"Jedermann"-Premiere
bei Salzburger Festspielen

Indoor-Premiere der Maskerade - Eifriger Beifall für Obonyas Kunst des Scheiterns

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    Jedermann Premiere und Premierenfeier in Salzburg

    Cornelius Obonya als "Jedermann" , Brigitte Hobmeier als "Buhlschaft" während der Fotoprobe des Schauspiels "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal am Salzburger Domplatz

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    Jedermann Premiere und Premierenfeier in Salzburg

    Brigitte Hobmeier als "Buhlschaft" und Cornelius Obonya al "Jedermann"

Der strömende Regen hielt Tod Peter Lohmeyer nicht davon ab, mit dem Fahrrad zur Premierenfeier zu kommen. "Angesichts meiner Rolle hab ich ja doch ganz gute Verbindungen nach oben. Ich denke, ich muss des Regens wegen einmal ein ernstes Wort mit denen reden." Auch Buhlschaft Brigitte Hobmeier nahm die verregnete Premiere noch einigermaßen gelassen. "Ich wünsche mir und vor allem dem Publikum, dass die noch folgenden 13 Aufführungen jetzt aber alle am Domplatz stattfinden können."

Restlos entspannt kam auch Jedermann Cornelius Obonya zusammen mit seiner Mutter Elisabeth Orth und Ehefrau Carolin Pienkos zum mitternächtlichen Fest. "Im ersten Jahr war ich natürlich sehr nervös, letztes Jahr war es schon besser und heuer kann ich es so richtig genießen", meinte der Hauptdarsteller, der für den Umtrunk zusammen mit seiner Buhlschaft auch selbst sorgte. Traditionell muss er das Bierfass zu Feier anschlagen. Und auch hier kommt er immer besser in Übung. Waren es in seinem ersten "Jedermann"-Jahr noch rund zehn nervöse Schläge und viel Gespritze, bevor dass Fass angezapft war, zeigte er mittlerweile Souveränität: Drei kräftige Schläge und dann waren die heurigen Festspiele - zumindest auf diese Weise - eröffnet.

Am eigens für die Festspiele von Stiegl-Braumeister Christian Pöpperl gebrauten "Festspiel-Pils" trank neben dem künstlerischen Leiter Sven-Eric Bechtolf dann auch das Gros der "Jedermann"-Riege mit: die beiden Regisseure Brian Mertes und Julian Crouch, der neue Teufel Christoph Franken, Mammon Jürgen Tarrach, Schuldknecht Fritz Egger, Schuldknechts Weib Katharina Stemberger und Guter Gesell Sven Dolinski mit seiner schwangeren Freundin Nadja Horst.

Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler hatte hingegen mit einer Terminkollision zu kämpfen. Sie wählte nicht die Premierenfeier, sondern den Empfang von Sponsor Swarovski, der mehr als 100 Gäste in die Salzburg Kulisse geladen hatte. Rabl-Stadler war - des Wetters wegen - auch gleich um Schadensbegrenzung bemüht: "'Jedermann' im Großen Haus hat einen eigenen Charakter. Das Publikum ist viel näher am Geschehen dran." Doch die Swarovski-Gäste zeigten ohnehin Verständnis - vor allem die, die stark mit der Schauspielerei verbunden sind: Sunnyi Melles, die an der Seite von Helmut Lohner ab 1990 vier Jahre lang die Buhlschaft spielte, der deutsche Schauspieler Heino Ferch und seine Kolleginnen Lara Joy Körner, Lisa Martinek und Susanne Wuest.

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