Kroatien erhielt im Krieg österreichische Waffen: Ex-Chef-Einkäufer packt jetzt aus

NEWS im Exklusiv-Interview mit Vladmimir Zagorec Gewehre von Steyer und Munition von Hirtenberger

Kroatien erhielt im Krieg österreichische Waffen: Ex-Chef-Einkäufer packt jetzt aus

Zagorec erklärt in seinem Interview wie er Kroatien trotz UN-Embargo hochrüstete und woher die Waffen kamen - nämlich auch aus dem neutralen Österreich. Zagorec: "Auch Österreich hat Kroatien dabei geholfen, selbständig zu werden. Wir haben zu Embargo-Zeiten mit vielen Ländern zusammengearbeitet. Auch mit österreichischen Firmen wie Steyr und Hirtenberger".

Gewehre von Steyer & Munition von Hinterberger
Zagorec: "Die kroatische Armee verwendete etwa das Scharfschützengewehr SSG 69 der Firma Steyr mit Munition von Hirtenberger aus österreichischer Produktion." Bei seinem Ausscheiden aus der Politik im Jahr 2000 habe er eine Dokumentation über die Waffenkäufe an zuständige kroatische Behörden übergeben, eine Kopie sei aber auch bei seinem Anwalt hinterlegt.

Und weiter: "Wir können gerne alles rekonstruieren. Waffen, Zahlungsflüsse, Seriennummern und so weiter. Die Frage ist nur, ob Kroatien und die involvierten Länder das auch wollen." Er stellt auch klar: "Ich versichere Ihnen, dass man keine Waffen ausführen kann, ohne die Genehmigung der Politik zu haben. Auch nicht aus Österreich."

Denkmal für Mock und Vranitzky
Über die damalige österreichische Polit-Elite sagt er, dass Kroatien Ex-Außenminister Alois Mock "ein wirklich großes Denkmal widmen" solle. Auch Ex-Kanzler Franz Vranitzky stehe eines zu: "Aber ich meine, dass Mock das größere kroatische Denkmal verdient hat."

Zagorec, der seit 2000 in Österreich lebt, soll jetzt nach Kroatien ausgeliefert werden. Seine Anwälte haben in Straßburg einen vorübergehenden Auslieferungsstopp erreicht, weil sie in Kroatien um Zagorec’ Leben fürchten.

Das komplette Interview lesen Sie in NEWS 45/07.