Das kann der Kia Optima SW GT

Mit dem neuen Modell wagt sich Kia erstmals ins Revier deutscher Mittelklasse-Kombis

Der koreanische Masterplan zur Eroberung des europäischen Automarkts läuft ganz nach Wunsch. Der Anfang war von Preisdumping gekennzeichnet – Hyundai, Kia und Co wurden als Billigsdorfer in eine Schublade gesteckt. Was dem Image zwar nicht zuträglich war, den Bekanntheitsgrad jedoch schlagartig hob. Darauf folgte die Phase der Qualitätssteigerung. Die Autos aus Südkorea waren zwar technisch nicht am allerletzten Zacken, dafür aber bar jeglicher Fehler.

von Motor - Das kann der Kia Optima SW GT © Bild: Kia

Jetzt folgte der nächste Schritt, gleich als Doppelschlag: Mit dem Entern vernachlässigter Reviere wird auch gleich die Optik ordentlich aufpoliert. Vor allem Kia erweist sich als Paradebeispiel eines Emporkömmlings und hat mit Designchef Peter Schreyer für die Autos aus Seoul eine Prêt-à-porter-Mode entwickelt, die auch dem kritischen Blick europäischer Kunden nicht nur standhält, sondern schlicht und einfach gefällt.

© Kia

Vor allem bei den Mittelklasse-Kombis – in Österreich und Deutschland wichtigstes Fundament für einen Verkaufserfolg – hatte Kia unübersehbare Defizite. Die lösten die Ingenieure, indem sie für ihr Flaggschiff ein großes Gepäckabteil zimmerten – fertig war der Kia Optima Sportswagon, wie die Koreaner Kombis nennen. Dass der jetzt mitten in die Jagdgründe der deutschen Kombi-Elite hineinfährt, ist natürlich kein Zufall.

Die ansteigende Fensterlinie und das elegante Heck verhindern den typischen Kastenlook eines Kombis; die schicke Front mit den weit in die Flanken gezogenen Scheinwerfern verleiht dem 4,86 Meter langen Optima SW eine gewisse Dynamik. Hinter der auch per Fußschwenk zu öffnenden Heckklappe verbirgt sich ein 552 Liter großer Kofferraum, der sogar auf 1686 Liter wächst, wenn man die Rückbank per Hebelzug umschmeißt. Hinten sitzt sich's fast zu kommod und unbedrängt, vorne weniger. Denn wenn man das feine Panoramadach ordert, ist’s mit der Kopffreiheit für Großgewachsene schnell vorbei. Ein Wort zum Cockpit: gediegen, eindrucksvoll, doch zu viele Knöpferln und Schalter.

© Kia

Zum flotten Auftritt passend, haben wir uns für die sportlichste Variante entschieden, den Optima SW GT. Der wird von 245 Pferden angetrieben, die dem Fronttriebler, vor allem im Sportmodus, beim Ampelstart einiges an Haftproblemen zu lösen aufgeben. Der Motor sorgt auch sonst für mehr als ausreichenden Schub in allen Lebenslagen, begleitet von einem Sound, der nach acht Zylindern klingt. Na ja, fast. Der Optima GT hat ja in Wirklichkeit nur halb so viele. Wer lieber gleitet statt hetzt, erlebt den Kia-Kombi als durchwegs entspannten Langstreckenläufer.

Daten

Kia Optima SW GT

Preis: € 51.690,–
Motor: 4 Zylinder, Turbobenziner, 1999 ccm
Leistung: 245 PS (180 kW)
Spitze: 232 km/h
0–100: 7,6 Sek.
Verbrauch: 9,3 l / 100 km
Emission: 221 g CO2 /km
Fazit: Optisch trifft Kia mit dem Optima SW den Geschmack europäischer Kombi-Kunden. Beim Preis vielleicht nicht ganz.

Kommentare