Gribkowsky-Anwalt tritt aus Kanzlei aus:
Toifls Partner nehmen seinen Rücktritt an

Bisher keine Ermittlungen gegen Toifl in Causa Skandal wegen rätselhaftem Karibik-Vermögen

Wegen des Skandals um rätselhafte Karibik-Millionenvermögen des ehemaligen BayernLB-Vorstands Gribkowsky auf einem Salzburger Stiftungskonto hat dessen Anwalt Gerald Toifl jetzt seinen Job in der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei Leitner + Leitner quittiert. Vonseiten der Kanzlei hieß es zur APA, dass die Initiative von Toifl kam. Die Partner haben angenommen.

Gribkowsky-Anwalt tritt aus Kanzlei aus:
Toifls Partner nehmen seinen Rücktritt an

Auf APA-Anfrage, ob es in der Causa Gribkowsky auch gegen Toifl Ermittlungen oder Vorermittlungen gibt, hieß es durch die Medienvertretung der Kanzlei, dass es gegen ihn bisher keine Ermittlungen gebe. Toifl war wie berichtet dem Banker bei der Errichtung seiner Salzburger Stiftung Sonnenschein behilflich, zuvor erwirkte er für Gribkowsky auch die Einstellung erster Ermittlungen wegen Geldwäscheverdachts. Der Anwalt ist heute noch Geschäftsführer in drei "Sonnenschein"-Stiftungstöchtern. Toifl ist in Österreich u.a. Anwalt des in der Causa Buwog Beschuldigten Walter Meischberger.

2006 soll das erste Geld aus Mauritius und später aus der Karibik an den seit Mittwoch verhafteten Ex-BayernLB-Risikovorstand Gribkowsky geflossen sein. Laut "Süddeutscher Zeitung" gingen 22,5 Mio. Dollar von der First Bridge Holding Limited auf Mauritius vorerst an eine Firma Gribkowskys in Österreich. Einen dabei entstandenen Geldwäscheverdacht in einer Anzeige durch Raiffeisen Salzburg habe dann der auf Stiftungen spezialisierte österreichische Anwalt Toifl ausräumen können. Daraufhin folgte die nächste Tranche, dieses Mal von den Virgin Islands in der Karibik. Die Summe war laut Münchner Justiz als "Honorar aus einem Beratungsvertrag in Zusammenhang mit der Formel 1" deklariert worden.

Gribkowsky hatte Ende Dezember ausgesagt, er habe diesen Ertrag einmal bei einem erfolgreichen "MA-Geschäft, irgend eine Fusion, gemacht. Nach den bisherigen Ermittlungen der Münchner Staatsanwalt soll er den Dollarregen "getarnt über zwei Beraterverträge" für sein "Entgegenkommen" beim Verkauf der Formel-1-Anteile bekommen haben. Das wäre der größte Schmiergeld-Fall der Bundesrepublik.

(apa/red)