Diese Jobs machen depressiv

Welche Berufsfelder besonders aufs Gemüt schlagen

Die Statistik Austria liefert erschreckende Zahlen: Eine Million Menschen in Österreich hat ihre Arbeit - salopp formuliert - krank gemacht. Sie kämpfen mit physischen Problemen wie etwa Rückenschmerzen ebenso wie mit psychischen Belastungen. Eine aktuelle Studie zeigt nun, welche Berufsfelder besonders aufs Gemüt schlagen: Diese Jobs machen depressiv.

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Krank im Beruf - Diese Jobs machen depressiv

Die Einnahme von Antidepressiva hat sich in der EU seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt. Österreich lag 2012 mit 58 täglichen Dosen pro 1.000 Einwohner knapp über dem EU-Schnitt von 56 Dosen. Oft liegt die Ursache für die Depression im privaten Bereich. Manchmal ist es aber auch der Job, der depressiv macht. Der "Depressionsatlas", erhoben von der deutschen Techniker Krankenkasse zeigt, welche Berufsgruppen besonders gefährdet sind.

Diese Jobs machen depressiv

Demnach erkranken Personen, die in einem Callcenter arbeiten, am häufigsten an einer Depression. Im Schnitt waren 2,8 Prozent der Mitarbeiter dieses Berufsfelds betroffen. Fast ebenso hoch der Anteil der Krankheitsfälle in der Altenpflege. Hier liegt die Rate bei 2,5 Prozent. Dieser Trend zeigt bereits, dass jene Berufsgruppen, die besonders viel Stress und psychischen Belastungen ausgesetzt sind, häufiger an einer Depression erkranken.

Wer noch gefährdet ist

Immer noch über dem Durchschnitt von 1,1 Prozent liegen in der Kinderbetreuung und -erziehung Beschäftigten mit einem Erkrankungsrisiko von 1,6 Prozent, knapp gefolgt von Personen, die in der öffentlichen Verwaltung oder im Sicherheitsdienst arbeiten (je 1,4 Prozent). Seltener als der Durchschnitt erkranken Geschäftsführer oder Vorstände. Hier liegt das Risiko bei 0,7 Prozent. Es folgen Unternehmensberater (0,5 Prozent), Ärzte und Ärztinnen, Softwareentwickler (beide Gruppen je 0,4 Prozent) und in der Hochschullehre und Forschung tätige Personen (0,3 Prozent).

Unternehmen gefordert

Doch auch innerhalb dieser Gruppen zeigen sich Unterschiede: So sind etwa Frauen aufgrund einer Depression im Schnitt länger krankgeschrieben als Männer (1,3 Tage gegenüber 0,8 Tagen) und Ältere häufiger betroffen als Jüngere. Was uns dieser Trend zeigt, ist, dass nicht nur wir selbst, sondern auch die Unternehmen mehr denn je gefordert sind das betriebliche Gesundheitsmanagement zu optimieren. Tun sie das nicht, müssen sie letztlich die Rechnung für ihr Versäumnis zahlen. Denn wer krankheitsbedingt ausfällt, der kostet.

Kommentare

Nicht zu vergessen: Anerkennung gibt es für Callcentermitarbeiter selten. Vielmehr darfst du mit Tadel rechnen. Und ständig ist dein Arbeitsplatz bedroht. Draussen stehen ganze Horden von Menschen, die schon auf deinen mickrigen Arbeitsplatz warten. Und da soll der eine oder andere kein Magengeschwür bekommen?!!

Ganz ehrlich: Callcenter sind für andere Firmen Dienstleister und solange diese Firmen nicht bereit sind, für Leistungen fair zu bezahlen, sind Callcentermitarbeiter moderne Sklaven. Keiner will was zahlen, nicht der Auftraggeber, nicht der Arbeitgeber, nicht die Kunden. Aber der Mitarbeiter muss top funktionieren sonst ist er eh er sich's versieht raus aus dem Spiel!

Ich arbeite selbst in einem Callcenter. Zwar hauptsächlich Inbound. Aber der Stress ist gewaltig. Die Bezahlung unter jeglicher Kritik. Wochenendzuschläge so gut wie nicht vorhanden, es wird aber gefordert, gewisse Anzahl von Stunden an Wochenden und Feiertagen zu arbeiten. Die Pausen nach Kollektiv kannst du dir aufzeichnen. ? Warum nur sind dann so viele Krankenstände ??!

Ich würde es nicht so auf die Sparte aufteillen, wenn man das Pech hat eine unqualifizierte und unreife Führungskraft zu haben kann das auch ordentlich auf`s Gemüt schlagen. Man sollte es nicht für möglich halten wie viele Führungskräfte für ihre persönliche Unfähigkeit ihre Mitarbeiter verantwortlich machen.

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