Hitzefalle Auto

Immer noch werden Kinder und Tiere im heißen Auto zurückgelassen - Experten warnen

Immer wieder werden trotz Hitze Kinder und Tiere allein im Fahrzeug zurückgelassen. Gerade im Sommer kann diese Situation schnell bedrohlich werden, vor allem wenn das Fahrzeug in der prallen Sonne steht, heißt es in einer Aussendung des ÖAMTC.

von Ein Kind sitzt in einem Auto. © Bild: Istockphoto.com/Halfpoint

Ob man in einer solchen Situation als Passant die Scheibe einschlagen darf, um zu helfen, ist eine Frage, die immer wieder auftaucht. "Grundsätzlich stellt das bewusste Zerstören fremden Eigentums eine Sachbeschädigung dar, die gerichtlich strafbar und daher verboten ist", sagt ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried. "Das Gesetz sieht aber für gravierende Fälle eine besondere Regelung vor. Sind Leib und Leben eines Menschen bedroht und gibt es keine andere Möglichkeit zu helfen, ist das Einschlagen der Scheibe zulässig." Wichtig: Dabei muss es sich um das einzige Mittel handeln, die Gefahr zu beseitigen.

Wann eine Fahrzeugbeschädigung erlaubt ist

Sieht man ein Kind, das allein in einem heißen Auto zurückgelassen wurde, muss also zunächst - so schnell wie möglich - nach Alternativen Ausschau gehalten werden. "Etwa, indem man sich umsieht, ob der Fahrzeuglenker vielleicht doch in der Nähe ist", so der ÖAMTC-Experte. Sinnvoll kann auch sein, Passanten zu befragen, die eventuell gesehen haben, wo sich der Lenker aufhält. Spielt sich das Ganze auf einem Supermarktparkplatz ab, kann auch versucht werden, den Fahrzeuglenker ausrufen zu lassen. Polizei, Feuerwehr oder ÖAMTC können ebenfalls zur Hilfe geholt werden.

Ist nichts davon möglich oder können die Einsatzkräfte nicht schnell genug vor Ort sein, dann darf das Auto beschädigt werden - das ist in dem Fall auch nicht strafbar, so der ÖAMTC-Experte. Generell wird die Wahl der Mittel auch davon abhängen, welchen Eindruck das eingesperrte Kind im Fahrzeug vermittelt. Im Zweifelsfall ist es ratsam, Zeugen hinzuzuholen. Das gilt laut Experten auch, wenn statt des Kindes ein Hund oder eine Katze im Auto eingesperrt ist.

Es passiert immer wieder, dass Vierbeiner im Sommer zum Beispiel während eines Einkaufes kurz im Auto warten müssen, heißt es in einer Aussendung der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe. Hitzschlag, Hirnschäden oder gar der Tod seien häufig das bittere Resultat davon. "Die Hitzeentwicklung in einem geparkten Auto, selbst wenn die Fenster einen Spalt geöffnet sind, wird von uns leider immer wieder unterschätzt. Die Folgen sind meist dramatisch", sagt Sascha Sautner, Sprecher der Pfotenhilfe.

Ein Hund sitzt im Sommer im Auto.
© Istockphoto.com/Pattie Calfy

Notrufnummern:

Polizeinotruf: 133
Feuerwehr: 122
Pannenhilfe ÖAMTC: 120
Pannenhilfe ARBÖ: 123
Wiener Tierrettung: 01-699 24 80
Helpline Wiener Veterinäramt: 01-4000-8060

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