Iran bekräftigt seine Warnung: US-Angriff kann das Atomprogramm nicht stoppen

Land besteht weiter darauf, Uran anreichern zu dürfen

"Wenn ein solcher Angriff stattfindet, dann werden wir natürlich zurückschlagen und wir werden unsere Aktivitäten zur Vervollständigung unseres nuklearen Brennstoffkreislaufs beschleunigen", sagte der iranische Chefunterhändler im Atomstreit, Hassan Rohani, am Sonntag. Die Fähigkeit des Iran, selbst Teile für sein Atomprogramm herzustellen, habe das Land unverwundbar gegen Angriffe gemacht, weil es einfach wiederherstellen könne, was zerstört worden wäre.

Der Iran verfügt über Raketen, die Israel und US-Militärbasen am Golf erreichen können. Die USA werfen dem Iran vor, heimlich nach Atomwaffen zu streben, was die Islamische Republik zurückweist. Sie will die Atomkraft nur zur Energiegewinnung nutzen.

US-Präsident Bush hatte einen Militärschlag nicht ausgeschlossen, um den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern. Außenministerin Rice betonte allerdings am Freitag, die Frage eines Angriffs auf den Iran stehe derzeit nicht auf der Tagesordnung.

Zugleich beklagte Rohani, dass bei den Verhandlungen mit der Europäischen Union bisher keine konkreten Ergebnisse erzielt worden seien. Die Gespräche unter Führung von Deutschland, Frankreich und Großbritannien sollen am Montag in Genf fortgesetzt werden. "Unsere Erwartungen waren höher. Wir glauben, die Europäer sollten dabei ernsthafter vorgehen", sagte er.

Vorwürfen von Diplomaten am Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien, wonach der Iran den Sinn der Vereinbarung zur Aussetzung der Urananreicherung verletze, widersprach Rohani. (apa)