HCB: Mahnung zur Vorsicht

Greenpeace: "Nicht bekannt, wie viel HCB tatsächlich in Umwelt gekommen ist"

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Kärnten - HCB: Mahnung zur Vorsicht

"Solange nicht bekannt ist, wie viel HCB tatsächlich in die Umwelt und die Nahrungskette gelangt ist und vor allem, ob auch andere Umweltgifte in relevanten Mengen vom Zementwerk ausgestoßen wurden, halten wir es für verfrüht, eine Gesundheitsgefahr auszuschließen", erklärte Greenpeace-Chemiker Herwig Schuster. Umweltmediziner Michael Kundi hatte den Görtschitztalern hingegen bereits garantiert, "dass Sie keine Gesundheitsgefährdung erlitten haben."

Angaben schwanken

Und tatsächlich ist die Bandbreite der Menge des offensichtlich ausgestoßenen Umweltgiftes groß. Kärntens Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) sagte bei der Informationsveranstaltung in Brückl, dass im "worst case" etwa 900 Kilogramm HCB emittiert worden seien. In einem Interview mit dem "Kurier" (Samstagsausgabe) erklärte hingegen der Geschäftsführer der Zementwerke, Wolfgang Mayr-Knoch, dass die Wietersdorfer Zementwerke "wahrscheinlich" in den zweieinhalb Jahren der Blaukalk-Verbrennung "20 bis 30 Kilogramm" ausgestoßen hätten. Finales Untersuchungsergebnis läge allerdings noch keines vor, so Mayr-Knoch.

Kritik an Risikobewertung

Die Kritik von Greenpeace richtete sich vor allem in Richtung der Risikobewertung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Diese sei "nicht nachvollziehbar", erklärte Schuster. Lob gab es hingegen für die Informationspolitik des Landes in den vergangenen Tagen. "Wenn das Land den angekündigten Plan, am 17. Dezember die umfangreichen Analyse-Ergebnisse zu veröffentlichen, einhält, hoffen wir, dass die betroffene Bevölkerung noch vor Weihnachten ein genaueres Bild über das Ausmaß des HCB-Skandals erhält", so Schuster. Greenpeace kündigt zudem eigene Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung an.

Kommentare

Niemand ist Schuld!!! Das System hat versagt heißt es wenn SPÖ+ÖVP betroffen sind. Uwe Scheuch & Co (und Meindl) wurden/werden sogar wegen einer versprochenen Staatsbürgerschaft verurteilt.
SPÖ+ÖVP schützen weiterhin die FPÖ weil sie für das Desaster bei der Hypo verantwortlich sind???..... Ich denke, die würden keine Minute zögern einen U-Ausschuss einzusetzen wenn sie der FPÖ das umhängen könn

Offensichtlich hat der Zementhersteller mit Blaukalk ein gutes Geschäft gemacht. Und die honorigen Eigentümer sind ja nicht irgendwer - sondern allerbestens vernetzt, auch international. Diesen Leuten waren die Landesbeamten in Kloogenfuat offenbar nicht gewachsen, anders kann man sich das "Wegsehen" nicht erklären.

Ohne Greenpeace wäre von den Behörden und Politikern diese Skandal vertuscht worden!

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