Zu deftigen An- oder gar Untergriffen setzte keiner der beiden an, man gab sich höflich, gar freundlich, und es gab offenbar mehr Gemeinsames als zu erwarten war.
"Wir sind schon wieder einer Meinung, Herr Hofer", wunderte sich Van der Bellen einmal. So würde keiner der beiden TTIP unterschreiben, beide würden ihr Amt natürlich parteiunabhängig ausüben wollen, beide reden der direkten Demokratie das Wort, und beide waren der Ansicht, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe mit der Ermittlungsermächtigung in der Causa Böhmermann einen Fehler gemacht.
Beide werben auch mit dem Heimat-Begriff, aber dessen genauer Definition ist man mitnichten ein Herz und eine Seele. So wie in EU-politischen Belangen, wo Hofer "die Interessen Österreichs in den Vordergrund" stellen will. Mit dieser Position werbe er auch um jene Wähler, die beim 1. Wahlgang für die unterlegenen Kandidaten stimmten und nun zu haben sind. "Kein Mensch hat gesagt, wir müssen aus der Europäischen Union austreten", wies er auch zurück, dass die FPÖ dies anstrebe.
Van der Bellen will dagegen die Rolle Österreichs in Europa hervorheben und hofft, damit bei den Wählern von Andreas Khol punkten zu können. Anhänger von SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer, denen wohl Soziales und Arbeitsmarkt ein Anliegen sei, will er mit seiner Wirtschafts-Kompetenz überzeugen, und Fans von Irmgard Griss hofft er davon zu überzeugen, dass er in punkto Unabhängigkeit "einen kilometerweisen Vorsprung vor Herrn Hofer habe".
Den Sager, dass Van der Bellen ein grüner, faschistischer Diktator sei, würde Hofer mittlerweile übrigens "etwas eleganter formulieren", inhaltlich stehe er aber zu der damit geäußerten Kritik. Hofer kritisierte auch, dass Burschenschafter "verteufelt" würden. "Es gibt bei den Burschenschaftern sehr nette und weniger nette - so wie in allen anderen Bevölkerungsgruppen auch." Die Glückwünsche der ungarischen rechtsextremen Jobbik-Partei "freuen mich überhaupt nicht, ich will mit denen nichts zu tun haben", sagte er. Gefragt nach der Grußadresse von Marine LePen meinte er, sie sei "in Frankreich sehr erfolgreich, ich weiß, sie wird in Österreich zum Teil kritisch gesehen".
Van der Bellen blieb bei seiner Ansicht, dass FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nicht in jedem Fall nach der Wahl mit der Regierungsbildung beauftragt werden müsse. "Mir geht es in dieser Frage nicht um die Person Strache, mit dem ich viele Zigaretten im Raucherkammerl des Parlaments geraucht habe", betonte er. Er wolle "Schaden von Österreich" abwenden. Was die Debatte um den Heimat-Begriff angeht, sagte der als Sohn einer estnischen Mutter und eines russischen Vaters in Wien geborene und in Tirol Aufgewachsene: "Ich war ein Ausländer, jetzt bin ich ein perfekter Österreicher."
Kommentare
Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele den letzten Talk aus dem Hanger 7 gesehen haben. Eine hochkarätige Runde mit Dr. Irmgard Griss, Dr. Androsch, Ex-Justizminister Böhmdorfer und anderen hat die kommende Wahl und die Kandidaten wirklich gut und Real beurteilt. Würden diese Diskussion viele Österreicher gesehen haben dann bin ich mir sicher, dass sie bei der Stichwahl alles richtig machen.
Ich finde, dass der Wahlkampf schon mehr als NRW geführt wird. Politische Motivationen sollten gar nicht besprochen werden. Der BP ist in seinem Handeln beschränkt, daher spielt die politische Ausrichtung keine Rolle.
Zuerst waren die Moderatoren im roten Staatsfunk kreidebleich als sie das Wahlergebnis verkünden mussten. Nun haben sie sich offensichtlich gefangen und verhalten sich neutraler gegenüber Herrn Hofer. Wir werden sehen ob das die ZIB 2 Lady auch schafft.
Diese Einigkeit der beiden Wahl-Gegner macht mich nachdenklich und auch ziemlich misstrauisch. Oder haben sich Hofer und V.d.Bellen gar beim Stamm-Heurigen ins Ohr geflüstert, wie lieb sie sich - eigentlich - haben?
Die BP-Stichwahl verkommt immer mehr zu einer Schmierenkomödie...!
Ich bin damit überglücklich! Der Bundespräsident ist unser Staatsoberhaupt. Daher braucht man sich im Wahlkampf nicht zu beflegeln oder womöglich als "Nazi" zu beschimpfen. Da sind mir zwei, die miteinander reden (jeder weiß ihre unterschiedlichen Standpunkte) 100x lieber wie Häupl, Glawischnig, Vranitzy, Faymann & Co die ausgrenzen und das Land spalten. Die Bevölkerung entscheidet ja ohnehin.
Wir hätten heute noch immer keinen Staatsvertrag wenn damals Figl, Raab (ÖVP) und Kreiky (SPÖ) gesagt hätten "mit Kommunisten reden wir nicht". Stalin & Co haben einige Mio Menschen umgebracht.
Zwischen beflegeln und sich ganz plötzlich in allem einig sein, ist ein breiter Weg. Mich macht es misstrauisch und ich frage mich, auf welchem Mist diese plötzliche "Eintracht" gewachsen ist?!
Ihr ewiggestrigen Dummköpfe könnt es kaum erwarten, das Vierte Reich auszurufen. Heuchelt soviel ihr wollt, ihr seid was ihr seid.
Da meldet sich der Richtige. Selber voller Hass (auf Österreicher) sein, aber anderen usern Hass unterstellen.
Irgendwie arm...
Ich empfinde Hass für solche wie dich, die mich gelehrt haben zu hassen. Was genau erwartet ihr denn sonst?
Oberon, da meldet sich ein ewiger Student von der ogr....ein typischer Steuerzahler... Gg
@parteilos, ein unbegabter, ewiger Student. Erschwerend kommt noch hinzu, dass er mutmaßlich ein Grün-Wähler ist und keine Österreicher mag. Dezent formuliert!
@Gabe Hcoud, Sie sind wohl einer, der bei einheimischen Österreichern auf Sippenhaft plädiert, bei Moslems jedoch Diskriminierung schreit. Na ja, irgendwie typisch... wenn man es nicht anders gelernt hat.
Oberon / parteilos, immer erheiternd, wenn Primitivlinge sich um Ausdrucksstärke bemühen. Ihr seid diejenigen, die unfähig sind ausserhalb ihrer lächerlichen Schubladen zu denken. Und ihr könnt euer wahres Gesicht nicht verbergen, so sehr ihr es auch versucht.
ja wie schon erwähnt, nehmen sie nicht immer den selben NIkname... Mensch, die grössten Verlierer machen immer den größten Lärm...
Wie schon erwähnt, sauf weniger. Deine Zeilen machen keinen Sinn. Über welchen Verlust und welchen Lärm jammerst du eigentlich?
Wie kann der russische Vater van der Bellen heißen ? Oder wurde der Name geändert ?
"Die Vorfahren Alexander Van der Bellens väterlicherseits wanderten um 1700, zur Zeit Peters des Großen, aus den Niederlanden nach Russland aus.1917 floh die Familie vor den Bolschewiki aus Russland nach Estland..."
Wikipedia macht schlauer. ;-)
Als politisch korrekter Grüner hat er sicher nichts dagegen, wenn man ihn einen Russen nennt. Na ja, jetzt ist er öster. Staatsbürger!
Er hat sicher keinen Ariernachweis wie du.
Von Ihnen lasse ich mich nicht provozieren, Sie tun mir nur leid.
:-))
Blödsinn, wie alles andere was du von dir gibst.
Schwache Antwort, wie sonst alles, was Sie von sich geben! :-)
Sie sind nur ein armer Wicht, darum lasse ich es gut sein. Würde ich es echt darauf ankommen lassen, wären Sie mir wohl rhetorisch weit unterlegen. In diesem Sinne.... pfiat god.
Sorry, für den einheimischen(!) Ausdruck, der muss Ihnen ja beim Lesen weh tun.
Einfach zu spiegeln was ich schreibe und es mit Sonderzeichen sowie xenophoben Seitenhieben zu versehen, ist kein Zeichen rhetorischer Überlegenheit. Dein offensichtlicher, primitiver Hass scheint durch deine aufgesetzte Eloquenz und deine geheuchelte Zivilisiertheit. Es gibt nichts, wobei ich dir unterlegen bin.