Ein gesundes Frühstück könnte aus einer Scheibe Vollkornbrot mit magerem Topfen und frischen Radieschen, Gurken oder Paradeiser bestehen, dazu ein Glas Milch. Weil es in den meisten Familien in der Früh schnell gehen muss, kommen aber mitunter knallig bunte Verpackungen auf den Tisch: Getreidepops mit Honig etwa oder Wurst mit Tiergesicht.
Teuer und ungesund
Untersucht wurden vier Erzeugnisse aus der Gruppe der Frühstückszerealien und weitere vier aus der Abteilung Wurst und Käse, die sich in Präsentation und Aufmachung explizit an Kinder wenden. "Viele der geprüften Produkte sind mit Vitaminen und Mineralstoffen versetzt - auch solche mit hohem Fett- oder Zuckergehalt. So soll vor allem Eltern suggeriert werden, die angebotenen Waren seien besonders gesund", kritisieren die Konsumentenschützer. "Gleichzeitig sind Kinderlebensmittel in der Regel hoch verarbeitet und teuer im Vergleich zu Produkten, die nicht speziell für Kinder gedacht sind."
Zerealien: Viel zu viel Zucker
Frühstückszerealien bestehen laut "Konsument" oft bis zu einem Drittel aus Zucker. Die beworbenen Vitamine und Mineralstoffe seien meist künstlich zugesetzt. "Grundsätzlich kann und sollte der Bedarf über eine ausgewogene und abwechslungsreiche Mischkost abgedeckt werden." Die als Vollkornprodukt angepriesenen Cookie Crisps "Schoko-Knusper-Kekse" von Nestle bestehen laut den Testern zu 23,5 Prozent aus Zucker, bei den Nugat Bits von Knusperone (33,9 Prozent) und den Kellog's Smacks (41,6 Prozent) ist der Anteil sogar noch höher. "Als tägliche Frühstücksmahlzeit für Kinder ist damit keines der geprüften Produkte geeignet", hielten die Tester fest.
Wurst: Viel zu fett
Auch Wurstwaren werden mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert, die sie gesünder erscheinen lassen. Zwei solcher "Kinderprodukte" bestehen zu einem Großteil (33,1 Prozent bzw. 31,7 Prozent) aus Fett, werden aber trotz des ungünstigen Nährwertprofils intensiv mit gesundheitsbezogenen Aussagen ("Folsäure trägt zur Verringerung der Müdigkeit bei") beworben.
Der VKI widmet den "Kinderlebensmitteln" einen Schwerpunkt. Das nächste Mal werden Snacks und Getränke getestet.