IS köpft 21 koptische Christen

Terrormiliz veröffentlicht Video mit Tötung mehrerer Geiseln in Tripolis

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Libyen - IS köpft 21 koptische Christen

Die islamische Al-Ashar-Universität in Kairo verurteilte die Tat als "barbarisch". In dem Video tragen die Opfer orangefarbene Kleidung, wie sie oft von IS-Geiseln getragen wird. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben des IS um Kopten, die die Gruppe in Libyen entführt hatte. In dem Video ist die Enthauptung von mindestens zehn Geiseln zu sehen. Das ägyptische Staatsfernsehen sendete Ausschnitte aus dem Video.

IS schwört Rache

Darin sagt einer der maskierten Täter, der eine Militäruniform trägt und ein Messer auf die Kamera richtet, auf Englisch: "Wir befinden uns hier südlich von Rom, im Land des Islam Libyen (...) das Meer, in dem ihr die Leiche von Scheich Osama bin Laden versteckt habt, wir schwören bei Allah, wir werden es mit eurem Blut mischen." Al-Kaida-Chef Osama bin Laden war im Mai 2011 bei einer US-Kommandoaktion in Pakistan getötet worden. Seine Leiche wurde an einem geheim gehaltenen Ort im Meer versenkt.

Ägyptens Präsident al-Sisi berief nach der Gräueltat im Nachbarland Libyen das Sicherheitskabinett ein, dem neben ihm auch die Minister für Verteidigung und Inneres sowie führende Militärvertreter angehören.

Ermordung "barbarisch"

Die Al-Ashar-Universität in Kairo, eine angesehene islamische Universität, nannte die Ermordung der Kopten "barbarisch". Die Universität habe von den Enthauptungen "einer Gruppe unschuldiger Ägypter mit großer Sorge und Trauer" erfahren. "Al-Ashar betont, dass solch eine barbarische Tat nichts mit einer Religion der menschlichen Werte zu tun hat." Die koptische orthodoxe Kirche erklärte, sie sei "zuversichtlich", dass die Mörder der Ägypter bestraft würden.

Am Donnerstag hatten die Jihadisten in ihrer Onlinezeitung "Dabik" gemeldet, sie hätten 21 koptische Ägypter in ihrer Gewalt. Der libysche Arm des IS hatte im Jänner die Entführung von 21 Kopten gemeldet, die Behörden in Kairo bestätigten ihrerseits die Entführung von 20 Ägyptern in Libyen. Kopten waren in Libyen, das seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 keine funktionierende Staatsgewalt hat, bereits mehrmals Opfer von Gewalt.

Der IS brüstet sich immer wieder mit der Tötung von Geiseln. Zuletzt hatte die Gruppe in Syrien einen jordanischen Piloten bei lebendigem Leib verbrannt und zwei Japaner enthauptet.

Ägyptische Kampfflieger bombardieren IS in Libyen

Als Reaktion auf die mutmaßliche Enthauptung koptischer Christen hat Ägypten am Montag Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Libyen bombardiert. Kampfflugzeuge hätten gezielte Luftangriffe auf Quartiere, Treffpunkte und Waffendepots des IS geflogen, teilte die ägyptische Armee in einer Erklärung mit.

Der IS hatte am Sonntag ein Video veröffentlicht, auf dem nach Angaben der Organisation die Enthauptung von 21 ägyptischen Kopten an einem Strand in der libyschen Provinz Tripolis gezeigt wird. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte nach Veröffentlichung des Videos das Sicherheitskabinett einberufen und eine "angemessene Bestrafung der Mörder" angekündigt.

Kommentare

Oberon
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Neutrale Frage: Gaddafi war unbestritten ein Diktator, aber hätte es Vorfälle dieser extremen Art auch unter seiner Herrschaft gegeben?

Nudlsupp melden

Neutrale Antwort: Ja, und hat es auch. Egal ob tausendfacher sexueller Missbrauch von Minderjährigen durch den ganzen Gaddafi Clan, Morde, Hinrichtungen, Repressalien, Folter, das war alles an der Tagesordnung. Und Gaddafi war kein Diktator, er war mit einer schlimmsten Diktatoren. Daran ändert auch die enge Bande zu einem ehemaligen Kärntner Regionalpolitiker nichts.

Oberon
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Ihre Antwort ist nicht neutral, daher versuche ich, eben so zu antworten . Die sexuellen Missbräuche unter dem Gaddafi-Clan waren mir bekannt, auch die anderen von Ihnen erwähnten Fakten. Was mich jedoch interessiert, ist, ob unter der Herrschaft von Gaddafi auch Christen-Ermordungen (aus religiösen(!) Gründen) vorgenommen wurden, denn so viel ich weiß, war zu seiner Zeit die freie ...

Oberon
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2.)... Religionsausübung garantiert.
Anm.: Es wundert mich, dass sie diese(!) sex.Übergriffe erwähnt haben, es wundert mich jedoch nicht, dass Sie den J.H.(?) aus Kärnten anführen!

Eloy melden

Diese Diktatoren waren Schurken, keine Frage. Aber sie hätten niemals neben sich solche Wahnsinnigen wie die IS geduldet. Der ganze Spuk hat erst mit dem Entstehen des Machtvakuums im Nahen Osten begonnen.
Jaja der JH. Der war auch einmal für den Türkeibeitritt, als fast alle Parteien dagegen waren. Auffallen um jeden Preis, das war seine Devise. Laßt den in Frieden ruhen.

Rumor13 melden

Ich hoffe dass dieser Abschaum der Menschheit (und alle IS-Symphatisanten) möglichst bald ausgerottet sein wird.

manicmonday melden

Viele haben die gleichen Gedanken,aber der Wahnsinn hat erst begonnen.Der Terror verbreitet sich langsam auf den gesamten Erdball -wir werden alle mit Anschlägen konfrontiert werden.Wir werden uns darauf einstellen müssen,dass es bei so mancher Menschenansammlung "krachen" wird.Es ist für mich tw überraschend, wie dumm das Volk gehalten wird,das Terrornetz aber am höchsten technischen Stand ist.

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