Japan: Abschlachten von Delfinen hat begonnen

Rund 250 Tiere werden getötet nachdem sie in Bucht getrieben wurden

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Grausame Jagd - Japan: Abschlachten von Delfinen hat begonnen

Rund 250 Delfine waren den Angaben zufolge zuvor dorthin getrieben worden. Mehr als 50 der Meeressäuger, darunter ein Albino-Jungtier, seien zum Verkauf an Delfinarien und Vergnügungsparks ausgesondert worden. Die übrigen wurden in einer Nachbarbucht abgeschlachtet. In einem angrenzenden Hafen werden die Tiere zerlegt, das Fleisch wird verkauft.

Die Bucht nahe Taiji war durch den Oscar-gekrönten Dokumentarfilm "Die Bucht" des Unterwasser-Fotografen Louie Psihoyos über das Gemetzel zu trauriger Berühmtheit gelangt. Die alljährlich zwischen September und März stattfindende Treibjagd stößt auf weltweite Empörung. Die neue US-Botschafterin in Japan, Caroline Kennedy, hatte über den Kurznachrichtendienst Twitter Kritik an der "Unmenschlichkeit" der Delfintötungen geübt.

Yoko One meldet sich

Nun meldete sich auch die japanisch-amerikanische Multimedia-Künstlerin Yoko Ono, Witwe des Beatles-Sängers John Lennon, zu Wort. In einem offenen Brief an die Fischer von Taiji rief sie zu einem Ende der Schlachtungen auf. "Ich verstehe, wie Sie die Einseitigkeit des Westens, wütend auf Ihre traditionellen Fänge und Schlachtungen von Delfinen zu sein, empfinden müssen", schrieb sie. Die Gemetzel schadeten aber Japans internationalem Ansehen. "Die Zukunft Japans hängt von vielen Situationen ab, aber was Sie jetzt mit Delfinen machen, kann ein sehr schlechtes Verhältnis mit der ganzen Welt schaffen."

Verweis auf unterschiedliche Esskultur

In Reaktion auf die ungewöhnliche Kritik durch die Botschafterin der USA verwies der Gouverneur der Provinz Wakayama, in der Taiji liegt, auf die Unterschiede in der Esskultur. Es sei "nicht angemessen" zu behaupten, dass nur die Jagd auf Delfine unmenschlich sei, sagte Yoshinobu Nisaka am Dienstag vor japanischen Journalisten und verwies auf die Schlachtungen von Rindern und Schweinen. Im übrigen unterlägen Delfine nicht dem seit 1986 geltenden Walfangverbot. Es sei die "Weisheit der Zivilisation, die Standpunkte anderer gegenseitig zu respektieren".

Am Vortag hatte bereits der Sprecher der japanischen Regierung, Yoshihide Suga, die Delfinjagd als Teil von Japans traditionellem Fischfang gerechtfertigt. Die Jagd werde "auf Grundlage des Gesetzes in geeigneter Weise" durchgeführt. Die Regierung erlaubt die Treibjagd und gibt Fangquoten aus. Danach dürfen Fischer in Taiji sowie einigen anderen Orten zwischen September und März bis zu 20.000 Delfine sowie andere kleine Wale töten. Viele Japaner essen allerdings kaum Wal- oder Delfinfleisch. Dies beschränkt sich meist auf die Walfangorte selbst.

Kommentare

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Ich habe den Dokumentarfilm "Die Bucht" gesehen. In diesem wird aber auch berichtet, dass viele Japaner von diesem Gemetzel gar keine Ahnung haben.In diesem Film geht es weiters darum, dass die abgeschlachteten Fische schwermetallverseucht sind. In Japan liegt der empfohlene Höchstwert an Quecksilber bei Meeresfrüchten bei 0,4 ppm, in Delfinfleisch wurden Werte von 2000 ppm gemessen. Das Delfinfleisch soll zudem absichtlich falsch deklariert, als Walfleisch, verkauft werden, ohne dass die Regierung etwas dagegen unternimmt.Die Delfin-Fischer in Japan behaupten, die Delfinjagd und der Verzehr von Delfinfleisch wäre eine lange Tradition. Fakt ist aber anscheinend, dass die Mehrheit in Japan gar kein Delfinfleisch isst.
Diese Jagd auf Delfine ist barbarisch und muss aufhören. Wer die Doku kennt weiß, dass man manchmal mit den Tränen zu kämpfen hat.

wintersun melden

Danke für den Tipp, werd mir die Doku in naher Zukunft auch mal ansehen. Das mit den Quecksilberwerten war mir auch noch nicht bekannt. Eine derart hohe Dosis ist ja ziemlich gefährlich nehm ich an.
Ich persönlich bin eh kein großer Meeresfrüchte-Esser und bin meist skeptisch wenn es um solche Kost geht. Wer weiß vielleicht ist die Nahrung gar radioaktiv verseucht oder was weiß ich, kannst alles haben...

Unvorstellbar grausam und widerwärtig!!!!
Der Leser wird informiert und darf sich ärgern, aufregen und schämen für solche Vorgänge. Die Mächtigen könnten etwas ändern, wenn sie das auch wollten. Doch solange auch nur irgendein Land Japan braucht, wird man diesem Abschlachten weiterhin zusehen.
Gewinn geht leider vor Moral, Anstand und Ethik.

Retards melden

Eines is Fakt. Wir können daran nichts ändern. Unsere Welt geht langsam an dennoch zu Grunde

News2011 melden

leider... sehr traurig das ganze...

powervomland melden

Ganz einfach: Keine japanische Produkte mehr kaufen! Keines der meist potthässlichen Autos, kein HiFi Gerät, etc., alternative Angebote gibts genug, man kann als Konsument schon auch seine Stimme erheben

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Stimmt, doch bevor ich japanische Produkte boykottiere, mach ich das lieber mit amerikanischen, gibt viel mehr Gründe oder? Du bist ein Schaf!

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