Marke oder Billigschmäh?

Zahlt man nur die Marke? Ist überall das gleiche drin? Kosmetika-Mythen aufgedeckt.

Die Grenzen zwischen Originalmarke und Nachbau sind für viele nicht mehr nachvollziehbar. Mythen ersetzen Fakten. Was stimmt wirklich? kosmetik-transparent.at hat die wichtigsten auf einen Blick zusammen gefasst.

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Kosmetik - Marke oder Billigschmäh?

Mythos Nr. 1: Es ist doch überall das gleiche drin. Falsch!

Markenhersteller forschen und entwickeln. Deshalb haben sie die Nase vorn. Je komplexer die Wirkung sein soll, desto länger dauert die Entwicklung von neuen Produkten. Bei forschungsintensiven Produkten wie Zahnpflege, Anti Aging, Colorationen, Haarpflege oder Sonnenschutz braucht es bis zu zehn Jahre, bis ein neuer Wirkstoff in einem Produkt eingesetzt werden kann.

Dann aber versuchen andere Rohstofflieferanten und Parallelhersteller möglichst rasch, die neuen Wirkstoffe zu kopieren. Doch nur das Zusammenspiel der Wirkstoffe in der Gesamtformulierung macht die Wirkung und damit die Produktleistung aus. Und dazu braucht es Know-how.

Beispiele:

  • Fluoride stärken den Zahnschmelz und verhindern so Karies. Doch sie müssen für den Zahn frei verfügbar sein, damit sie wirken. Und dazu braucht es eine spezielle Formulierung.
  • Alpha-Hydroxysäure, kurz AHA, ist ein bekannter und beliebter Wirkstoff zur Hauterneuerung und Hautglättung. Wirken tut sie aber nur, wenn das Gesamtprodukt leicht sauer ist, also einen pH-Wert unter 7 hat. Hat das Produkt einen zu hohen pH-Wert, dann wirkt sie nicht. Ist das Produkt dagegen zu sauer, entstehen Hautreizungen.
  • Das bloße Vorhandensein von UVB- und UVA-Filtern sagt nichts darüber aus, ob die Cremen auch vor Sonne schützen. Tatsächlich kommen mehrere Studien unabhängig von einander zu dem Ergebnis, dass nur Markenprodukte einen umfassenden UVB- und UVA-Schutz bieten.

Mythos Nr. 2: Marken sind Trendsetter. Richtig!

Ohne Marken kein Nachbau. Ständig tüfteln die Experten in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Markenartikler an neuen Produkten oder an der Verbesserung bereits bewährter Produkte. Aber: Die Kopierer profitieren von den Vorleistungen der Markenhersteller, indem sie Wirkstoffe und Produkte nachbauen.

Mythos Nr. 3: Nachbauprodukte werden von bekannten Kosmetikmarken hergestellt. Falsch!

Die Markenhersteller der Kosmetik stellen ausschließlich eigene Markenprodukte her und produzieren nicht für den Handel. Der Handel bezieht seine Nachbauprodukte von eigenen Produktionsstätten oder Drittlieferanten, die bekannte Marken nachbauen.

Mythos Nr. 4: Ich zahle ja nur die Marke. Falsch!

  • Kreativität und Qualität haben ihren Preis. Dahinter steckt Marktforschung, Forschung und Entwicklung, Qualität und Sicherheit der Produkte, Rohstoffauswahl, Überprüfung der Hautverträglichkeit, Wirknachweise und Anmutung des Produktes bei der Anwendung. Und das kostet Geld, weil dahinter eine enorme Arbeitsleistung steht.
  • Inhaltsstoffe haben ihren Preis. Es ist ein Unterschied, ob ein Hersteller billige, mittlere, oder teure Inhaltsstoffe verwendet.
  • Die Absicherung der Produktverträglichkeit von der Bewertung der Rohstoffe bis zum Endprodukt sowie die Überprüfung der Produktleistung durch klinische Studien kostet pro Produkt mehrere Hunderttausend bis eine Million Euro. Dieser Aufwand sichert allerdings die Überlegenheit der Markenartikel gegenüber Nachbauprodukten.

Mythos Nr. 5: Die Produktwirkung ist nur ein leeres Werbeversprechen. Falsch!

Alle in der Kosmetik verwendeten Messmethoden zur Produktwirkung sind von Markenartiklern entwickelt worden. Diese sind nach erfolgreicher Validierung auch den Nachbauern verfügbar. Seit 1996 muss bei kosmetischen Produkten jede Wirkung belegt sein, die über den Grundnutzen eines Produktes hinausgeht, etwa Anti Aging.

Mythos Nr. 6: Markenprodukte sind sicherer als Nachbauprodukte. Richtig!

Markenartikler produzieren und forschen international und sichern die Produktverträglichkeit und Sicherheit mehrfach ab. Sie haben Zugriff zu allen internationalen Datenbanken und verfügen über umfangreiche, eigene Datensätze zu ihren Fertigformulierungen.

Kommentare

Hmm???
Der Artikel ist sicher ECH ;o))
http://www.news.at/a/konsument-studie-sonnencremes-test-332590

Die ganze Chemie ist ohnehin nicht gut für die Menschen....

Das ist nicht mehr als eine bezahlte Werbeeinschaltung für teure Markenprodukte!

Wenn wo "Premium" drauf steht hat es schon schlechtere Chancen bei mir. Über Jahre haben die Eigenmarken von Diskontern bei Sonnenschutzmitteln am Besten abgeschnitten.

Urlauber2620

Da gabs mal eine Bewertung eines bekannten Instituts welche Zahnpaste die beste ist. Und genau diese Zahnpaste landete nur einen Monat später beim selben Institut am letzten Platz und der vorige Verlierer war plötzlich Sieger. Wahrscheinlich richtet sich die Wertung nach der Summe die eine Firma dem Institut für ihr Produkt bezahlt. Soviel zur Aussage von angeblichen Tests.

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