#thinspiration war der Begriff, der zunächst bezeichnend für das öffentliche Zelebrieren von Esstörungen war, eine Zusammenlegung von "thin" und "inspiration", übersetzt "die dünne Inspiration". Unter diesem Motto posten Frauen aller Welt Bilder von flachen Bäuchen, hervorstehenden Rippen- und Wangenknochen, von ihren klapperdünnen Beinen. Sie schreiben dazu: "Ich wünschte, das wäre mein Körper" oder "makellos", sprechen sogar davon dafür "zu sterben, dünn zu sein".
#thinspo pic.twitter.com/gshTLHx9Bi
— Skinny Girl Guide (@thxnspo) 13. Januar 2015
Nachahmungsgefahr
Ein gefährlicher Trend laut dem Züricher Jugendpsychologen Frank Margulies: "Thinspiration ist keine Inspiration. Solche Körper-Selfies der zwanghaften Schlankheit erhöhen für junge Besucherinnen der Website höchstens den Druck, einem völlig übertriebenen Dünn-sein-Ideal nachzueifern", sagt der Expperte zu 20min.ch "Hier wird etwas als schön, positiv etc. dargestellt, das häufig zu Krankheit und Leiden führt oder hinter dem bereits Krankheit und Leiden steckt."
Nachdem die Hashtags im April 2014 verboten wurden, wandeln die Anhänger dieser fragwürdigen Bewegung den Begriff einfach ab, nun posten sie unter #thynspiration oder #thynspo. "Die Bilder sollen Bewunderung und Anerkennung wecken, obwohl eigentlich etwas völlig Ungesundes und meist Unsicherheit, mangelndes Selbstwertgefühl und Einsamkeit dahinterstecken", erklärt Margulies.