Kurz für "Einheits-Koran" und gegen "verhetzende Versionen"

Integrationsminister will damit Extremismus und und Jihadismus-Zuwendung vorbeugen

von
Islam - Kurz für "Einheits-Koran" und gegen "verhetzende Versionen"

"Offizielle Stelle" dafür solle die Islamische Glaubensgemeinschaftin Österreich (IGGiÖ) sein, führte er aus. Denn auch sie leide unter "teilweisen Fehlinterpretationen" des Koran, die Extremismus fördern könnten.

Viele verhetzende Versionen

"Wir werden da mit Nachdruck dahinter sein", betonte Kurz, der eine entsprechende Bestimmung in der bald erwarteten Neufassung des Islamgesetzes verankert sehen will. "Es gibt unzählige Übersetzungen, unzählige Interpretationen" des Koran, darunter auch viele verhetzende Versionen. Doch zum einen habe "es sich die Mehrheitsbevölkerung verdient, zu wissen, was der Glaubensinhalt ist", andererseits sei es auch im Interesse der Glaubensgemeinschaft, dass nicht "viele Worte falsch interpretiert und wiedergegeben werden".

Die IGGiÖ sei für die Regierung der "wichtigste Partner" in der Bekämpfung von islamistischen Entwicklungen, betonte Kurz weiters - auch wenn er verstehe, dass sie "die Erwartungen nicht zu hoch legen möchte". Zuletzt hatte der Vorsitzende der Glaubensgemeinschaft, Fuat Sanac, ja deren Einfluss auf radikale Strömungen in Österreich als nur begrenzt geschildert.

Glaubensgemeinschaft: "Richtige" Übersetzung schwer

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) hat den Vorstoß vorsichtig kommentiert. Es gebe ein "gemeinsames Interesse" gegen den Missbrauch religiöser Texte und Begriffe, sagte Sprecherin Carla Amina Baghajati am Samstag. Doch es sei kaum möglich, die eine, "richtige" Koran-Übersetzung zu finden.

Man führe mit Kurz einen offenen Dialog in "positiver Stimmung" und werde dies daher beim nächsten Treffen mit dem Integrationsminister erörtern, so Baghajati. Es handle sich aber um ein "sehr komplexes Thema", das auch innerhalb der Glaubensgemeinschaft besprochen werden müsse. Komplex nicht zuletzt aus linguistischen Gründen: Im Arabischen hätten Wörter oft ein viel größeres "Bedeutungsspektrum", eine allgemeingültige Übersetzung sei da kaum zu finden.


Wichtig sei es daher, sowohl die Exegese, also die Auslegung der Schriften, als auch den Kontext miteinzubeziehen. Mit der Bibel verhalte es sich ja ähnlich, argumentiert man - seit Jahrhunderten werden theologische wie linguistische Diskussionen über deren Texte geführt.

Wunsch nach Transparenz nachvollziehbar

Bedürfnis nach entsprechenden Empfehlungen gebe es aber unter den Gläubigen, berichtete Baghajati. Nicht zuletzt deshalb und weil man des Ministers Wunsch, "hier mehr Transparenz zu schaffen", für "nachvollziehbar" hält, will die IGGiÖ darüber sprechen. "Es muss ein gemeinsames Interesse geben, dass man Extremismus auch dadurch verhindert, dass man dem Missbrauch von islamischen Wörtern, von religiösen Grundsätzen, entgegentritt", hielt Baghajati fest.

Grüne finden Ansinnen "skurril"

Die Oppositionsparteien FPÖ und Grüne werfen der Regierung vor, Radikalisierungstendenzen hilflos gegenüber zu stehen. Das Ansinnen von Kurz fand die Grüne Menschenrechtssprecherin Alev Korun am Samstag in einer Aussendung "skurril", FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache würde dies zu wenig weit gehen. Er forderte "Null Toleranz gegenüber radikal-islamischen Strömungen und Einrichtungen in Österreich". Korun dagegen findet es "grenzenlos naiv", anzunehmen, "dass Hetzer zuerst in einem Gesetz nachschauen, bevor sie ihre menschenverachtende Propaganda starten.

Kommentare

Stefan Pausa
Stefan Pausa melden

Religion (und damit meine ich jede) als totalitäres System hat keinen Platz mehr in unserer Gesellschaft, wir sollten lieber unser Bildungssystem aufbessern, damit die Leute lernen, Ihre eigenen Meinungen zu bilden und wir uns bald mal von diesen archaischen Denksystemen verabschieden können.

aeiou melden

Dazu gebe ich zu bedenken dass die archaischsten Denksysteme von den gebildetsten Leuten erfunden wurden.

Kurzbubi plappert meistens via Medien das nach was er irgendwo hört. Manchmal, wie in diesem Fall anscheinend, hat er auch eigene Ideen - und die sind dann blanker Unsinn! Peinlich!

Wie bitte? "Doch es sei kaum möglich, die eine, "richtige" Koran-Übersetzung zu finden." Ist der Urkoran in so einem Kauderwelsch geschrieben worden dass man da alles hineininterpretieren kann was man will? Dieses "linguistische Problem" gibt es auch beim hebräischen, aramäischen und griechischen Urtext des neuen und alten Testaments. Und trotzdem gibt es allgemein anerkannte Bibeln.

higgs70
higgs70 melden

Der Koran in Kurzversion, oder so irgendwie? ....;-))

Ivoir
Ivoir melden

Der Koran in meinem Bücherregal hat größe A5 und 556 Seiten, vielmehr glaub hat die handelsübliche Bibel auch nicht.

aeiou melden

du Ahnungsloser.

higgs70
higgs70 melden

@Ivoir
das war durchaus ironisch gemeint.
Der Name unseres geschätzten Ministers bietet sich halt an für solche Wortklaubereien;-)

Ivoir
Ivoir melden

@higgs70 das habe ich auch so verstanden und meine Antwort sollte es auch sein, bin aber ein Smilymuffel. Mit ein paar Sätzen die Glaubensfrage zu beantworten wäre müßig. Auch der christliche Glaube birgt so viele verschieden Auslegungen die bei einer radikalen Anwendung sicherlich kein friedliches Bild darstellen.

higgs70
higgs70 melden

Sowieso. Ich bin überhaupt der Meinung - auch wenn ich da wohl ziemlich einsam dastehe - dass die Gewaltbereitschaft selten eine Frage der Religion an sich ist, immer mehr eine des Trottelquotienten der Gläubigen und der schwankt geschichtlich.

Ivoir
Ivoir melden

Er ist mit dieser Aussage als Minister untragbar geworden und es würde mich nicht wundern, wenn er in den islamischen Ländern Einreiseverbot bekäme. Wie kann er sich einbilden der 2. größten Glaubensgemeinschaft vorzuschreiben, wie sie Ihren Glauben deuten auslegen und auch leben. Ich nehme an, dass auf dieser Frechheit hin, die Terrorwarnstufe für Österreich um einiges werden muß.

christian95 melden

100% richtig!
Dieser überhebliche Typ glaubt ernsthaft er kann den Moslems vorschreiben wie sie den Koran auszulegen haben!

Dominik Itzlinger
Dominik Itzlinger melden

@naklaro: Was sagt das Neue Testament zu den Bereichen Mord, Totschlag, Hass, Gewalt und den Umgang mit "Feinden"? Schon einmal gelesen?

drowhunter melden

na? was sagt es denn? meinst du vll. Matthäus 2? (Kindermord) oder Matthäus 14 (Enthauptung Johannes) oder die Apostelgesch. 12 (Ermordung Jakobus) oder Apostelgeschichte 21 oder überhaupt die Offenbahrung 19-21? ... was für ein Blödsinn. das alte ist zwar heftiger aber das neue steht (richtig verstanen) in nichts nach.

Dominik Itzlinger
Dominik Itzlinger melden

@drowhunter: nochmal auch die Frage an dich...wenn du diese (deine angegebenen) Bibelstellen liest, werden diese Stellen, "Kindermord", "Enthauptung des Johannes" und die "Ermordung von Johannes" positiv dargestellt? Wird dazu ermutigt oder sogar aufgerufen? Lies mal Lukas 6, 35-38.

aeiou melden

Nein Dominik, dieses downhirn hat nur Mord und neues Testament gegoogelt und das Ergebnis hier gepostet. Ist genau so ein Ahnungsloser wie dieser ivoir.

In der Bibel wird viel mehr von Gewalt und Krieg geredet!

im alten testament und auch im neuen wird viel mehr über gewalt und krieg geredet!

Wo sonst noch könnte Kurz mit dieser Ausbildung einen so hochbezahlten Job bekommen?So etwas ist nur mit einem Parteibuch von ÖVP (SPÖ) möglich. Diese nichtssagenden Floskeln hat er von Spindelegger gelernt. Oder glaubt jemand ernsthaft Kurz wird jemals einen Vorschlag für einen "Einhatskoran" präsentieren??? Die vielen Moslems in Österreich mit ihren Religionspredigern müssen sich ordetlich ver..

Bitte geh am besten nochmals zur Schule.

Seite 1 von 1