Für ihre im "Journal of Applied Microbiology" veröffentlichte Studie verglichen die Forscher der Londoner University of Westminster die drei Methoden. Die Testpersonen wurden dazu aufgefordert, ihre Hände in eine Flüssigkeit mit ungefährlichen Keimen zu tauchen. Anschließend sollten sie sie per Einweg-Papiertuch, konventionellem Warmluft- oder Hochgeschwindigkeitstrockner trocknen. Das Ergebnis gibt, wie "orf.at" berichtet, zu denken.
So zeigte sich, dass Hochgeschwindigkeitstrockner 60 Mal mehr Keime als Warmluftgebläse und gar 1.300 Mal so viele Keime wie Papiertücher verbreiten. Während die Keime bei den Papiertüchern gerade mal 25 Zentimeter weit kommen - immerhin werden die gebrauchten Tücher in der Regel ja im dafür vorgesehenen Abfallkübel entsorgt -, werden sie vom Warmluftgebläse rund 75 Zentimeter weit geschleudert. Das ist aber noch gar nichts, bedenkt man, dass der Hochgeschwindigkeitstrockner die Keime bis zu drei Meter weit in den Raum hinein befördert.
Dyson wehrt sich
Diesen Vorwurf lässt der führende Produzent in Sachen Hochgeschwindigkeitstrockner nicht auf sich sitzen. So bemängelt Dyson in einem Video per Youtube etwa, dass die Papiertücher schon während ihrer Produktion mit Keimen kontaminiert würden. Peter Pollak, Dyson Managing Director Österreich, weist gegenüber "help.ORF.at" darauf hin, dass die Studie unter unrealistischen Bedingungen durchgeführt worden wäre. So sei davon auszugehen, dass die Hände vor dem Trocknen gewaschen und folglich gleich gar nicht so viele Keime verschleudert würden.
Wem also sollen wir glauben? Der Streit um die hygienischste Methode des Händetrocknens währt schon lange. Der Einwand, dass elektrische Händetrockner, egal ob konventionell oder hocheffizient, in Sachen Hygiene nicht ganz unbedenklich sind, ist nicht neu. Und auch wenn Toilettengänger die Hände vor dem Trocknen in der Regel waschen, fahren Papiertuchbenützer hygienetechnisch möglicherweise immer noch am besten.