Die Königin herzgängiger Prosa mit 60 Millionen Verkauften und 100 Verfilmten wohnt und lebt wie in einem ihrer Romane, in denen Glück und Harmonie lokalisiert sind. Nach freundlicher Willkommensumarmung bittet sie uns ins Haus. Die Pilcher-Hunde Dora, nahezu blind, Natasha, energetisch grüßen pflichtgetreu euphorisch. Wie bestellt kämpft sich die Sonne durch die Wolken. Ein Dorfspaziergang bietet sich da an, mit dem Ziel Friedhof, auf dem Gatte Graham seit 2009 ruht. "Für ihn habe ich im Jahr 2000 zu schreiben aufgehört", merkt sie mit plötzlich glaubhafter Wehmut an. "Wir wollten noch einige schöne Jahre miteinander haben. So habe ich meine große Liebe, das Schreiben, aufgegeben."
Seit zwei Jahren lebt sie allein im Haus, das vom Ehepaar vor 14 Jahren bezogen wurde. 63 Jahre waren die beiden verheiratet, Pilcher ging für ihn von Cornwall nach Schottland und bekam fünf Kinder. Eines lebte nur sechs Tage, wie sie hinzufügt. Mit dem Schreiben hat sie nach dem Tod ihres Mannes nie wieder begonnen. Nur noch ins Tagebuch notiert sie die kleinen und größeren Bewegungen des Lebens. Als wir uns am Kamin vom Spaziergang aufwärmen, beginnt Rosamunde Pilcher zu erzählen: vom bewegten Leben im Allgemeinen und von diesjährigen Glücksmomenten für bekennende Royalisten wie sie.
Im NEWS 49/11 spricht Pilcher über "das große Glück des Jahres 2011": Prinz Williams Hochzeit.