufnahmen von oben zu machen, ist nicht unproblematisch. Der Profi weiß, wie man die gesetzlichen Bestimmungen einhält.

»"Wir begleiten Brautpaare zum Teil schon ein Jahr im Vorhinein. Man erfährt viel Persönliches, auch Familiengeschichten."«

Eine besondere Herausforderung ist es auch "Nein" sagen zu können. Zum Brautpaar, wenn etwas nicht ins Budget passt. Oder zur Brautmutter, wenn diese das Töchterlein in einem wallenden Traum à la Sahnebisset sehen möchte, die junge Frau sich aber lieber in einem elfenhaften Kleid. Das erfordert viel Fingerspitzengefühl. Schwierig ist außerdem, die nötige professionelle Distanz zu wahren. "Wir begleiten Brautpaare zum Teil schon ein Jahr im Vorhinein. Man erfährt viel Persönliches, auch Familiengeschichten." Hier hilft es Angela Linder, das "Sie" einzuhalten. Mit einem "Du" wird man schnell zur Freundin. Und als Freundin können Emotionen den klaren Blick trüben. "Nach der Hochzeit trinke ich aber mit der Braut ein Glas Sekt und dann kann auch gerne das "Du" ausgesprochen werden."

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Die Liebe und das Geld

Angela Lindner und ihre Agentur "Concept Weddings" kümmern sich vor allem um so genannte Incoming Hochzeiten, also Paare aus dem Ausland, die bei uns in Österreich "Ja" sagen möchten. Aber auch für heimische Brautpaare ist sie da. "Manche glauben, das können sie sich sowieso nicht leisten. Aber wir fangen schon ganz klein an, oft hilft ein Gespräch, um mit der Planung voran zu kommen."

Reich wird man als Wedding Planner nicht, aber "Sie finden Erfüllung in dem Job. Und der ganz besondere Zauber, wenn die beiden dann vorne stehen - sei es standesamtlich, eine freie Trauung oder in der Kirche - und "Ja" zueinander sagen, dieser eine Moment... Oder wenn Sie das Fest dann verlassen, wenn der Vertrag quasi endet, und Sie sehen einfach da ist eine super Stimmung, die Leute freuen sich, sie machen Party und es ist alles gut gelaufen, man dankt Ihnen und schätzt Ihre Arbeit." Das sei der Aufwand - und so mancher Ärger - schon wert.

Und wie war die eigene Hochzeit - nach 400-500 organisierten für Andere? "Wir haben ganz klein gefeiert, mit gutem Essen und einem Pianospieler." Wie romantisch!

Weiterführender Link:
Concept Weddings

Wedding Planner am Wifi

Wedding Planner am BfI