Das Nachtleben unserer Katzen

Wie die sonst sanften Schmuser die Nacht zum Tag machen – und dabei auch fremdgehen

von Neue Haustier-Studie - Das Nachtleben unserer Katzen © Bild: Corbis

Ganz so schlimm ist aber nicht jede Katze. US-Forscher haben das Nachtleben der Haustiere mit sogenannten „Kitty Cams“, die die Tiere um den Hals trugen, gefilmt – und sind den Schlitzohren dabei auf so manche Schliche gekommen.

Wenn Katzen fremdgehen

Eines gleich vorweg: Die wenigsten Katzen sind treu. Hören die Streicheleinheiten zuhause auf, weil die Nacht hereinbricht, suchen sie eben auswärts nach Liebe. Jede vierte trifft Artgenossen zum Kuscheln und Spielen. Ab und zu wird auch lautstark gestritten. Und wenn Sie sich fragen, warum Ihre Katze zunimmt, obwohl zuhause strenge Diät herrscht, hier die Antwort: Die Strolche fahren zweigleisig. Sieben Prozent aller Testkatzen haben Zweitfamilien, bei denen sie sich Nachschlag holen. Ganz nach dem Motto „Doppelt hält besser“.

In unseren Katzen steckt aber mehr. Sie sind auch Raubtiere, die ihrem Trieb in der Nacht freien Lauf lassen. Jede dritte geht stundenlang auf die Pirsch – zumeist mit Erfolg. Die Opfer aber überraschen. Zumeist fangen die Haustiger nämlich keine Mäuse, sondern Vögel oder Reptilien. Stolz, wie sie sind, bringen 23 Prozent ihre Beute als Trophäe mit nachhause. Fast die Hälfte lässt sie liegen, und nur 28 Prozent verspeisen sie.

Die Spürnasen leben gefährlich

Klar, dass die Freigänger ihre Nasen überall hineinstecken wollen. Mit Vorliebe erkunden 20 Prozent der Samtpfoten Kellerspalten oder Gullys. Und dabei passiert’s: So manche fallen in Löcher und schreien erst mal, bis sie sich befreien können. Die Abenteuerlust kann also auch böse ausgehen – vor allem auf der Straße. Drei Viertel aller Katzen spazieren seelenruhig dicht befahrene Straßen entlang und überqueren sie. Ach ja, und noch etwas: Katzen können Essbarem kaum widerstehen und wühlen nur allzu gerne im Abfall.

Damit kommen wir zum längst fälligen Tipp: Wer seiner Katze Freigang gewähren will, muss sie laut Gesetz kastrieren lassen und sollte auch auf Impfungen nicht verzichten!

Was Ihre Katze so treibt, während Sie schlafen

  • 45% gehen auf der Straße spazieren
  • 30% gehen auf die Jagd. Doch die wenigsten fangen Mäuse - Vögel und Reptilien sind öfter Opfer (49% lassen das Opfer vor Ort liegen, 28% verspeisen die Beute, 23% bringen die Beute als Geschenk mit nachhause)
  • 25% der Miezen treffen nachts auf Kumpels und Liebschaften. Bisweilen aber auch auf Streithanseln aus der Nachbarschaft
  • 25% fressen Abfälle
  • 20% erkunden gefährliche Löcher oder Gullys. So mancher Mieze passiert dabei ein Hoppala
  • 7% schnorren bei Zweitfamilien Futter. Fragen Sie Ihre Nachbarn, ob Ihr Tier zum Dessert kommt

Quelle: National Geographic and University of Georgia Kitty-Cams-Projekt

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