Der genaue Kaufpreis steht derzeit noch nicht fest, weil noch die Bilanz 2005 abgewartet werden müsse, so Mackinger. Konkret übernimmt die Salzburg AG vier alte und vier neue Dampflokomotiven, zwei Triebwagen sowie die Waggons für die Schafbergbahn, sechs Schiffe für den Wolfgangsee sowie die dazu gehörenden Immobilien. Auch die Mitarbeiter der Wolfgangsee-Schifffahrt und der Schafbergbahn werden von der Salzburg AG mit allen Rechten und Pflichten übernommen.
In dieser Saison könne es noch keine so weit reichenden Änderungen geben, weil ja Fahrplan und Tarife noch vom bisherigen Eigentümer festgelegt worden seien. Es gebe aber bereits eine Fülle von Ideen, um das Angebot noch attraktiver zu machen, so Mackinger. So wird ein Winterbetrieb der Schifffahrt überlegt, auch witterungsabhängige Tarife seien angedacht. "Es wird uns noch einiges einfallen", meinte der Salzburg-AG-Verkehrs-Chef.
Die Wolfgangsee-Schifffahrt zählt seit 1873 zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im Salzkammergut. Die Flotte - darunter der Schaufelraddampfer "Kaiser Franz Josef" - umfasst sechs Schiffe. Die 5,9 Kilometer lange Schafbergbahn ist seit August 1893 in Betrieb. Die zum Teil noch mit Kohle befeuerten Zahnradbahn-Lokomotiven überwinden bei der Fahrt von St. Wolfgang auf die Schafbergspitze 1.243 Höhenmeter. Pro Jahr werden an Bord der Wolfgangseeschiffe und in den Ausflugszügen der Schafbergbahn rund 600.000 Besucher gezählt.
"Die ÖBB-Personenverkehr AG konzentriert sich auf ihr Kerngeschäft und trennt sich mit der Wolfgangsee-Schifffahrt von ihrem zweiten nautischen Teilbetrieb. Für die gute Zukunft der Wolfgangsee-Schifffahrt und Schafbergbahn sowie der gesamten Salzkammergut-Region ist unserer Ansicht nach ein starkes regionales Engagement direkt vor Ort sinnvoll", meinte Wilhelmine Goldmann, Vorstandsdirektorin der ÖBB-Personenverkehr AG.
Arno Gasteiger und August Hirschbichler, Vorstandsdirektoren der Salzburg AG: "Sowohl die Schiffe am See wie auch die Schienen auf den Schafberg überwinden die Landesgrenzen von Salzburg und Oberösterreich. Beide Bundesländer spiegeln sich auch in unserer Eigentümerstruktur wieder - auch das kann als klares Signal für Kontinuität und Aufbruch am Wolfgangsee gesehen werden." (apa/red)