Tipps für Durchstarter

Wie frische Ideen zum Erfolg führen - Jungunternehmer verraten ihr Erfolgskonzept

Die Vorteile ein Unternehmen zu gründen liegen auf der Hand: Man kann endlich seinen kreativen Ideen freien Lauf lassen oder realisiert eigene Arbeitsvorstellungen, wie freie Zeiteinteilung. Trotz zahlreicher Hürden, die es zu meistern gilt - von Investitionen über Risikoabsicherung bis zum Marketing - lassen sich in Österreich von Jahr zu Jahr mehr Menschen von ihrem Weg in die Selbstständigkeit nicht abhalten.

von Junger Mann hebt freudig die Hände © Bild: iStockphoto.com

Die Risikobereitschaft scheint bei allen Überlegungen zwar maßgeblich, birgt aber gleichzeitig die größte Gefahrenquelle. Denn zahlreiche Firmen starten ohne grundlegendes Konzept, die zündende Idee soll für durchschlagenden Erfolg ausreichen. Mit Hilfe eines wohlüberlegten Businessplans könnte sich das Risiko einer Bruchlandung stark reduzieren. Er ist ein unverzichtbares Planungsinstrument. Für potentielle Kapitalgeber, wie Banken, private Investoren oder Venture-Capital-Gesellschaften ist er mittlerweile Grundvoraussetzung für Investitionen.

Wert einer Geschäftsidee

Letztendlich entscheidet der Markt über die Nachfrage. Mit Hilfe eines Unternehmenskonzepts kann die Idee vor dem Praxistest noch einmal gründlich durchleuchtet werden. Bevor man mit zuständigen Behörden in Kontakt tritt, empfiehlt sich eine Beratung. Viele Fragen können dabei geklärt werden, etwa welche Betriebe in Österreich eine Gewerbeberechtigung brauchen und welche nicht. Einige sind entweder durch andere Gesetze geregelt oder dürfen ohne behördliche Zulassung ausgeübt werden. Wichtig: Unbedingt vor einer Investition um Förderungen ansuchen. Jede Förderstelle hat eigene Bedingungen zur Antragsstellung. Wirtschaftskammer und Banken helfen.

Das geplante Unternehmenskonzept am besten schriftlich formulieren, das zwingt zu durchdachten Überlegungen. Ein klares Konzept stärkt zudem erheblich die Position bei Verhandlungspartnern. Eines scheint bei allen kreativen Neugründern im Fokus zu stehen: Schnelles Geldverdienen ist zweitrangig, vielmehr muss man für die Verwirklichung seiner Ideen brennen.

Jungunternehmer verraten ihr Erfolgskonzept

Margit & Richard Schweger, Olivenöl-Produzenten

Die beiden ehemaligen Konzern-Manager aus Oberösterreich stellen seit 2009 Bio-Olivenöle her. Gründungsberatung erhielten sie von der WKO, die Finanzierung erfolgte durch Eigenkapital. Heute beschäftigen sie zwei Mitarbeiter. "Weitere Angestellte würden mehr Stabilität bringen, aber die horrenden Lohnkosten sind untragbar." www.noanoliveoil.com

© Marcus Deak

Pascal Petritsch, Frisörmeister

Der Start 2011 verlief schwer. "Ich habe jahrelang im Salon meines Vaters gearbeitet, wollte dann auf eigenen Füßen stehen." Banken verwehrten einen Kredit, zumindest erhielt er eine Jungunternehmer-Förderung. Mit sehr niedrig verzinsten Kleinkrediten von Lieferanten und Ersparnissen schaffte er die Eröffnung seines Salons im 1. Bezirk. Er beschäftigt zwei Teilzeit-Kräfte: "Mehr geht sich finanziell noch nicht aus." www.hairdesign-petritsch.com

Businessplan für Durchstarter

Unternehmen: Beschreiben Sie Ihre geplante Firma - Name, Rechtsform, Gesellschafter bis zum Standort.

Produkt oder Dienstleistung: Erklären Sie detailliert Ihre Geschäftsidee und damit verbundene Nutzen für künftige Kunden.

Markt und Branche: Wie groß ist der Markt im geplanten Gewerbe? Welche Trends sind erkennbar? Wie ist die Nachfragesituation abzuschätzen? Wen schätzen Sie als Ihre Hauptkonkurrenten ein? Wie wollen Sie sich gegen Mitbewerber durchsetzen? Welche Vorteile erwarten Sie sich vom geplanten Standort?

Marketing: Vorstellungen zu Verkauf, Preisgestaltung, Werbung, Vertrieb, Budget.

Finanzbedarf: Welche Eigenmittel können Sie einbringen? Listen Sie Kapitalgeber oder Förderungen auf. Tragen Sie Fixkosten-und Personalkostenplanung, inkl. Ausgaben der privaten Lebensführung für einen genauen Überblick ein. Stellen Sie Ein- und Ausgaben/Monat gegenüber.

Info über Gründer: Beschreiben Sie Ihren Werdegang, Ausbildung und bereits vorhandene Erfahrungen als Selbstständiger. Falls Sie Beteiligte haben, erklären Sie, wer für welchen Bereich zuständig sein wird. Wer sind die Mitarbeiter in Schlüsselpositionen?

Chancen und Risikofaktoren: Ehrlichkeit zählt! Erläutern Sie, welche Gefahren Sie in der Umsetzung Ihrer Ideen sehen und - vor allem - wie Sie versuchen möchten, diese zu minimieren.

Zusammenfassung: Zum Schluss nochmals alles kurz bündeln. Es soll für den, dem das Konzept vorgelegt wird, animierend wirken, sich näher mit Ihrem Konzept zu beschäftigen - Kernaussagen des Businessplans, Schlüsselzahlen und Zielsetzungen dabei hervorheben.

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