US-Journalist Foley enthauptet:
Obama zeigt sich "schockiert"

US-Präsident verurteilt Mord aufs Schärfste. Plus: Bewegende Worte der Mutter

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Irak - US-Journalist Foley enthauptet:
Obama zeigt sich "schockiert"

US-Präsident Barack Obama hat die Enthauptung des US-amerikanischen Journalisten James Foley durch die jihadistische Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) auf das Schärfste verurteilt. Der Tod Foleys "schockiert das Bewusstsein der gesamten Welt", sagte Obama am Mittwoch an seinem Urlaubsort Martha's Vineyard. Die Jihadisten hätten "keine Wertschätzung für menschliches Leben". Für die IS-Terroristen gebe es "keinen Platz im 21. Jahrhundert". Die USA würden weiterhin alles tun, um ihre Bürger zu beschützen.

Gleichzeitig hat Obama auch eine Fortsetzung der Militärschläge gegen die Extremisten angekündigt. Die Extremisten verfolgten keine religiösen Ziele, sagte der US-Präsident. "Kein gerechter Gott würde für die Taten stehen, die der Islamische Staat begeht."

Ban: "Abscheuliches Verbrechen"

Auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die Hinrichtung als "abscheuliches Verbrechen" verurteilt. Zugleich sprach Ban nach Angaben seines Sprechers am Mittwoch Foleys Angehörigen, Freunden und Kollegen sein Beileid aus.

Cameron: Täter wahrscheinlich Brite

Laut Großbritanniens Regierung wird es immer wahrscheinlicher, dass der Täter Brite ist. "Wir haben das verantwortliche Individuum nicht identifiziert", sagte Premierminister David Cameron am Mittwoch in London. Zunehmend sehe es aber danach aus, dass der Täter ein britischer Staatsbürger sei. In dem Video der IS-Jihadisten, das die Enthauptung zeigt, spricht der vermummte Täter mit Londoner Akzent. Cameron sprach von einer "barbarischen und brutalen Tat" und einem "Mord ohne jede Rechtfertigung".

Großbritannien müsse noch mehr tun, um zu verhindern, dass Briten nach Syrien oder in den Irak reisen, um sich Extremisten anzuschließen, sagte Cameron. Die Strategie gegenüber den in beiden Ländern aktiven IS-Terroristen will er vorerst nicht ändern.

Bewegende Worte der Mutter

Davor meldete sich Diane Foley, Jims Mutter, mit bewegenden Worten via Facebook zu Wort:

Wir sind niemals stolzer auf unseren Sohn Jim gewesen. Er hat sein Leben dafür gegeben, der Welt das Leid der Menschen in Syrien zu zeigen.

Wir flehen die Kidnapper an, das Leben der restlichen Geiseln zu verschonen. Wie Jim sind auch sie Unschuldige. Sie haben keine Kontrolle über die Politik der US-Regierung im Irak, in Syrien oder irgendwo sonst in der Welt.

Wir danken Jim für all die Freude, die er uns bereitet hat. Er war ein außergewöhnlicher Sohn, Bruder, Journalist und Mensch. Bitte respektieren Sie in den kommenden Tagen unsere Privatsphäre, in denen wir Jim betrauern und sein Andenken ehren."

IS veröffentlicht grausame Video-Botschaft

Die radikalen Islamisten des Islamischen Staates (IS) hatten ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung eines US-Journalisten zeigen soll. Die Aufnahmen wurden am Dienstagabend unter dem Titel "Eine Botschaft an Amerika" ins Internet gestellt. Bei dem Opfer handelt es sich um James Foley, der vor zwei Jahren in Syrien entführt wurde.

In dem Video wird zudem ein zweiter Mann vorgeführt, der Steven Sotloff genannt wird, einem weiteren verschleppten US-Journalisten. Ob auch er sterbe, hänge von US-Präsident Barack Obama ab. Die USA fliegen Luftangriffe gegen den IS im Nordirak.

US-Regierung hält Video für echt

Die US-Regierung hält das Video mit der Enthauptung für echt. "Wir sind zum Schluss gekommen, dass das Video authentisch ist", sagte die Sprecherin des Nationales Sicherheitsrates, Caitlin Hayden, am Mittwoch in einer Mitteilung. "Die US-Geheimdienste haben das jüngst veröffentlichte Video analysiert, das die US-Bürger James Foley und Steven Sotloff zeigt", so die Sprecherin.

Das Internet-Video zeigt zunächst Fernsehbilder von Obama, wie er die jüngsten Luftangriffe auf Stellungen der IS im Irak bekannt gibt. Anschließend ist ein kniender Mann zu sehen, bei dem es sich um Foley handeln soll. Dieser ruft seine Familie und Freunde auf, gegen die amerikanische Regierung als "eigentlichen Mörder" vorzugehen.

Maskierter mit Messer neben Foley

Ein zweiter, maskierter Mann mit einem Messer steht neben Foley. Dieser wirft den USA vor, bei den Luftangriffen Muslime getroffen zu haben. "Sie kämpfen nicht mehr gegen einen Aufstand", sagt er an die USA gerichtet. "Wir sind eine islamische Armee und ein Staat, der von einer großen Zahl von Muslimen weltweit anerkannt wird." Danach wird die Enthauptung gezeigt.

Zuletzt wird ein zweiter Gefangener vorgeführt, der in einem Schriftzug als Sotloff identifiziert wird. "Das Leben dieses amerikanischen Bürgers, Obama, hängt von Ihrer nächsten Entscheidung ab", sagt der Maskierte. In dem Video werden arabische und englische Schriftzüge verwendet. Der maskierte Mann spricht Englisch mit einem britischen Akzent. Foley war fünf Jahre in Syrien tätig und wurde am 22. November 2012 von Unbekannten entführt. Sotloff wird seit Juli 2013 vermisst, ebenfalls in Syrien.

Dort und im benachbarten Irak hat der Islamische Staat große Landstriche unter seine Kontrolle gebracht und ein grenzübergreifendes Kalifat ausgerufen. Die Gruppe geht mit großer Härte gegen Andersgläubige vor und soll Gräueltaten begangen haben. Die USA haben damit begonnen, Waffen an die Kurden im Nordirak zu liefern, die gegen die IS kämpfen.

Twitter will gegen Verbreitung des Videos vorgehen

Das Online-Netzwerk Twitter will indes aktiv gegen die Verbreitung des Videos vorgehen. "Wir haben bereits aktiv Nutzerkonten gesperrt und werden dies weiter tun, wenn die Nutzer uns im Zusammenhang mit diesen drastischen Aufnahmen auffallen", teilte Twitter-Chef Dick Costolo am Mittwoch über Twitter mit. Twitter könne solche Aufnahmen aus Respekt für die Angehörigen von Verstorbenen entfernen, erklärte das Unternehmen auf dpa-Anfrage. "Unmittelbare Angehörige und andere befugte Personen können die Entfernung von Bildern oder Videos Verstorbener beantragen", heißt es in den Twitter-Richtlinien.

Dazu müssen Angehörige sich per E-Mail an Twitter wenden. Die "Washington Post" berichtete, dass das amerikanische Außen- und Verteidigungsministerium sich an die Betreiber der Online-Dienste gewandt hätten und um einen angemessenen Umgang mit den Aufnahmen gebeten hätten.

Schon zuvor waren mindestens ein Twitter-Profil und ein YouTube-Video, die in Medienberichten den IS-Jihadisten zugeordnet wurden, von den jeweiligen Anbietern gesperrt worden. Stunden nach Bekanntwerden der grausamen Tat fanden sich dennoch Videos in hundertfacher Ausführung auf YouTube, die angeblich die Ermordung zeigen sollten. Viele Clips enthielten allerdings ganz andere Inhalte.

Mehrere Twitter-Nutzer riefen am Mittwoch dazu auf, die Aufnahmen nicht zu verbreiten. Der US-Medienjournalist Andrew Kirell lud das Bild eines lächelnden jungen Mannes hoch, der eine Schutzweste trägt und eine Kamera und eine Tasse Tee festhält. "Erinnern wir uns an Foley, indem wir dieses Foto weitergeben und nicht die Bilder von dem YouTube-Video", schrieb er. Ähnliche Botschaften posteten auch andere Nutzer.

Eine junge Frau forderte unter dem Hashtag "#ISISMediaBlackout" eine Mediensperre für die jihadistische Terrogruppe. "Ab sofort werde ich kein Foto oder Video mehr teilen, das Gewalt zeigt, die gezielt von ISIS für ihre Propaganda aufgenommen und veröffentlicht wird", versprach die Frau. Hunderte Nutzer schlossen sich ihr an.

"Fürchterlicher Schock" für Ex-Geisel

Eine französische Ex-Geisel in Syrien, die mit Foley gefangen war, hat dessen Ermordung als "fürchterlichen Schock" bezeichnet. Der Journalist Didier Francois sagte am Mittwoch dem Sender Europe 1, er sei von Oktober 2013 bis zu seiner eigenen Freilassung im April mit Foley zusammen festgehalten worden. "Ich habe darüber nie öffentlich gesprochen (...), weil uns die Geiselnehmer bedroht hatten." Er sei auch neun Monate lang mit Steve Sotloff gefangen gewesen, einem weiteren US-Journalisten, mit dessen Ermordung die jihadistischen IS-Terroristen gedroht haben.

Francois sagte nun, Foley sei "ein außergewöhnlicher Bursche" gewesen, ein "Gefährte" während der Gefangenschaft, der "extrem angenehm, sehr zäh" gewesen sei. Im Gespräch mit AFP lobte der französische Journalist auch den Mut seines US-Kollegen, der sich "seinen Geiselnehmern nie völlig unterworfen" habe.

Frankreich soll nach einem Bericht des Magazins "Focus" 18 Millionen Euro für die Freilassung von vier französischen Journalisten bezahlt haben, darunter Francois. Paris hatte die Angaben strikt zurückgewiesen. Die USA und Großbritannien weigern sich, Lösegeld an Terrorgruppen für ihre entführten Staatsbürger zu bezahlen.

Irak: Deutschland zu Militärhilfe bereit

Deutschland hat sich unterdessen nach Angaben von Außenminister Frank-Walter Steinmeier grundsätzlich zur Lieferung von Waffen an die Kurden im Nordirak bereit erklärt. Das teilte der Minister am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in Berlin mit. Bei der Waffenhilfe werde man "mit großem Augenmaß" vorgehen und sich "auf das engste" mit seinem Partner abstimmen, so Steinmeier. Innerhalb der nächsten Woche solle geprüft werden, welche Waffen sinnvoller- und verantwortlicherweise geliefert werden könnten, erklärte Steinmeier gemeinsam mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Dann solle am kommenden Mittwoch entschieden werden.

Kommentare

Die Iraker fühlen sich sicher toll befreit von den USA. Verglichen mit heute haben sie unter Sadam im Paradies gelebt. Aber ob Bush oder Obama, Kennedy or Nixon - gleiche Sch... unterschiedliche A...löcher.

Ja, ja, der Homo sapiens in all seiner Pracht. Hier die religiösen Wahnsinnigen, die ihr Rache-Süppchen an Unschuldigen kochen, dort die Fanatiker, die mit Drohnen, Streubomben und Uran-Munition Kinder als Kollateralschaden zu den Akten wandern lassen, wieder woanders Zyniker, die zuschaun wie tausende im Mittelmeer ersaufen, abgefuckter Abschaum, der Spass daran hat tausende Frauen zu vergewaltigen, die Brüste abzuschneiden und anschließend mit Macheten zu massakrieren, Leichen die als Unterpfand eigener Interessen hin und hergekarrt werden,irgendwo fassungslose Angehörige mit einem Loch im Leben und einer Frage,die ihnen niemand Lebender mehr beantworten kann, und noch viele andere Gräuel mehr. Keine Pietät, keine Empathie und kein Mitleid, nichts ist diesem Wesen zu dreckig um nicht seinen Vorteil darin zu suchen.

Und das verdammte Formular um aus dieser Spezies auszutreten ist nirgends zu finden.

Das der Messerschwinger nicht nur ein absolut wehrloses Opfer umbringt, sondern auch noch zu feige ist, mit seinem Gesicht dazu zu stehen, wird ihm vermutlich nicht viel bringen.
Das Video ( falls es keine Fälschung ist ) präsentiert sehr deutlich seine Gesichtzüge, davon die ganze Augenpartie. Auch der Körperbau kann durch die CIA gut ausgewertet werden.

Lynxx

Es besteht der sehr starke Verdacht, daß die Führung des „Islamischen Staates“ (IS) von US-Agenten unterwandert ist und von der US-Botschaft in Ankara aus gesteuert wird. Eines der Ziele dieses Projektes scheint zu sein, durch die im mißbrauchten Namen der Religion begangenen Gräueltaten das Zerrbild vom Islam weiter zu vertiefen.

Lynxx

Was verstehen Sie unter einem „Islamisten“? Eigentlich bedeutet dieser schwammige Begriff jeden, der sich zum Islam bekennt, gleich ob er wirklich Muslim ist oder nicht. Der inflationäre und unsachgemäße Gebrauch dieses Unbegriffes hat dazu geführt, daß insbesondere von den Massenmedien jeder Muslim, der seine Religion versteht und praktiziert, in die Ecke des Terrorismus gerückt wird.

Urlauber2620
Urlauber2620 melden

Am Besten wäre es alle Islamisten in ein Land zu verfrachten und die Grenzen dichtmachen. Dort können sie sich dann selbst umbringen und würden keinem fehlen. Und die Welt wäre von diesem Ungeziefer befreit.

drowhunter melden

Du willst also nach heutigem Stand 1,6 Milliarden Menschen in ein Land verfrachten.. Erzähl bitte mehr davon in welches, da sind wir aber jetzt sehr gespannt.

Ivoir
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@Urlauber2620 es dürfte ihnen entgangen sein, dass diese Menschen seit Jahrhunderten für nichts anderes kämpfen, um in ihrem eigenen Land in Ruhe gelassen zu werden. Früher waren es die Christen und heute die Öl-, Waffen- und Drogenlobby, allen voran der selbsternannte Friedensengel USA/EU.

giuseppeverdi melden


Bravo Ivoir, und dieser von Ihnen beschriebene Kampf "für Ruhe im eigenen Land" rechtfertigt die Gräueltaten wie die Hinrichtungen von hunderten um nicht zu sagen tausenden Yesiden, rechtfertigt die grausame Hinrichtung des amerikanischen Journalisten und weitere unzählige Gräueltaten. Sie sind mir schon früher mit ihren nahezu dümmlich zu nennenden Postings aufgefallen.

essie
essie melden

wenn wir nur die wharheit wüsste, eins ist klar es geht um Öl und viel Geld, dafür gibt viele Namen..und Lüge..und naturschätze Raub

Visionsnet melden

Mal nur eine Frage,
hat sich schon jemand gefragt warum der Amerikanische President bei all dem das jetzt passiert,IS-Ferguson-Ukraine-Afrika etc...noch immer im Urlaub ist?
das hat vorher nie jemand gemacht und ich denke Er war und ist der größte Hoffnungsträger der westlichen Welt.
Ich würde nur gerne den Grund dafür Wissen.....
Er kann Reden Er hat Macht Er hat (hatte) die Gabe....

Visionsnet melden

Menschen zu Überzeugen,
aber nicht in dem das Er seinen Urlaub weietermacht,Er sollte sich auf das konzetrieren das Er am besten kann.... den Westen und die Menschen im Westen zu beschützen,ich Denke das auch wenn es uns Eurpäern schwerfällt (es gibt niemand sonst) das in seinem eigenen und im Interresse der USA und EU sein muss.

Visionsnet melden

Wenn es ginge würde ich diesem Mann eine dritte und vierte Amtsperiode Wünschen (leider gibt es nur 2),aber wie wir alle wissen Änderungen brauchen Zeit,Zeit die anscheinend nicht mehr vorhanden ist.

strizzi49 melden

Vor allem sollten die Amis eines machen, dort einmarschieren und Ordnung schaffen! Sie sind doch Schuld an dem ganzen Desaster dort! Sie mussten ja unbedingt im Irak einmarschieren und das Land befreien! Ok, es war eine Diktatur dort, aber es war Ruhe in der Region! Seither geht es in dieser Region drunter und drüber! Und dann sind sie einfach abgehauen!

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