13-jähriger Schüler
stranguliert sich bei "Würgespiel"

Grazer versuchte, sich an der Grenze zur Ohnmacht einen "Kick" zu holen

von Schüler von hinten © Bild: iStock/Symbolbild

Am Mittwoch wurde die Schulleitung des Gymnasiums vom Tod des Kindes informiert, bestätigte der Landesschulrat eine Meldung der "Kleinen Zeitung" (Mittwochausgabe).

Der Schüler der dritten Klasse eines Grazer Gymnasiums hatte sich daheim bei dem Versuch, sich an der Grenze zur Ohnmacht einen "Kick" zu holen, mit einem Schal stranguliert. Familienmitglieder haben den Buben, der sich seine Halsschlagader abgedrückt hatte, gefunden und reanimiert. Im Spital wurde der Bub noch tagelang betreut, bis er nach mehreren Tagen seinen Verletzungen erlag.

Schulpsychologe warnt vor Ohnmachtspiel

Teenager würgen sich bis zur Bewusstlosigkeit: Beim "Ohnmachtspiel" wird durch freiwillig herbeigeführte Strangulation, Zusammenpressen des Brustkorbs, Hyperventilation oder auch Atmen gegen Widerstand eine kurze Ohnmacht herbeigeführt. Der Leitende Schulpsychologe der Steiermark, Josef Zollneritsch, warnt vor dem Spiel, das tödlich enden kann.

"Das Phänomen, dass sich Jugendliche ohne berauschende Substanz in einen euphorisierenden Zustand versetzen, gibt es schon lange. Es ist ein Grenzgang. Es sind in der Regel sehr intelligente Jugendliche, die experimentieren. Das Ganze braucht aber auch eine gewisse Persönlichkeitsdisposition", schilderte der leitende Schulpsychologe im Landesschulrat für Steiermark auf Anfrage der APA. "In der Steiermark sind uns in den vergangenen Jahren keine Fälle bekannt geworden. Wir können hier nicht von einem Trend sprechen, aber es kann natürlich im Einzelfall vorkommen", wie Zollneritsch ausführte. Die Anleitung dazu holen sich die Jugendlichen meist aus dem Internet.

"Spiel" kann tödliche Konsequenzen haben

Was den experimentierenden Jugendlichen, wie im Falle jenes 13 Jahre alten Schülers aus Graz, der sich letztlich selbst stranguliert hatte, nicht bewusst sein dürfte ist, dass das "Spiel" auch tödliche Konsequenzen haben kann, wie Zollneritsch zu bedenken gab. "Er hat den Punkt übersehen, den Knoten zu lösen". Und die Praxis kann auch süchtig machen: "Es ist ein Spiel mit Suchtpotenzial", warnte der Experte.

Verunsicherten Eltern rät Zollneritsch zur Wachsamkeit gegenüber Veränderungen bei ihren Kindern: "Es geht darum, Verhaltensveränderungen, vor allem übertriebenes Rückzugsverhalten, plötzlichen Leistungsabfall in der Schule bei Kindern und Jugendlichen immer ernst zu nehmen und Gesprächsbereitschaft zu signalisieren", so der Schulpsychologe. Äußeres Zeichen könnten im Fall der "Ohnmachtspiele" auch Striemen am Hals sein, betonte Zollneritsch. Eltern sollten das Phänomen konkret ansprechen und Kindern vermitteln, wie gefährlich das "Spiel" sein kann.

Für die Klassenkameraden des verstorbenen 13-jährigen Grazer Schülers stelle die Situation eine "äußerst schwierige Situation" dar, schilderte der Schulpsychologe. "Wir bieten intensive psychologische Betreuung mit einem Team von Psychologen an Ort und Stelle an."

Kommentare

...wie dumm kann man eigentlich sein, was wird unseren Kindern in den Kindergärten und Schulen vermittelt. Man sollte vielleicht ein Fach Leben in der Praxis einführen, in dem man Sinnvolle Sachen lernt die man fürs Leben tatsächlich braucht. Viele glauben dass es den Hausverstand beim Billa gibt.... Traurig in welche Richtung sich manches entwickelt.

lougiaki123

Vor 23 jahre war ich auch mal in Gymnasium, wir haben mit kein internet händys und solche sachen gelebt und gewachsen. Trotzdem haben wir auch das spiel damals gemacht. Es überascht mich das heutzutage noch gemacht wird nachdem durch die information solte man besser kennen und vorsichtiger sein. Aber als Kind kommst du nicht auf die idee das es sowas tödlich gefährlich sein kann.

Rigi999 melden

Die heutige Jugend wird ja durch die Medien , Internet und Industrie total verblödet!!!!!Nur mehr Schwachsinn im Kopf und im TV nur mehr Volksverblödung!!!!

Frustriert melden

Die heutige Jugend hat aber auch - so wie früher - Eltern!!!!!!!!!!!!!!!!!
Und einen Fernseher kann man abdrehen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Und seinen Kindern Lebensweisheiten vermitteln!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

freud0815 melden

wir haben das in den 80ern auch gemacht-damals gabs kein i net. die idee kam aus dem unterricht. wir wollten wissen wie lang man ohne luft auskommt bevor man ohnmächtig wird. in der schule wars ja theroie...allerdings waren wir immer 3 oder 4 und fühlten uns somit sicher....


Man lässt uns wissen, dass hauptsächlich Intelligente solche Selbstversuche machen. Auf welchem Niveau sind denn dann die Blöden?
Ein Fachmann erklärt uns - sonst würden wird es nicht verstehen - sich zu würgen kann tödlich enden. Na geh!
Und schon betreuen Psychologen die Kollegen des Intelligenten, leider schon Toten.
Allen ist fad.

Gabe Hcuod

Die Menschheit dankt ab. Wir vergiften uns, wir sprengen uns in die Luft und erschießen uns, rauben, morden, vergewaltigen. Und wenn all das "zu weit weg" sein sollte, erwürgen wir uns schon mal selbst vor Langeweile.

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