Halb so wild: Saliera-Räuber "hat jetzt einmal Image eines 'Gentleman-Gauners' "

Meinungsforscher: Froh, dass er nicht Mafia angehört

Vorerst durchaus Sympathien in der Öffentlichkeit genießt der mutmaßliche Dieb der Saliera, Robert Mang (50). Das geht zumindest aus den Reaktionen in diversen Internetforen hervor. "Der Verdächtige hat jetzt einmal das Image eines 'Gentleman-Gauners'", bestätigte OGM-Chef Wolfgang Bachmayer gegenüber der APA. "Die Bevölkerung ist erleichtert, dass der mutmaßliche Täter nicht einer internationalen Mafia angehört."

Die bisherige Darstellung des Diebstahls und des Verdächtigen erzeugt ein Art "Robin-Hood- oder Räuber-und-Gendarm-Romantik", so Bachmayer. "Es ist kein Blut und auch kein Geld geflossen. Der mutmaßliche Täter war ein bisher anständiger Mensch, schaut durchaus adrett aus. Die Fotos zeigen das Bild eines Mannes, wie sich die Öffentlichkeit einen anständigen Menschen, aber nicht einen Kriminellen vorstellt."

Viele würden von einem "Bubenstreich" ausgehen: "So nach der Meinung: 'Er hat halt was ausprobiert.' Viele ziehen den Hut vor einer solchen vermeintlichen Heldentat, auch wenn es sich in Wahrheit um eine Straftat handelt." Bachmayer: "Die Reaktion ist verständlich, weil viele der Meinung waren, hinter dem Verschwinden der Saliera stecke ein internationales Netzwerk an Kunstdieben. Nun stellt sich heraus, dass es ein bisher unbescholtener Österreicher war." Mildernd in der Beurteilung durch die Öffentlichkeit hätten nicht zuletzt das Geständnis und im Anschluss daran die sofortige Übergabe der Saliera gewirkt.

Der OGM-Chef glaubt aber, dass die Öffentlichkeit ihre Sicht der Dinge bald ändern wird. "Das mit dem 'Bubenstreich' wird sich nicht halten, man wird dem Verdächtigen über längere Zeit nicht mehr abnehmen, dass es sich lediglich um eine Spielerei gehandelt hat." Angeregt durch den Fall werde die Diskussion um die Sicherheit in heimischen Museen, meinte Bachmayer.
(apa)