Der Mischkonzern Leipnik-Lundenburger ist der größte Mühlenkonzern in Europa und hält große Beteiligungen im Nahrungsmittelbereich. Bekannt ist das Unternehmen durch die Marken "Finis Feinstes" und "Farina". Das Traditionsunternehmen hat 31 Mühlen in Österreich, Deutschland, Tschechien, Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Im Geschäftsjahr 2009/10 wurde ein Umsatz von 882 Mio. Euro erwirtschaftet. Rund 85 Prozent des Umsatzes erzielte LLI im Ausland. LLI hält zahlreiche Beteiligungen wie am Nahrungsmittelkonzern Agrana (11,2 Prozent), Südzucker AG (2,1 Prozent), dem deutschen Agrarhändler BayWa (12,5 Prozent) und den Casinos Austria (11,3 Prozent).
Konrad als Aufsichtsratschef
Als neuer LLI-Vorstand werde Pröll beauftragt, "den Ausbau der bestehenden Geschäftsfelder im Hinblick auf die Vertiefung der Wertschöpfungskette zu forcieren", so die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Haupteigentümer der LLI sind die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien reg.Gen.m.b.H. (50,05 Prozent) sowie die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (33,06 Prozent). Sitz der Holding ist Wien. Als Aufsichtsratschef der LLI agiert Raiffeisenverband-Generalanwalt Christian Konrad, sein Stellvertreter ist der Generaldirektor der Raiffeisen Zentralbank (RZB), Walter Rothensteiner.
Im Geschäftsjahr 2001/02 wurden die LLI-Aktien aus strategischen Gründen von der Börse genommen. Eine Rückkehr an die Börse war für 2010/2011 geplant. Die Finanzkrise machte diesem Plan aber einen Strich durch die Rechnung. Raiffeisen Holding-Chef Erwin Hameseder will weitere zwei, drei Jahre abwarten, sagte er im April 2011.
Wegen Krankheit zurückgetreten
Sollte der Börsegang Realtität werden, wartet auf den gesundheitlich zuletzt schwer angeschlagenen Ex-Spitzenpolitiker jede Menge Arbeit. Pröll hatte vor zweieinhalb Monaten nach einer Lungenembolie seinen Rückzug aus der Politik bekanntgegeben - zu einem Zeitpunkt, als die ÖVP wegen der Lobbyingaffäre rund um den damaligen ÖVP-Delegationsleiter im EU-Parlament, Ernst Strasser, schwer angeschlagen war.