HCB: Warnung vor
österreichischer Milch

Ungarns Agrarminister hat vor HCB-verseuchter Milch aus Österreich gewarnt

von Kuh mit Milchglas © Bild: dpa/Bernd Schoelzchen

Laut einer Aussendung hätte das Ministerium erst durch Pressemitteilungen von der Verseuchung von Kärntner Rohmilch mit dem Umweltgift HCB (Hexachlorbenzol) erfahren. "Vorsicht mit der österreichischen Milch", schrieben ungarische Medien am Dienstag. Der Minister habe die strenge Kontrollen durch das ungarische Amt für Lebensmittelsicherheit angeordnet, da die HCB-kontaminierte Milch laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) krebserregend sei.

VÖM: "Österreichische Milch vollkommen sicher"

Die ungarischen Vorhalte gegen heimische Milch hat der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), Helmut Petschar, im APA-Gespräch nicht auf sich sitzen lassen. "Die österreichische Milch ist vollkommen sicher." Dies belegten auch die aktuellsten Proben der Agrarmarkt Austria, so der VÖM-Präsident. "Es gibt lückenlose Kontrollen und das AMA-Gütesigel."

Das HCB-Problem bei der inzwischen geschlossenen Klein-Molkerei "Sonnenalm" im Bezirk St. Veit in Kärnten, die sich selbst als Direktvermarkter sehe, "ist absolut regional eingrenzbar", so Petschar weiter.
Ein anderer Kenner europäischer Milchmärkte erklärte die für Österreich wohl nicht so angenehme ungarische Warnung vor heimischen Milchprodukten unter anderem mit "nationalistisch-populistischen Gründen" der Regierung im Nachbarland. Erst kürzlich sei etwa eine ungarische Marke mit der Nationalflagge im Logo eingeführt worden, die tunlichst zu listen sei, wolle man als Händler nicht umgehend eine Steuerprüfung riskieren.

Experten überprüfen Bescheide

Im Görtschitztal hat sich wegen der HCB-Affäre am Dienstag eine Sonderkommission mit Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) zu einem Lokalaugenschein getroffen. Rund zehn Bedienstete der Landesregierung kontrollieren die Einhaltung der Bescheide der Altlastendeponie "K 20" der Donau Chemie südlich von Brückl und jene der Deponie "K 5".

Holubs Eindruck von der Deponie "K 20" ist ein guter, sagte er der APA: "Es gibt ein klares Bild, wie was wann wo geliefert worden ist und welche Untersuchungen es gegeben hat. Jeder Kilo (HCB-haltiger Blaukalk, Anm.) wird gemessen, es war für mich sehr nachvollziehbar." Die abfallrechtliche Überprüfung der Bescheide durch die Experten werde noch etwas dauern. Nach der Deponie der Donau Chemie werde man sich das Zementwerk Wietersdorf anschauen, "wie die mit den Bescheiden umgegangen sind". In Wietersdorf ist der Blaukalk verbrannt worden und dadurch offensichtlich das HCB (Hexachlorbenzol) in die Umwelt gelangt.

Betroffene Bürgermeister informiert

Bei einer Versammlung in der Kärntner Landesregierung sind am Montagnachmittag die Bürgermeister und Amtsleiter der von der Verseuchung mit Hexachlorbenzol betroffenen Gemeinden im Görtschitztal informiert worden. Die Kärntner Landesregierung und die Fachbeamten präsentierten die bisher durchgeführten Maßnahmen. Neue Untersuchungsergebnisse gab es feiertagsbedingt nicht.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) betonte, es würden alle Ergebnisse publik gemacht, die als gesichert angesehen werden könnten: "Wir werden die ganze Wahrheit auf den Tisch legen, sie muss uns aber auch bekannt sein." Er umriss noch einmal den Ablauf der Ereignisse seit Anfang November, als er "zwischen Tür und Angel" erfahren habe, dass es mit dem Zementwerk der Wietersdorfer ein Problem gebe. Seit 7. November sei die Verwendung von Blaukalk aus der Deponie der Donauchemie in Brückl verboten, inzwischen würden auch noch andere mögliche HCB-Emittenten unter die Lupe genommen. Kaiser kündigte zudem zwei Informationsveranstaltungen für die betroffene Bevölkerung an, die eine am Freitag um 17.00 Uhr in Brückl, die zweite am Freitag um 19.30 Uhr in Klein St. Paul.

Kommentare

christian95 melden

No na!
Aber unsere Politiker sprachen VOR den Untersuchungen von Greenpeace "von keiner Gefährdung".

christian95 melden

Man stelle sich vor wenn in Kärnten Jörg Haider oder Dörfler noch Landeshauptmann wären. Ob da Arbeiterkammern, ÖGB, SPÖ, Konsumentenschutz, Sozialminister, Staatsfunk usw. alle auch so schweigsam wären?
Erst Greenpeace muss diesen Skandal beweisen weil die Politik und hochbezahlte Beamten in ihren weich gepolsterten Sesseln permanent weg schauen.

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Liebe Politiker Ihr könnt stolz auf Euch sein.Die Wahlen im nächsten Jahr sind wichtiger wie der Ruf von Kärnten.Aber der ist ja sowieso nicht der Beste.Warum wohl?Leider werde ich die Politik nie verstehen . Aber vielleicht ist es besser so.

Oberon
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Um Politiker zu verstehen, braucht man eine eigene Denkweise, und wer hat die schon?! ;-)

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man braucht 20 jahre parteibuch penetration hoch 10. Das sind keine Menschen für mich, sondern nach irgendwelchen dummen richtlinien handelnden Menschen. Der gsunde Menschenverstand fehlt denen leider alle

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