Kaisermelange, Großer Brauner, Fiaker: So bereiten Sie Wiens Kaffeeklassiker selbst zu

Mit den Rezepten kommt Kaffeehausstimmung auf Spezialität für Schnapsnasen: Louis XIV und Fiaker

Großer Mokka
Der Doppelmokka wird auch großer Schwarzer genannt. Er wird wie ein Espresso bis zu einer Minute lang mit heißem Wasser (50 ml) unter Druck extrahiert und ohne Milch und Obers in einer großen Schale zubereitet. Man erhält einen kräftig schmeckenden Kaffee, der aufgrund der langen Extraktionszeit keine bitteren Gerbstoffe enthält.

Louis XIV (Einspänner mit Cognac)
Die Spezialität aus dem Hause Hawelka setzt sich aus einem Einspänner und einem Schuss Cognac zusammen. Der Einspänner, ein großer Schwarzer mit viel Schlagobers, wird im Henkelglas und mit einem Staubzucker-Streuer serviert, der Kaffee durch das Obers getrunken.

Maria Theresia
Die Kaffeespezialität, die den Namen der Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn trägt, wird aus einem kleinen gestreckten Mokka (7 g), etwas Zucker und einem Schuss französischem Orangenlikör (2 cl) zubereitet. Sie wird traditionell in einem Stielglas serviert und abschließend mit einer großen Schlagobershaube gekrönt.

Großer Brauner
Aromatischer, doppelter Espresso mit Kaffeeobers. Das Obers wird im Gegensatz zum großen Mokka extra in einem Porzellankännchen serviert, damit der Gast das Mischungsverhältnis selbst bestimmen kann. Diese Art des Servierens wird auch als "séparée" bezeichnet. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war der "Braune" auch unter dem Namen "Schale Gold" bekannt. Dieser Cafe wird jedoch mit mehr Obers zu goldbrauner, beiger Farbe komponiert.

Melange
Die beliebteste Wiener Kaffeespezialität besteht aus einem Teil Espresso (1/8) und einem Teil Milch (1/8). Bei der Zubereitung wird ein leicht verlängerter Mokka in eine große Schale gegossen, die bis einen Zentimeter unter die Oberkante mit heißer Milch gefüllt wird. Zum Abschluss wird die Melange mit geschäumter Milch aufgegossen.

Fiaker
Zur Zubereitung wird ein großer Mokka extrahiert, mit viel Zucker und einem Schuss Rum verfeinert sowie mit einer Schlagobershaube bedeckt. Seinen Namen verdankt der Kaffee vermutlich Wiens Pferdekutschern, den "Fiakern", die den Kaffee traditionell im Henkelglas in einer Hand zwischen den Fuhren tranken.

Kaisermelange
Diese Kaffeespezialität ist ein wahrer Muntermacher. Die Kaisermelange setzt sich nämlich aus einem großen Mokka, Eidotter und Honig zusammen. In eine große Mokkaschale wird der Eidotter mit 15 bis 20 g Honig vermischt und unter ständigem Rühren der Kaffee hinzugefügt. Nach einem alten Wiener Rezept kommt am Ende noch ein Schuss Cognac hinzu.