Hilfsaktion für die Tiere
im "schlimmsten Zoo der Welt"

Im Khan Younis Zoo leiden die Tiere unter den erschreckenden Haltungsbedingungen

Mumifizierte Kadaver und unterernährte Tiere - Der Khan Younis Zoo in Gaza wurde nicht umsonst als "schlimmster Zoo der Welt" betitelt. Doch es gibt einen Lichtblick. Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" hat eine Aktion zur Rettung der Zoobewohner ins Leben gerufen.

von Khan Younis Zoo in Gaza © Bild: © FOUR PAWS | 2016
Khan Younis Zoo in Gaza
© © FOUR PAWS | 2016 Mumifizierte Tierkadaver

Insgesamt müssen in dem Zoo noch 16 Tiere ihr Dasein fristen, darunter der Tiger Laziz. Die Tierschützer versuchen bereits seit mehreren Monaten die notleidenden Tiere aus ihrer schlimmen Situation zu befreien. "Zuerst konnten wir nur kleine Fortschritte verzeichnen, doch nun sind wir zuversichtlich, die Tiere in Schutzstationen außerhalb Gazas transferieren zu können", sagt Verhandler und Leiter der Mission, Tierarzt Amir Khalil. Nachdem die Verhandlungen zunächst nur äußerst zäh verliefen, sieht "Vier Pfoten" nun endlich eine Chance für die betroffenen Tiere, wie es in einer Aussendung heißt.

Khan Younis Zoo in Gaza
© © FOUR PAWS | 2016

So funktioniert die "Lemon Challenge"

Um den Rettungsplan in die Tat umzusetzen, rufen die Tierschützer auf, an der Aktion "Lemon Challenge" teilzunehmen. Derzeit würde daran gearbeitet, die letzten Schritte mit dem Zoobesitzer zu finalisieren. Zum Zeichen der Solidarität mit den Zootieren von Khan Younis sollen Menschen weltweit in die saure Zitrone beißen: Wer die Aktion unterstützen will, filmt sich beim Biss in eine Zitrone, stellt das Video mit dem Hashtag #2sour2ignore auf seinem bevorzugten sozialen Netzwerk online und fordert mindestens drei Freunde auf, ebenfalls teilzunehmen. Wer nicht in die Zitrone beißen will, kann stattdessen eine Summe spenden. Die so gesammelten Spendengelder sollen die Überstellung der Tiere aus Gaza in Schutzzentren ermöglichen. Die Aktion zielt vor allem darauf ab, weltweit auf das Schicksal der leidenden Tiere aufmerksam zu machen.

"Wir hoffen, dass wir mithilfe dieser Aktion bald ein Happy End für die 16 im Zoo verbliebenen Tiere organisieren können und dass aus sauer letztendlich süß wird – was übrigens auch der Name des Tigers Laziz übersetzt bedeutet", sagt Khalil

Khan Younis Zoo in Gaza
© © FOUR PAWS | 2016

Wie "Vier Pfoten" berichtet, konnte aufgrund finanzieller Schwierigkeiten der Zoo seine Tiere bereits seit Anfang des Jahres nicht mehr angemessen versorgen und ausreichend Futter bereitstellen. Um mehr Besucher anzulocken und Einkommen zu generieren, stellte der Besitzer sogar die mumifizierten Körper bereits verstorbener Tiere aus. "Die Tiermumien wurden mittlerweile entfernt, doch geblieben ist ein zweifelhafter Ruf als 'schlimmster Zoo der Welt'", wie die Tierschützer mitteilen. Der Besitzer habe im Februar 2016 um Hilfe gebeten. Die Tierschutzorganisation organisierte daraufhin die dringend notwendigen Futterverteilungen. Im Juni führte wurden außerdem medizinische Checks durchgeführt und die Sicherheit der Gehege überprüft.

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