Koffein verbessert das Kurzzeitgedächtnis: Gut für Aufmerksamkeit und Konzentration

Innsbrucker Studie belegt jetzt positive Wirkung Schnellere Rekationen unter dem Einfluss von Koffein

Koffein soll das Kurzzeitgedächtnis verbessern. Zu diesem Schluss kamen jetzt Innsbrucker Wissenschafter. Sie wollen erstmals nachgewiesen haben, dass der Wirkstoff die Aktivität in jenem Hirnbereich steigert, der für Aufmerksamkeit und Konzentration innerhalb des Arbeitsgedächtnisnetzwerkes verantwortlich ist. In einer funktionellen Magnetresonanztomographie-Studie unterzogen sich 15 Freiwillige unter Koffein-Einfluss einem Gedächtnisexperiment.

Koffein habe eine "modulierende Wirkung auf bestimmte Hirnregionen innerhalb des Arbeitsgedächtnisnetzwerkes", erklärte Florian Koppelstätter von der Universitätsklinik für Radiodiagnostik 2 an der Medizinischen Universität Innsbruck. Bei der Studie wurde einer 24-stündigen koffeinfreien Phase jeder Proband jeweils zwei Mal im MR-Scanner getestet, einmal ohne Koffein (Placebo) und einmal nach Gabe von 100 Milligramm Koffein (entspricht etwa zwei Tassen Kaffee) rund 20 Minuten vor dem Experiment.

Gedächtnistests
Der Gedächtnistest habe sich aus einer endlosen Abfolge von einfachen Bildern (die Buchstaben A, B, C, und D) zusammengesetzt, die den Probanden während der gesamten Messung im Scanner über einen Bildschirm präsentiert wurde. Die Aufgabe bestand darin, zu entscheiden, ob der gerade präsentierte Buchstabe bereits zwei Buchstaben zuvor gezeigt worden war oder nicht. Die Versuchspersonen mussten mit Tasten für Ja oder Nein antworten. Dadurch konnten einerseits die richtigen und falschen Treffer registriert und andererseits die Reaktionszeiten aufgezeichnet werden.

Schellere Reaktion unter Koffein-Einfluss
Die Versuchspersonen hätten unter Koffein-Einfluss tendenziell schnellere Reaktionszeiten bei etwa gleich bleibender Trefferquote gezeigt. Auf funktioneller Ebene hätten die Wissenschafter mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie eine unter Koffein vermehrte Aktivität im Frontallappen und zwar im so genannten anterioren Cingulum nachweisen können, eine Region die innerhalb des Arbeits- oder Kurzzeitgedächtnis-Netzwerkes exekutive Funktionen wie Aufmerksamkeit und Konzentration steuert. In der Placebo-Bedingung sei keine Veränderung in dieser Region festgestellt worden. (APA/red)