Jetzt spricht Cecils Killer

Der Zahnarzt, der Simbabwes beliebtesten Löwen tötete, ist sich keiner Schuld bewusst

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Grosswildjagd-Skandal - Jetzt spricht Cecils Killer

Großwildjäger Walter P. hat gewiss nicht zum ersten Mal in seinem Leben einen der gefährdeten, majestätischen Löwen zur Trophäe gemacht. Seinesgleichen nennen ihn als Meister der Armbrust einen "Helden", sonst krähte bislang aber kein Hahn nach seiner morbiden Sammlung an erlegten Tieren. Bis der 55-Jährige Cecil tötete. Plötzlich wurde Walter P. zum weltweiten Hassobjekt. Doch das versteht der Profi-Jäger bis heute nicht.

"Die Jagd war legal"

Dass der 13-jährige Löwenbub, für dessen Erlegung Walter P. angeblich 55.000 Dollar bezahlt hatte, nicht irgendein Löwe war, sondern der Publikumsliebling des Hwange-Nationalparks, will er nicht gewusst haben, wie er zwei Reportern in seinem ersten, zwanzigminütigem Interview erzählte. Die Jagd sei legal gewesen und keiner der Jagdteilnehmer hätte von dem Status des Tieres gewusst. "Wenn ich gewusst hätte, dass dieser Löwe einen Namen hat und für das Land oder eine Studie wichtig war, hätte ich ihn selbstverständlich nicht genommen", versicherte er.

Tat bislang ungestraft

Cecils Kadaver war Anfang Juli ohne Kopf und mit abgezogenen Fell außerhalb der Park-Schutzzone gefunden worden. Walter P. hatte einen Jagd-Organisator angeheuert und den Löwen aus dem Nationalpark gelockt. Cecil starb nicht sofort - ein Pfeil des Jägers traf ihn und er wurde angeblich erst nach 40 Stunden mit einem Gewehr von seinen Leiden "erlöst". Der Organisator wurde angeklagt, weil er eine "illegale Jagd nicht verhindert" hat, der Farmer, der die Löwenjagd auf seinem Land zuließ, obwohl er dafür keine Berechtigung hatte, muss sich vor Gericht verantworten. Für Walter P. blieb die Tat bislang ungestraft.

"Verstecke mich nicht"

Im Interview bestritt der Zahnarzt, dass Cecil noch 40 Stunden herumgelaufen ist, nachdem er ihn mit seinem Pfeil getroffen hatte. Wie viel genau er für den Jagdtrip nach Simbabwe und andere Touren gezahlt hatte, wollte er ebenfalls nicht verraten, die veröffentlichten Zahlen seien aber falsch kolportiert worden. Auch darüber, wo er sich in den letzten sechs Wochen aufgehalten hatte, schwieg Walter P. im Interview. "Ich war nicht in der Öffentlichkeit. Das bedeutet nicht, dass ich mich verstecke", sagte er.

Schuldbewusst gegenüber Familie und Angestellte

Walter P. scheint sich keiner Schuld bewusst, außer der, was seine Taten für seine Familie und Angestellten bedeutete. Besonders für seine Frau und erwachsene Tochter seien die Wochen nach Cecils Tod hart gewesen, meinte P. Beide hätten sich bedroht gefühlt. Er verstehe nicht, wie man auf Leute losgehen könne, die überhaupt nicht beteiligt gewesen seien. Er sei des Weiteren untröstlich, dass seinen Mitarbeitern wegen der Sache Unannehmlichkeiten entstanden seien. Bald würde er wieder zur Arbeit in seiner Praxis zurückkehren: "Ich bin ein Gesundheitsexperte. Ich muss wieder an die Arbeit, zu meinen Patienten. Sie wollen mich zurückhaben. Und deshalb kehre ich auch zurück", erklärte er den Journalisten der Zeitung "Minneapolis Star Tribune" und der Nachrichtenagentur Associated Press.

Wiederholungs-Täter?

Ob er für die Zukunft weiterhin Großwildjagden plane, wollten die Reporter wissen. P.: "Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt." Klüger scheint er nicht geworden zu sein: 2008 wurde der Profi-Jäger bereits zu einer Geldstrafe von 3.000 Dollar und einem einjährigen Jagd-Verbot verurteilt, weil er falsche Angaben über die Tötung eines schwarzen Bären gemacht hatte. Das Tier war genau wie Cecil außerhalb der Schutzzone erlegt worden. Walter P. muss sich am 28. September wegen Cecils Tod vor einem Gericht in der Stadt Hwange verantworten.

Kommentare

Mistviech - und ich meine NICHT den Löwen!!!

Annforever melden

Seine Rechtfertigung ist nichts anderes als die Bestätigung dafür wie entbehrlich diese Sorte Mensch eigentlich wirklich ist.

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Entbehrlich wofür ?

Roland Mösl
Roland Mösl melden

Wenn er nur mit einem Speer bewaffnet auf Löwenjagt geht, dann darf er großartig posieren. Aber er hat den Löwen mit Hilfe von vielen Tausend Menschen umgebracht. All die Erfinder, all die technische Entwicklung, die zur Herstellung eines modernen Waffe nötig waren, waren seine Jagdhelfer.

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Ja, und so wie er sich als "echter Jäger" fühlt, fühlen sich auch viele als "echte Naturmenschen", nur weil sie mit ihrem SUV irgendwo in die Berge fahren und dort eine Nacht bei Dosenfutter im Zelt übernachten.

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...und verschicken auf Instagram diverse Naturselfies, wie naturverbunden und fernab jeglicher Zivilisation sie doch seien...

Urlauber2620
Urlauber2620 melden

"Er verstehe nicht, wie man auf Leute losgehen könne, die überhaupt nicht beteiligt gewesen seien"
Ich verstehe nicht wie man ein wehrloses Tier töten kann das nichts getan hat. Seine Familie versteht nun vielleicht wie dem Löwen zumute war.

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Aha, also empfinden Löwen wie Menschen ? Interessant.
Ich denke, an dem Tag an dem der Löwe erlegt wurde, wurden auch hunderte oder gar tausende Menschen Opfer von Morden. Warum wird um ein einzelnes Tier mehr Trara gemacht als um die Vielzahl an Menschen ? Btw - ein Mord ist es nur dann, wenn ein Mensch einen Menschen tötet (zusätzlich: vorsätzlich und heimtückisch). Töten ein Mensch ein Tier, ist es kein Mord.

rosebud12 melden

Löwen empfinden sicher nicht wie Menschen. Im Prinzip geht es aber nicht nur um ein Tier, es geht generell um das sinnlose Abschlachten von Tieren. Beispiel "Canned Hunting", "Bärengalle".... Aber auch der brutale Umgang und die abscheuliche Haltung von Nutztieren. Solange Menschen keinen respektvollen Umgang mit anderen Lebewesen pflegen, ist der Mensch schlimmer als ein Tier.

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Nach menschlichen Maßstäben. Dieses "Abschlachten"magst du wie auch ich als sinnlos empfinden - aber andere mögen es als mindestens ebenso sinnlos empfinden, auf news.at darüber zu sinnieren und doch tun wir es, weil wir es wollen. Wenn du nun anführen willst, durch unser Schreiben hier leidet kein Tier, mag das schon richtig sein. Andererseits muss das keine Rechtfertigung sein, denn auch dieses "sinnlose Abschlachten" hat den Löwen vor einem mindestens ebenso grauenvollen "natürlichen" Tod bewahrt. Tiere in der Natur sterben nicht friedlich in ihren Bettchen, sondern verhungern, verdursten langsam, krepieren an Krankheiten oder Verletzungen oder werden von Fressfeinden u.U. langsam zerfleischt. Ob man also jene Jagd als gut oder schlecht befindet ist Geschmackssache. Du und ich haben hier offensichtlich den selben Geschmack - es gefällt uns nicht - aber wir sind nicht das Maß aller Dinge.

rosebud12 melden

Der Löwe lebte in einem geschützten Park und wurde aus diesem gelockt um erlegt zu werden. Wenn es dem Löwen im Park schlecht gegangen wäre, hätten sich Wildhüter um das Wohl des Tieres gekümmert. In freier Wildbahn ist das freilich anders. Aber wie ein Tier auch in freier Wildbahn stirbt, es soll der Natur überlassen sein und nicht dem Menschen.

rosebud12 melden

Jedes Individuum hat das Recht zu leben. Bei vielen gilt das nur für den Menschen, aber nicht für Tiere.Tierschutzgesetze besagen, dass kein Tier unnötig leiden und gequält werden darf. 40 Stunden mit einem Pfeil herumzulaufen ist einfach Tierquälerei.

rosebud12 melden

Und wenn wir mal darüber nachdenken, wieviele Menschen sterben wirklich friedlich in ihren Bettchen? Wieviele Menschen verhungern, verdursten langsam, krepieren an Krankheiten oder Verletzungen?

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Ja, nur hilft das weder diesem noch irgendeinem anderen Löwen. Außerdem stellt nicht gerade diese Tatsache einen zusätzlichen Grund dar, den Fokus auf die Menschheit zu richten ?
Welches Leid "nötig" ist und welches nicht, ist aber Ansichtssache - siehe Frutarier.

Krawuzikabuzi2

Ich hoffe seine Praxis bleibt für immer leer !

Freddy Niebauer

Ein wahrer Amerikanischer Held. Wie sehr ich solche Leute verachte, kennt keine Grenzen

rosebud12 melden

Ja - muss schon ein Waaahnsinns-Gefühl sein, mit unseren sicher todbringenden Waffen ein Tier zu erlegen, um ihm dann den Kopf für die Trophäensammlung abzuschneiden. Das nenne ich eine Leistung!!!
Hätte dieser Armleuchter keine Waffe gehabt, dann wäre von ihm nichts übrig geblieben - aber natürlich ist man mit einer Waffe in der Hand ganz, ganz stark!

rosebud12 melden

Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie man nur darauf stolz sein kann ein Tier zu töten, das sowieso keine Chance hat. Was bringt einem da zu einem so dämlichen Grinsen?

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Der Dativ ist dem Akkusativ Tod. Manche sind stolz, Papierscheiben getroffen zu haben - und die können sich noch weniger wehren. Andere sind stolz, wenn sie im Flussbett einen schönen Stein gefunden haben - und die können nicht einmal weglaufen. Menschen sind stolz, wenn sie eine Aufgabe, die sie sich gestellt haben, gemeistert haben. Was Andere von der Aufgabe halten, hat dabei wenig Relevanz. Ich meine, das Grinsen bezeichnest du nur angesichts der Hintergründe als dämlich. Wenn du das selbe Bild betrachten würdest, und die zwei hätten den schlafenden Löwen vor irgendetwas gerettet und würden so dreinschauen, würdest du deren Grinsen nicht als dämlich bezeichnen.

rosebud12 melden

Deine Vergleiche entbehren jeglicher Grundlage.Natürlich würde ich deren Grinsen nicht als dämlich bezeichnen, wenn der Löwe nur betäubt wäre, weil er gerettet wurde. Das liegt doch auf der Hand!Dennoch ist es für mich völlig unverständlich wie man stolz sein kann, wenn zu Mitteln gegriffen wird, bei denen "andere" völlig chancenlos sind und zu Schaden kommen. Ober sticht Unter!

rosebud12 melden

Ist wohl eine Gewissens- und Charaktersache.

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Meine Analoga haben gezeigt, dass eine Herausforderung nicht unbedingt darin liegen muss, getötet oder körperlich verletzt zu werden - denn du wolltest ja offensichtlich sagen, sie dürften nur dann Stolz sein, wenn sie sich in ernsthafter Lebensgefahr befunden hätten. Welcher "Grundlage" entbehren also diese Analoga ?
Wenn du deren Grinsen bei anderen Umständen nicht als dämlich bezeichnen würdest dann liegt auf der Hand, dass es nicht das Grinsen selbst ist was du dämlich findest - denn das würde sich durch die anderen Umständen ja nicht ändern. Du "erfindest" diese Bezeichnung lediglich, um deiner Abscheu gegenüber den Umständen Ausdruck zu verleihen. Und hier, meine ich, wird es gefährlich. Du erfindest Tatsachen, die dem Objekt des Hasses zusätzliche Schuld aufbürden sollen. Da wird aus jedem Mörder ein "kaltblütiger Mörder", aus jedem Dieb ein "gewissenloser Dieb" - ohne irgendeine Kenntnis über die Person oder nähere Umstände zu haben. Solche Behauptungen sind es, deren jede Grundlage entbehrt.

rosebud12 melden

Du interpretierst mir zuviel in meine Kommentare. Ich weiß jedenfalls wie ich es meine und das ist die Hauptsache.

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Wenn ich etwas sage/schreibe ist für mich die Hauptsache, dass von Anderen richtig verstanden wird was ich meine. Wenn es nur ich verstehen muss, kann ich es ja auch für mich behalten und muss nicht Andere damit belästigen.

rosebud12 melden

Ich empfinde eher deine Analysen und Interpretationen eine Belästigung. Du antwortest auf mein Posting "Du "erfindest" diese Bezeichnung lediglich,um deiner Abscheu gegenüber den Umständen Ausdruck zu verleihen. -Du erfindest Tatsachen, die dem Objekt des Hasses zusätzliche Schuld aufbürden sollen." usw.usw.
Woher willst du denn das überhaupt wissen????

rosebud12 melden

Du stellst Behauptungen auf,zerlegst jeden einzelnen Satz und interpretierst Dinge hinein, die weder so geschrieben noch gemeint wurden. Wer bist du – Sigmund Freud etwa????
Es ist mir auch absolut nicht wichtig, ob du meine Kommentare verstehst - andere tun es jedoch.

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Freud lebt nicht mehr, kann daher hier wohl nicht schreiben. Natürlich gefällt es dir nicht, wenn ich dich nicht als Kreuzritter des gerechten Zornes sehe. Wenn meine Schlüsse nicht richtig sein sollten steht es dir ja frei, plausibel und nachvollziehbar begründen, warum du deren Grinsen als "dämlich" bezeichnest, obwohl du die selbe Mimik bei anderen Hintergründen nicht so bezeichnest.

Tom78
Tom78 melden

Rumpelstilzchen würde besser zu dir passen Wergznase oder vielleicht solltest aufhören Fliegenpilze zu rauchen !

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Weiß nicht, habe keine Erfahrung mit deinen Fliegenpilzen.

Die beiden Fotos von dem Löwen sprechen doch für sich. Was ist den bitte so schön als überlegene Spezie ein so schönes und majestätisches Tier zu töten? Generell sollte man die Tier die uns als Narung dienen besser behandeln als es derzeit geschieht. Oder hat der den Löwen gar nicht gegessen?

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