Heinisch-Hosek: Aus
für Lehrer-Mitsprache

Ganztagsschule: Nur noch Eltern befragt - Ministerin beruhigt bei Dienstrecht

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Bildung - Heinisch-Hosek: Aus
für Lehrer-Mitsprache

Die Haltung der Ministerin zur Ganztagsschule ist eindeutig: "Wir fragen nur noch die Eltern", verwies sie auf das Regierungsprogramm. Dort ist vorgesehen, dass an jedem Schulstandort mit mehr als einer Jahrgangsklasse mindestens eine Klasse in verschränkter Form - also mit einem Wechsel von Unterricht, Lern-und Freizeit - geführt werden muss. Voraussetzung: Die Eltern von 15, in manchen Fällen auch zwölf, Kindern müssen zustimmen. Kommt dies nicht zustande, muss es "in zumutbarer Entfernung" ein Angebot geben. Derzeit kann die Einrichtung von verschränkten Klassen auch von einer Minderheit von Eltern-, Lehrer- oder Schülervertretern verhindert werden, da jeweils zwei Drittel zustimmen müssen. Dieses Programm soll demnächst gestartet werden - in den nächsten Monaten will die Ministerin klären, ob es zunächst nur in den unteren Schulstufen oder gleich in allen Schulstufen begonnen werden soll.

Hinterfragen will die neue Ministerin die Struktur der derzeitigen externen Tests an den Schulen - von den internationalen Studien bis zu den Bildungsstandards. "Da ist die Frage, ob man das in kurzen Abständen machen muss oder auch in größeren machen kann." Zu viele Tests erzeugten Stress bei Kindern, Eltern und Lehrern. "Ich will mir aber zuerst einen Gesamtüberblick machen und dann fragen, ob die Dichte der Testungen auch in Zukunft nötig ist." Bildungsstandards in der vierten und achten Schulstufe abzufragen sei gut - "aber ob man jedes Jahr testen muss, das ist die Frage für mich".

Mission Lehrerdienstrecht

Nach dem Streit ums Lehrerdienstrecht will Heinisch-Hosek sich selbst ein Bild von der Lage machen. Das gelte auch für die angehenden Lehrer an Pädagogischen Hochschulen (PH) und Unis, um "Fehlinformationen" über das neue Dienstrecht auszuräumen.

"Ich werde versuchen, hier wieder zu kalmieren und zu sagen: Freut euch auf das, was euch erwartet." Ziel der Ministerin ist es, dass im Schuljahr 2018/19 - bis dorthin können neu eintretende Lehrer zwischen altem und neuem Dienstrecht wählen - 80 Prozent der Neo-Lehrer für das neue Modell optieren.

"Völlig unbegründet" ist für sie die Angst der AHS-Lehrer, künftig auch fachfremde Gegenstände unterrichten zu müssen. Das neue Dienstrecht habe hier die derzeit geltende Regelung übernommen und sogar verschärft: Nach einem Semester müsse ein Lehrer nun zustimmen, wenn er in einem anderen Fach eingesetzt werde und nach einem Jahr, wenn er in einem anderen Schultyp unterrichtet. "Es geht hier um Notsituationen, wo es möglich war, in einem anderen Fach vorübergehend zu unterrichten."

Ministerin: "Älteren können sich dann zurücklehnen"

"Kein Thema" sind für sie auch die Mehrstunden im neuen Dienstrecht. Diese würden nur für neu eintretende Pädagogen gelten. "Schon jetzt haben sehr viele AHS-Lehrer Mehrdienstleistungen - die werden wir dann entlasten, weil die jungen Kolleginnen und Kollegen diese Stunden durch ihre geregelte Mehrarbeit übernehmen. Die Älteren können sich dann zurücklehnen und müssen keine Angst haben, überlastet zu sein."

Kommentare

Super! Wieder eine total demokratische Entscheidung einer "Sozialistin". 12 Eltern entscheiden dann, dass 18 Eltern einer Klasse mit 30 Schülern - und das gibt es immer noch, trotz Klassenschülerhöchstzahl von 25! - akzeptieren müssen, dass ihr Kind nun auch in einer Ganztagesschule, ohne geeigneten Freizeitmöglichkeiten und extremen Platzmangel, keinen persönlichen Rückzugraum usw. besuchen muss. ODER IST DAFÜR DAS NOTWENDIGE GELD ZUR VERFÜGUNG? Werden die 12 Kinder dann in einer eigenen Klasse unterrichtet oder doch die anderen Zwangs"beglückt"?

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