Auf den Spuren der Kaiser-Kinder

Vergesst die Windsors - die Austro-Royals sind zurück!

Prinz William? Prinz Harry? Vergesst die Windsors – die Austro-Royals sind zurück! In NEWS gewähren der rasante "Thronfolger" Ferdinand, 16, und die schöne "Prinzessin" Eleonore, 20, erstmals Einblicke in ihr Privatleben.

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Die Familie Habsburg © Bild: Andreas Tischler

Ferdinand Zvonimir Habsburg, Sohn von Francesca und Familienoberhaupt Karl, ist hochgeschossen und schlank, vielleicht ein klein wenig blässlich. Obwohl er gerade einmal 16 Jahre zählt, weiß er, dass er seiner Herkunft in erster Linie noble Zurückhaltung schuldet. Und so formuliert er selbst die höchsten Ziele mit aristokratischer Beiläufigkeit: "Ich möchte Formel-1-Weltmeister werden."

Besäße der Doppeladler noch Regierungsgewalt, so wäre Ferdinand der Thronfolger und künftige Kaiser. Doch da die Republik trotz einiger innenpolitischer Turbulenzen gefestigt scheint, muss er nun fast zwangsläufig in die Königsklasse ausweichen. Zumindest in die automobile: Vorerst fährt er in einem 140 PS starken und bloß 470 Kilogramm leichten Renault in der Formula-1.6 NEC; das ist die Ausbildungstour für künftige Formel-1-Fahrer.

Comeback im bürgerlichen Ambiente.

Freitag, Einkaufszentrum Riverside, ein Konsumtempel hart an der Wiener Peripherie. Viel gesichtsloser Beton und betont bürgerliches Ambiente. Ferdinand Habsburg präsentiert seinen neuen, knallbunt gespritzen Boliden, greift zum Mikrophon. Doch seine leise Stimme versinkt im Klangbrei der angerückten Adels-Adabeis. Mutter Francesca, 55, stürmt sofort hinter die Bühne, schiebt den Lautstärkenregler fürs Söhnchens Mikro radikal nach oben. "Schönen guten Tag“, tönt es nun endlich in angemessener Lautstärke. Die Habsburger sind zurück. Familie Kaiser reloaded.

Lange Zeit lebte der weitverzweigte, einstmals so einflussreiche Clan zurückgezogen und meldete sich nur selten in der Öffentlichkeit zu Wort. Und wenn, dann ging es zumeist um Restitutionsfragen, also um die etwaige Rückgabe von einst beschlagnahmten Familienbesitztümern. Und seit 2011, seit dem Tod von Habsburgs paneuropäischem Aushängeschild Otto, wurde es gänzlich ruhig um die Dynastie, die 650 Jahre lang die Weltgeschichte mitbestimmte und massiv beeinflusste.

Doch nun stehen mit einem Mal gleich zwei österreichische Nachwuchs-Royals im Rampenlicht: Ferdinand und seine 20-jährige Schwester Eleonore – jahrelang bekam sie kaum wer zu Gesicht, ehe sie nun ihrem Bruder bei dessen Autopräsentation strahlend zur Seite stand.

Zwei Kaiser-Kinder, schutzlos im Wind bürgerlicher Begehrlichkeiten? Keine geringere als Mutter Francesca wacht über die öffentliche Performance der blaublütigen Greenhorns. "Ich bringe ihnen bei, wie man sich gegenüber Medien verhält und wie sie an ihrem Auftreten arbeiten können", so Francesca Habsburg zu NEWS.

Darüber hinaus unterstützt sie natürlich auch die schulische Ausbildung Ferdinands und die akademischen Laufbahn Eleonores – finanziell wie ideell. Die aus dem Schweizer Adelsgeschlecht Thyssen-Bornemisza stammende Kunstexpertin verfügt über eine solide monetäre Grundausstattung, vor drei Jahren etwa kaufte sie eine 420-Quadratmeter große Dachgeschoss-Wohnung in Wien-Mariahilf, die nunmehr mangels Schönbrunn und Hofburg den Wiener Stammsitz der Habsburger bildet. Kostenpunkt: 4,1 Millionen Euro. Dimensionen, die veranschaulichen, dass Francesca dem Nachwuchs den Einstieg in den Rennzirkus (Ferdinand) oder die elitären Schulen (Eleonore) spontan aus der Portokasse bezahlen kann.

Francesca im Fansektor.

"Ferdinand ist einfach zu mir gekommen und hat klipp und klar gesagt: ‚Ich mache das mit dem Rennsport jetzt.‘“, erzählt die spendable Mutter, die sofort ihre weitreichenden Beziehungen spielen ließ: In ihrer Funktion als Vorstand der in Wien ansässigen "Thyssen-Bornemisza Art Contemporary Privatstiftung“ beauftragte sie das Schweizer Künstler-Duo Lang/Baumann, das Chassis des Aristo-Rennautos zu behübschen. Zu Saisonende soll das Fahrzeug dann versteigert werden, um aus dem Erlös ein Jahr später für die nächsthöhere Klasse einen Wagen anzahlen zu können.

Zudem übt sich auch Ferdinand selbst im Fundraising, also in der Mittelaufbringung durch Sponsoren und Mäzene. Wobei einer exaltierten Sportart wie dieser nicht nur die Gefahr des finanziellen Crashs anhängt, auch Leib und Leben sind permanent in Gefahr. Und dennoch: "Angst habe ich keine“, versichert Mama Habsburg. "Ich bin die Lauteste im Fansektor. Natürlich bin ich auch ein wenig nervös, aber das zeige ich meinem Sohn nicht.“

Blaublütiger Benzinbruder.

Ihr kleiner Bruder als Niki Laudas hochwohlgeborener Nachfolger? Das überraschte selbst Schwester Eleonore. "Ich dachte, meine Mutter und der Ferdinand wollen mich nur reinlegen.“ Immerhin verfügt Elonore herself zumindest formal über weit mehr Lenkrad-Kompetenz als der rasante Ferdinand. "Wenn ich mit einem ganz normalen Auto auf einer ganz normalen Straße fahre, dann redet mir der Ferdinand gern drein und erklärt mir, dass ich später bremsen oder früher einlenken soll. Dabei hat er, im Gegensatz zu mir, noch gar keinen Führerschein.“

Und tatsächlich, der drei Jahre jüngere Bruder ist bislang nur im Besitz eines Rennführerscheins - ausgestellt ausschließlich für Rennstrecken. Auf offiziellen Straßen hingegen wird der kaiserlich-königliche Knabe per Gesetz eingebremst. Er darf erst mit 17 Jahren, also in knapp zwei Monaten, seinen Führerschein machen. Derzeit kurvt er noch unter den Argusaugen eines Ausbildners mit einem himmelblauen L17-Schild an der Heckscheibe durch die einstigen Kronlande.

Dabei ist Ferdinand ein echter Benzinbruder: Mit acht Jahren hat der Urenkel von Kaiser Karl I. (siehe Stammbaum rechts) bereits Karts pilotiert, seit 2008 wird er zum Rennfahrer ausgebildet, doch mit dem Sprung in die "Formula Renault 1.6 NEC“ ist er nun bei den echten Profis gelandet. Auch finanziell: Sein derzeitiger Bolide kostete geschätzte 60.000 Euro und wird vom Salzburger Rennstall Lechner Racing betreut. Um an insgesamt sieben Rennwochenenden dabei sein zu dürfen, musste Ferdinand Habsburg noch zusätzliche 9.500 Euro für die Starterlaubnis hinlegen. Insgesamt dürfte die erste Teiletappe auf dem Weg in die Formel 1 mit 100.000 bis 120.000 Euro zu Buche schlagen.

Wie professionell das Renn-Engagement aufgezogen ist, zeigt sich auch an der Wahl von Ferdinands Mentor: Alexander Wurz. Der Ex-Formel-1-Fahrer soll die Türen zum Big-Business öffnen. Und zwar ganz, ganz weit: "Es ist unglaublich, welchen Ehrgeiz Ferdinand an den Tag legt“, beweist Wurz Kaisertreue. Der Lohn: Ferdinand fuhr an seinem ersten Rennwochenende einen zweiten und einen siebenten Platz ein. "Die Schule hat bei mir derzeit Nachrang, aber verraten Sie das bitte nicht meinem Vater.“

Bildungsbürgerin Eleonore.

Die Bildungsbürgerin im Hause Habsburg ist Eleonore. Sie absolvierte das noble Internat im schweizerischen Gstaad. Die Schulgebühr kostet dort 120.000 Euro pro Jahr, das Taschengeld hingegen ist mit 146 Euro pro Woche limitiert. Nach ihrer Rückkehr aus der Schweiz studiert sie nun Jus an der European Business School in London. Sie spricht perfekt Deutsch und Englisch. In Französisch ist sie fortgeschritten und Spanisch beherrscht sie rudimentär.

Ferdinand und Eleonore - zwei Habsburger, die nie einen Thron besteigen werden. Und ihre Jugend dennoch durch herausragende Leistungen krönen.

Kommentare

War da nicht eine Gschicht mit dem Karl betreffend Veruntreuung von Spendengeldern ?? Somit würde das ja perfekt in die "heutige Zeit" passen !

seidenstraße

zumindest die alten erinnern an die munsters, und von zvoni wird erzählt, dass er an arroganz sogar seinen vater übeträfe. gut. waunns schee mocht...

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