Haare für die Götter

Keira Knightley gesteht, dass sie Perücken und Haareinsätze trägt

von Ela Angerer © Bild: News

Keira Knightley gestand diese Woche in einem Interview, dass sie in den letzten fünf Jahren geschwindelt hat: "Ich habe ständig Perücken und Haareinsätze getragen." Nicht ein Mal, so die britische Schauspielerin, sei sie mit ihren eigenen Haaren aufgetreten. Riesengroße, dunkelbraun schimmernde Augen, eine Haut wie weißes Papier, dazu unwirklich schlank: Die Darstellerin aus "Abbitte" wirkt wie der Prototyp der weltfremden, neurotischen Zicke, ist dabei aber so überirdisch schön wie die Prinzessin aus einem Animationsfi lm. Knightley wird das jetzt vielleicht überraschen – aber niemand hat sich von so jemandem echte Haare erwartet.

Echthaarperücken und "Extensions" zählen heute zu den teuersten Rohstoffen der Welt. Warum? Weil das seidige Gold nicht auf Bäumen wächst und auch in keiner Fabrik. Es stammt von echten Frauen. Nicht irgendwelchen, sondern frommen Inderinnen, die sich im Tempel zu Ehren der Götter rasieren lassen. Den Priestern in den sogenannten Scherstationen zahlen sie dafür sogar noch Geld.

Das große Geschäft mit den abgeschnittenen Zöpfen machen andere. Die Firma "Great Lengths" etwa, Weltmarktführer innerhalb der Branche, verarbeitet bis zu fünf Tonnen im Monat. Gar nicht auszudenken, was alles möglich wäre, würde das Perücken-Business schon viel länger auf Hochtouren laufen. Ja, die Weltpolitik hätte einen anderen Verlauf genommen. Donald Trump wäre nicht mehr sklavisch auf seine fahlen Resthaare angewiesen. Schon vor Jahren hätte er auf ein fesches Undercut-Modell gesetzt und würde jetzt die Präsidentschaftswahl spielend gewinnen.

So sind bisher nur die Frauen und männliche Hollywood-Darsteller mit den gläubigen Inderinnen verbunden. Und das bestimmt ganz im Sinne des globalen Weltfriedens.

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