Guten Morgen, Tel Aviv!

Buchtipp der Woche: Treffsichere und amüsante Geschichten aus dem Holy Land

Israel ist ein Land, das die Massen spaltet. Es ist aber auch das Land, dass die deutsche Journalistin Katharina Höftmann der Liebe wegen neuerdings ihr Zuhause nennt. Ihre Beobachtungen im Holy Land hat sie in zahlreiche Geschichten verpackt.

von Katharina Höftmann - Guten Morgen, Tel Aviv! © Bild: Verlag / Claas Abraham

Von Berlin bis Tel Aviv sind es nur ein paar wenige Flugstunden - und doch liegen Welten dazwischen. Katharina Höftmann verliebt sich in einen Israeli und zieht deshalb in das "Holy Land" Israel. Dass sie dort auf täglicher Basis mit viel Neuem, Skurrilem und Unterhaltsamem konfrontiert wird, inspiriert sie zum Schreiben von kleinen Essays, die es nun auch in Buchform gibt. In "Guten Morgen, Tel Aviv!" schildert sie, warum es in Israel normal ist, dass mindestens dreißig Familienmitglieder zum Kühlschrankkauf anreisen, dass das Wort "Intimsphäre" dort keine Bedeutung hat oder auch wie sich der ganze Tagesablauf nur ums Essen drehen kann.

Unser Fazit
Liebevoll, ironisch, süffisant - Höftmanns Blick auf Israel und die Israelis ist nicht nur amüsant und pointiert sondern auch äußerst lesenswert. Mit einer wunderbaren Beobachtungsgabe malt sie ein treffendes Bild ihrer neuen Landsleute. Kleine Besonderheiten wie Handysucht, ruppige Alltagssprache oder Harakiri-Fahrstil der Israelis setzt sie dabei wie funkelnde Mosaiksteine zusammen - herausgekommen ist ein buntes Potpurri vom Alltag im Holy Land. Kleiner Kritikpunkt: Höftmann hält sich bei ihren Schilderungen penibel an dreiseitige Ausführungen. Dabei hätte sie für unseren Geschmack bei manchen Themen (etwa warum Israelis so gerne Verbote missachten oder was jüdische Hochzeiten so besonders macht) gerne ein wenig mehr über die Stränge schlagen (und in die Länge gehen) dürfen.

Service:
Katharina Höftmann, "Guten Morgen, Tel Aviv!"
208 Seiten, Taschenbuch, Heyne Verlag
EUR 9,30
ISBN: 978-3-453-60209-0

Link: Leseprobe aus unserem Buchtipp der Woche