12 Fieberblasen-Mythen

Ekel als Auslöser und manche sind immun? Was wirklich hinter den Sprüchen steckt.

Wer regelmäßig an Fieberblasen leidet, hört ebenso häufig wohlgemeinte Ratschläge zu dessen Bekämpfung. Aufstechen, Ascorbinsäure, Alkohol – um die Behandlung, aber auch um die Entstehung der lästig juckenden Lippenbläschen ranken sich viele Mythen. Compeed klärt über die wichtigsten auf.

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Herpes - 12 Fieberblasen-Mythen

1. Ekel ist Auslöser für Fieberblasen

Nicht ausschließlich. Ekel kann genauso wie Stress, Sonne oder eine Grippe das Immunsystem schwächen und Fieberblasen begünstigen. Meistens bricht das Virus aus, wenn mehrere dieser Faktoren zusammenkommen.

2. Zeichen für mangelnde Hygiene

Nein. Das Ansteckungsrisiko verringert sich allerdings, wenn allgemeine Hygieneregeln beachtet werden. Dazu zählt beispielsweise regelmäßiges Händewaschen, da die Viren auch indirekt übertragbar sind. Wenn der Virus einmal ausgebrochen ist, hilft ein Herpesbläschenpatch – zum Beispiel von Compeed – dabei, die Viren in der Wunde zu halten und so die Übertragung auf andere Körperbereiche zu verhindern.

3. Fieberblasen sind harmlos

Nein. Herpes kann bei einem schwachen Immunsystem, vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern, zu schweren Folgeerkrankungen wie einer Blutvergiftung führen. Außerdem ist eine offene Herpeswunde ein guter Nährboden für andere Erreger, etwa Staphylokokken. Die gute Nachricht: Bei gesunden Erwachsenen ist eine schwere Infektion eher selten. Trotzdem sollten Betroffene die infizierten Hautpartien nicht mit ungewaschenen Händen anfassen und die Wunde idealerweise hygienisch abdecken, etwa mit einem Herpesbläschenpflaster. Diese können sogar überschminkt werden und sind damit so gut wie unsichtbar.

4. Fieberblasensalbe verhindert Infektion

Falsch. Trägt man beim ersten Kribbeln Salbe auf, lässt sich die Schwere der Infektion zwar unter Umständen abmildern. Es gilt jedoch: Kribbelt es erst einmal, lässt sich ein Ausbruch des Virus nicht verhindern. Denn das Kribbeln ist nichts anderes als die Vermehrung der Erreger. Cremes mit fünf Prozent Aciclovir müssen in der Regel alle vier Stunden neu aufgetragen werden und helfen meistens nur in den ersten 48 Stunden des Ausbruchs.

5. Herpespflaster reduzieren Risiko einer Übertragung.

Richtig. Ein Herpesbläschenpatch verschließt die Wunde und reduziert so das Risiko einer weiteren Ansteckung aus der Wunde heraus. Denn Fieberblasen sind eine Tröpfchen- und Schmierinfektion, die Übertragung findet durch den Kontakt mit der infizierten Wunde statt. Außerdem lindern die Pflaster in jedem Stadium des Fieberblasenausbruchs die Symptome wie das lästige Jucken und Brennen.

6. Fieberblasen aufstechen hilft

Falsch. Die Infektion kann sich sogar noch besser verbreiten, da die austretende Wundflüssigkeit einen hohen Anteil an hochinfektiösen Viren enthält. Außerdem können durch die geöffnete Wunde andere Bakterien eindringen – also Hände weg von Nadel, Messer und Co.!

7. Hausmittel wie Zahnpasta und Alkohol helfen besser

Nein. Zahnpasta, Ascorbinsäure und Alkohol trocknen die Wunde aus und machen sie spröde und rissig. Platzt sie auf, ist eine weitere Verbreitung der Viren wahrscheinlich – die austretende Flüssigkeit ist hochinfektiös.

8. Fieberblasen betreffen nur die Lippen

Falsch. Herpes-Simplex-Viren können sich am ganzen Körper an Wunden ansiedeln. Befallen sie die Augen, kann das Sehvermögen unter Umständen dauerhaft beeinträchtigt werden. Darum ist ein sorgsamer Umgang mit der Herpeswunde unerlässlich. Ein Herpesbläschenpatch verschließt die betroffene Stelle und reduziert das Risiko der Virenübertragung auf Schleimhäute und Wunden.

9. Herpes ist heilbar

Falsch. Einmal Herpes, immer Herpes – allerdings mit Einschränkungen. Das Virus bricht bei den meisten Patienten mit fortschreitendem Alter seltener aus. Viele Betroffene geben an, dass das Virus bei ihnen mittlerweile inaktiv sei und sie selten bis nie Beschwerden hätten.

10. Manche Menschen sind immun

Wahrscheinlich falsch. Der aktuelle Forschungsstand besagt, dass sich theoretisch jeder Mensch anstecken kann – praktisch ist das Virus jedoch bei vielen Menschen inaktiv und bricht nur bei einem Fünftel aus.

11. Wunden heilen besser an der Luft

Falsch. Für optimale Bedingungen der Wundheilung sollte die Umgebung feucht gehalten werden. Gerade bei Fieberblasen ist es wichtig, dass die Wunde nicht austrocknet. Reißt die spröde Haut, ist eine weitere Verbreitung der Viren möglich.

12. Lakritz hilft gegen Fieberblasen.

Gute Frage! Verschiedene Institute untersuchen zurzeit, inwiefern Lakritz gegen Fieberblasen wirkt. Erste Forschungen haben ergeben, dass der darin enthaltene Süßholzzucker (Glycyrrhizinsäure) die Herpesviren in den Selbstmord treibt: Er zerstört ein Protein und enttarnt damit die Viren als Eindringlinge, bevor diese sich in den Zellen einnisten können.

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