Kind in Linz von Zug
überrollt - Mutter angeklagt

Kinderwagen war auf die Gleise gerollt - Bremsen offenbar nicht angezogen

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Fakten - Kind in Linz von Zug
überrollt - Mutter angeklagt

Die Frau hatte den Kinderwagen am Bahnsteig abgestellt und war ins Untergeschoß gegangen, um ein Ticket zu lösen. Der Buggy kam ins Rollen, stürzte auf die Gleise und wurde von einem Zug erfasst. Das Kind, ein eineinhalb Jahre altes Mädchen, starb.

Bremsen nicht angezogen

Ein Gutachten und Zeugenaussagen legen nahe, dass die Mutter die Bremsen des Kinderwagens nicht angezogen hatte und er daher vom Sog des einfahrenden Zuges erfasst und auf die Gleise gerissen wurde. Deshalb, und weil sie den Kinderwagen kurz unbeaufsichtigt gelassen hat, sei ihr Verhalten rechtlich als Fahrlässigkeit zu qualifizieren, so die Staatsanwaltschaft. Man habe daher Anklage wegen des Vergehens der fahrlässigen Tötung erhoben.

Die Frau muss sich aber keiner öffentlichen Gerichtsverhandlung stellen. Stattdessen wird ein Mandatsverfahren durchgeführt. Dabei entscheidet das Bezirksgericht Linz aufgrund der Aktenlage. Im Fall einer Verurteilung erfolgt diese mittels Strafverfügung.

Dem Lokführer konnte kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Er ist laut den Ermittlungsergebnissen sogar langsamer als erlaubt durch den Bahnhof gefahren. Das Verfahren gegen ihn wurde eingestellt.

Kommentare

Oberon
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An diesen furchtbaren Vorfall kann ich mich noch gut erinnern. Die 33-Jährige ist Mutter von drei Kindern, also nicht unerfahren. WAS hat sie nur daran gehindert, ihr Kind mit in das Untergeschoss zu nehmen, um dann in Ruhe einen Fahrschein lösen zu können? Einen Kinderwagen unbeaufsichtigt am Bahnsteig stehen zu lassen, noch dazu Richtung Zug, ist lt. Gericht grob fahrlässig. Dieser Meinung ....

Oberon
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... bin auch ich.
Wer meint, meine Kritik ist zu hart, sollte nicht darauf vergessen, dass durch die Unachtsamkeit einer Mutter ein Kleinkind sein Leben verloren hat. Man muss nicht alles immer entschuldigen wollen...

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Ja, diese Frau muss sich für ihre Unachtsamkeit vor Gericht verantworten, und das zu Recht. Allerdings gibt es unzählige Mütter die ebenso grob fahrlässig handeln - aber auf Grund von Glück nichts weiter passiert. Dieses Nichtmitnehmen des Kindes ist also nicht das Unfassbare - erst durch Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände wurde daraus ein Drama.

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