So schadet uns
Kalzium mehr als es hilft

Forscher warnen: Es kommt weniger auf die Menge als auf die Form der Einnahme an

Kalzium ist gut und wichtig. Weil es unsere Knochen stärkt. Stimmt ... nur bedingt. US-Forscher fanden nun heraus, dass der Mineralstoff dem Menschen mitunter sogar schaden kann. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf die Menge an, sondern auf die Form, in der wir Kalzium zu uns nehmen.

von Eine Frau gießt Milch in ein Glas © Bild: Shutterstock.com

Ein Forscherteam der University of North Carolina hat laut "welt.de" untersucht, wie Kalzium auf den menschlichen Körper wirkt. Im Speziellen ging es um die Frage, ob und wenn, dann wie es das Risiko von Arteriosklerose, also der Verkalkung der Arterien, beeinflusst. Hierfür teilten die Wissenschafter 2.742 Studienteilnehmer in zwei Gruppen. Die eine erhielt Kalzium über die Nahrung, die andere in Form von Tabletten, wie die Forscher im Fachblatt "Journal of the American Heart Assiciation" berichten. Die Untersuchungsteilnehmer waren 45 Jahre oder älter.

Unterschieden wurde aber nicht nur hinsichtlich der Form der Verabreichung, sondern auch hinsichtlich der Menge. So wurde den Teilnehmern beider Versuchsgruppen eine tägliche Dosis zwischen 300 und 2.150 Milligramm verabreicht. Zum Vergleich: Die empfohlene Dosis für Erwachsene beträgt 1.000 Milligramm pro Tag. Zehn Jahre später wurden sämtliche Teilnehmer auf Arteriosklerose untersucht.

Es kommt auf die Einnahmeform an

Dabei zeigte sich, dass nicht die Menge, sondern die Form der Verabreichung entscheidend ist. So sank bei jenen Personen, die täglich mehr als 1.400 Milligramm Kalzium über die Nahrung verabreichte bekamen, das Risiko, an Arteriosklerose ebenso wie an einem Herzleiden zu erkranken um 27 Prozent gegenüber jenen, die über eine Dauer von zehn Jahren hinweg weniger als 430 Milligramm Kalzium zu sich genommen hatten.

Anders bei jenen Personen, die Kalzium in Form von Nahrungsergänzungsmittel verabreicht bekommen hatten. Das Risiko, eine Arteriosklerose zu entwickeln, war bei ihnen um 22 Prozent höher. Mit anderen Worten: Das über Tabletten aufgenommene überschüssige Kalzium lagert sich in den Arterien ab und kann so zu Verkalkung führen.

Daran könnte es liegen

Das könnte den Forschern zufolge daran liegen, dass das über Tabletten aufgenommene überschüssige Kalzium zwar gespeichert wird, aber letztlich gar nicht im Knochen ankommt. Anders als das über die Nahrung aufgenommene überschüssige Kalzium wird es auch nicht über den Urin aus dem Körper gespült. Stattdessen reichert es sich im Gewebe an und führt schließlich zu Kalkablagerungen in den Arterien.

Kurz zusammengefasst bedeutet das: Kalzium ja - und gerne auch etwas mehr als die empfohlenen 1.000 Milligramm pro Tag. Aber bitte so, wie es von Natur aus vorkommt, also etwa in Form von Milchprodukten und Nüssen.

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