Was Kern uns mit dem
iPhone-Vergleich sagen will

Ein Buch zeigt, wo der neue Kanzler mit Österreich wirtschaftspolitisch hin möchte

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Fakten - Was Kern uns mit dem
iPhone-Vergleich sagen will

Diese These präsentierte der damalige ÖBB-Chef auch schon am 23. Februar im Rahmen eines "News Editorial Meetings". Ebenfalls in der hochkarätig besetzten Diskussionsrunde vertreten, war übrigens Sonja Hammerschmid, damals noch Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität, nun Bildungsministerin. Beide argumentierten sehr ähnlich. Und das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass sie ein bestimmtes Buch offenbar nicht nur gelesen, sondern auch verinnerlicht haben.

Infografik Smartphone Kern

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Es geht um das Buch "Das Kapital des Staates", das die Ökonomin Mariana Mazzucato 2013 veröffentlicht hat. Der englische Originaltitel lautet "The Entrepreneurial State", was noch genauer zeigt, worauf die Autorin hinaus will. "Wir brauchen einen zielgerichtet handelnden, aktiven, unternehmerischen Staat, der in der Lage ist, Risiken einzugehen und ein hochgradig vernetztes System von Akteuren zu schaffen, das aus dem privaten Sektor das herausholt, was mittel- und langfristig für das Allgemeinwohl das Beste ist", schreibt Mazzucato.

Mazzucato rechnet mit der kapitalistischen These ab, dass die Märkte alles selbst regeln und der Staat nur im Falle eines Marktversagens eingreifen soll. Ihr geht es um einen "unternehmerisch handelnden Staat, der an vorderster Front Risiken eingeht und Märkte schafft".

"Apple ist alles andere als das Paradebeispiel für die Wirkung des freien Marktes, als das es oft hingestellt wird", schreibt die Ökonomin. "Tatsächlich steckt im iPhone nicht eine einzige Technologie, die nicht staatlich finanziert wurde." Mazzucato spart auch nicht mit Systemkritik: "In vielen Fällen waren staatliche Investitionen wie Geschenke an Unternehmen, sie machten einzelne Personen und ihre Unternehmen reich, brachten aber der Volkswirtschaft insgesamt und dem Staats selbst wenig (direkten und indirekten) Gewinn."

Man darf gespannt sein, wie viel von Mazzucatos Denkansätzen in Kerns Politik einfließen wird. Es ist wohl anzunehmen, dass sich der Koalitionspartner ÖVP schon einmal ein paar Exemplare besorgt hat. Dort wird man über einige der – politisch klar links positionierten – Thesen und Ratschläge wohl weniger erfreut sein.

Kommentare

christian95 melden

Seit 2006 bei der SPÖ: 3 Bundeskanzler, 16 Minister und immer wieder "ein Neustart". - Und hat sich etwas geändert?
Nach Gusenbauer kam Faymann und wurde gelobt, nach Faymann kommt Kern und dieser wird noch mehr gelobt.....

Eloy melden

Was hat es unter F gegeben? Knittelfeld, Neuwahlen, BZÖ, Eurofighterdesaster, versprochene Staatsbürgerschaften, Hypodesaster, ein ganzes Bundesland defacto Insolvent usw. usw. Aber es gibt Menschen die wollen die F wieder. Wir verdienen nichts anderes!

christian95 melden

Ja, das stimmt. Aber nur über die FPÖ wird berichtet.
Nach Gusenbauer wird alles anders - heute wären wir froh einen Gusenbauer zu haben...

neusiedlersee melden


Es ist Pflicht des Bundeskanzlers Pläne zu haben Auch Notpläne, wenn der ursprüngliche nicht durchsetzbar ist. Kern hat angebl. Pläne um die Wirtschaft zu beleben. Sehr gut.
Wir hören aber nichts wie er die Unterwanderung durch militantes muslimisches Gedankengut verhindern will. Davon aber hängt die Zukunft unserer Kultur ab. Obergrenzen und Integrationsversuche lösen das Problem nicht.

parteilos melden

In Paris und Brüssel ganz ganz schlimm, Militär auf den Hotspots...gratuliere zum Gutmenschentum...

christian95 melden

Österreich ist anders!
Da drängen sich mehrere Frauen mit Kopftuch durch eine "Hofer- Veranstaltung" (FPÖ) und halten "Van der Bellen wählen" in die Höhe - und nichts passiert.
So etwas sollen sie sich einmal bei ihrer "Erdogan-Arbeiterpartei" erlauben. Auch unsere Linke würde so etwas von der FPÖ niemals akzeptieren.

"WIR " bedeutet nicht lügen, googlt mal nach "Hans Werner Sinn" der erklärt was uns die Regierung jeden Tag für Lügen auftischt!

neusiedlersee melden


Viel Glück, Herr Bundeskanzler. Doch die öst. politische Situation ähnelt der Geographie des Landes: Viel steile Berge, unbebaubares Land, rutschende Hänge, Flüsse, die über die Ufer treten. Viel unvorhersehbares kann hinter der nächsten Ecke lauern. Doch es ist gut wenn Sie es versuchen Ordnung zu schaffen und vorausblickend zu agieren. Achtung auf die Wadelbeisser.

Henry Knuddi
Henry Knuddi melden

wadelbeisser bierzeltKANZLER bumsti und kickl nicht beachten - irgendwann verstummt das gröllen

Rene Wien melden

..du meinst nach dem Motto "Es wird ein Wein sein.. und wir werden...?" .. gut.. möglich.. :-P

christian95 melden

Immer wieder solche Schlagzeilen in Wien:
Diesmal Massenschlägerei bei der U 6.
"Weltoffen, tolerant und multikulturell dieses Wien".
Was hat Rot Grün nur aus unserer einst so friedlichen und schönen Hauptstadt nur gemacht?

christian95 melden

Vor nicht all zu langer Zeit warnte die FPÖ:
"Wien darf nicht Chicago werden"; damals haben noch viele gelacht.

Lars2205 melden

stimmt. wie friedlich war Wien doch 1934. und erst recht im Krieg. Oder bei den Briefbomben. Beim Nittel Mord oder in den 60ern am Wilheminenberg. Bei den Lainz Schwestern oder der Terroranschlag 1985 am Flughafen. Ach wie vermissen wir diese "gute, alte" Zeit....

Henry Knuddi
Henry Knuddi melden

@christian95
du darfst dir 1934 wünschen, da schiessen sie mit kannonen auf dich

Henry Knuddi
Henry Knuddi melden

@christian95
es gibt keine AT-verbrecher, weil stein bereits aus den nähten platzt
auch gottfried ist dort

christian95 melden

Ich denke, heute wäre es nicht anders! Würde jemand aus dem Gemeindebau auf die Polizei schießen würde auch unter einem SPÖ Bundeskanzler "mit Kanonen" zurück geschossen.

Rene Wien melden

Traurig aber wahr.. heute heisst's nicht mehr Wien darf nicht Chicago werden.. sondern "Österreich darf nicht Wien werden"..
So schaut's aus.. Die Ausnahme bilden hier diejenigen die "Hier kein Problem sehen".. Also mir sind allmählich "blaue" Flecken lieber als "blinde".. ;)

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