Hagelgewitter und Felssturz in Dürnstein:
Unwetter wüten im Osten Österreichs weiter

Überflutungen: Zahlreiche Straßen sind gesperrt Meteorologe: "Ein Regenguss wie in den Tropen"

Hagelgewitter und Felssturz in Dürnstein:
Unwetter wüten im Osten Österreichs weiter

Heftige Gewitter suchten Oberösterreich heim. Das Landesfeuerkommando meldete mehr als 50 Einsätze, zahlreiche Keller, Garagen und Straßen wurden überflutet. In Ohlsdorf im Bezirk Gmunden mussten Schneepflüge zum Wegschaffen der Hagelschlossen ausrücken. Die Hagelversicherung bezifferte den Schaden allein an landwirtschaftlichen Kulturen mit mehr als drei Mio. Euro. Auch in der besonders betroffenen Gemeinde Ohlsdorf im Bezirk Gmunden geht der Schaden in die Millionen.

Felssturz in Dürnstein
Ein Felssturz in Dürnstein hat eine Sperre der B3 und der Donauuferbahn in der Wachau verursacht. Laut Angaben der Sicherheitsdirektion Niederösterreich waren mehrere Gesteinsbrocken im Bereich der Westseite des Tunnels auf die Gleise und die Straße gefallen. Die Sperre ist weiterhin aufrecht. Eine Spezialfirma werde die Wand von oben nach unten durchsteigen, um die Lage zu erkunden und loses Material abzuklopfen, so Markus Bauer, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Dürnstein. An Aufräumarbeiten sei derzeit noch nicht zu denken, es sei "noch massiv loses Material in der Wand", so Bauer.

Nach den jüngsten heftigen Regenfällen waren in Niederösterreich 20 Landesstraßen gesperrt. Grund waren Überflutungen, Hangrutschungen und Vermurungen, berichtete der Landespressedienst. Betroffen waren u.a. Straßen in den Bezirken Melk, Krems, Amstetten und St. Pölten sowie bei Waidhofen an der Ybbs. Aber auch im Süden des Landes war die Straße zwischen Bad Erlach (Bezirk Wiener Neustadt) und Bromberg unpassierbar. Im Bereich der Straßenmeisterei St. Pölten West war die Ortsdurchfahrt von Hafing nach einem Erdrutsch gesperrt.

"Ein Regenguss wie in den Tropen"
"Ein Regenguss wie in den Tropen". Meteorologe Gerhard Hohenwarter von der ZAMG in Wien traute seinen Augen nicht. 72 Liter Regen sind am Montag in der niederösterreichischen Gemeinde Seibersdorf gefallen - in nur 30 Minuten. "Das war in einer halben Stunde mehr, als es hier normalerweise im ganzen Juli regnet." Zum Vergleich: Das 30-jährige Mittel für die NÖ Landeshauptstadt beträgt 88,1 Liter - für den gesamten Juli.

Unverändert kritisch blieb die Hochwasser-Situation in der Steiermark: In 70 Gemeinden herrschte immer noch Katastrophenalarm. Die meisten davon liegen in den oststeirischen Bezirken Feldbach und Fürstenfeld, wo der Boden zum Teil bis zu sechs Meter tief aufgeweicht sei. (apa/red)