Negative mediale Berichterstattung

Markus R. Leeb über ein kurioses Selbstverständnis in der Causa Birnbacher

von Wirtschaft - Negative mediale Berichterstattung © Bild: NEWS/Stögmüller Katharina

Dieses Schmankerl kann ich Ihnen nicht vorenthalten. Der Villacher Steuerberater Dietrich Birnbacher hatte im Zuge des Hypo-Verkaufs sechs Millionen Euro Honorar kassiert. Im Strafprozess gab er zu, dass es von Beginn an als kriminelle Parteienfinanzierung geplant war.

Leider ist Birnbacher nicht in der Lage, das Geld vollständig zurückzuzahlen. 2013 hat Birn bacher sogar drei Firmen sehr günstig an seinen Sohn, ebenfalls Steuerberater, abverkaufen müssen. Warum die Firmen 2013 so wenig wert waren, wird im Abtretungsvertrag wie folgt begründet: Aufgrund der negativen medialen Berichterstattung über das Unternehmen der Steuerberatungskanzlei und dessen Seniorpartner Dr. Dietrich Birnbacher und des negativen Images, welches sich daraus ergeben hat, könne eine herkömmliche Bewertung nicht herangezogen werden.

Die negative Berichterstattung war also Schuld und nicht etwa die Verwicklung des Seniorpartners in eine Strafsache mit Parteienfinanzierung. Demnach hätte es die Birnbacher-Klienten weniger gestört, wenn es keine negative Presse gegeben hätte. Wir Berichterstatter sind einfach Spaßverderber. Beim nächsten zum Himmel stinkenden Skandal sollten wir Rücksicht nehmen und eher positive Berichte erstatten. Dem Erbe zuliebe.

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